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Commentaire sur l'Evangile selon Saint Matthieu
1.
Vous voyez clairement, mes frères, que Jésus-Christ ne parlait point des yeux du corps, lorsqu’il nous commandait d’arracher l’œil qui nous scandalise, mais qu’il marquait par cette expression, que nous devons éloigner de nous les personnes dont l’amitié nous nuit, et qui sont capables de nous perdre. Comment en effet, Celui qui ne nous permet pas même d’arracher (149) l’oeil à un autre qui nous l’aurait arraché, pourrait-il nous commander de nous l’arracher à nous-mêmes? Que si quelqu’un blâme l’ancienne loi, de ce qu’elle commande ainsi d’exiger « oeil pour oeil, et dent pour dent; » il ne comprend guère, ni la sagesse que doit avoir un législateur, ni les différentes conjonctures des temps, ni l’avantage que les hommes ont de cette divine condescendance. Car si vous considérez quel était ce peuple, dans quelle disposition il était, et en quel temps il a reçu cette loi, vous reconnaîtrez aisément que Dieu est le seul et le même auteur de l’un et de l’autre Testament, qu’il a établi très-utilement ces lois différentes, et qu’il les a proportionnées aux personnes et aux temps. S’il avait tout d’abord imposé aux hommes la loi évangélique qui est si sublime, les hommes n’auraient reçu ni l’ancienne ni la nouvelle: mais les publiant en divers temps, et chacune en celui qui lui était propre, il s’est servi très utilement de l’une et de l’autre, pour renouveler la face de toute la terre.
Au reste s’il a donné ce commandement ce n’était pas pour porter les hommes à s’arracher les yeux les uns aux autres, c’était au contraire pour les empêcher de se porter à des violences. Car la menace de cette peine était un frein pour la colère. Il commençait ainsi à établir insensiblement la vertu dans le monde, en voulant qu’on se contentât d’une vengeance pareille au mal qu’on avait reçu, bien que cependant celui qui commence l’injure mérite une peine plus grave, et que la peine du talion ne semble pas assez rigoureuse au jugement d’une exacte justice. C’est parce qu’il voulait tempérer la justice par la miséricorde, qu’il n’infligeait au coupable qu’un châtiment au-dessous de son crime: c’était aussi pour nous enseigner à montrer beaucoup de patience dans les maux que nous souffrons.
Après avoir rapporté l’ancienne loi tout au long, il montre que ce n’est pas proprement votre frère qui vous offense, mais le démon par votre frère. C’est pourquoi il ajoute : « Et moi je vous dis de ne point résister au méchant (39). » Il ne dit pas de ne point résister à votre frère, mais «au méchant, » montrant que c’est le démon qui lui inspire cette violence, et diminuant ainsi beaucoup notre colère contre celui qui nous aurait offensé, en rejetant toute sa faute sur un autre.
Quoi donc! me direz-vous, ne faut-il point résister au méchant? Il faut lui résister, mais non de la manière que vous pensez, mais de celle que Jésus-Christ nous commande: c’est-à-dire en voulant bien souffrir tout le mal qu’il nous veut faire. C’est ainsi que vous le surmonterez. Ce n’est pas avec le feu qu’on éteint le feu, mais seulement avec l’eau. Et pour vous faire voir que dans l’ancienne loi même, celui qui souffrait l’injure avait l’avantage et qu’il remportait la couronne, considérez la chose en elle-même, et vous jugerez combien la patience de cet homme s’élevait an-dessus de l’autre. Car celui qui a commencé l’outrage est lui seul cause de la perte des deux yeux, c’est-à-dire, de celui de son frère et du sien propre, ce qui doit l’exposer justement à la haine et à l’exécration du monde. Celui au contraire qui a souffert la violence, lors même qu’il en tire une vengeance proportionnée à l’injure qu’on lui a faite, ne passera point pour cruel, ni pour avoir fait aucun mal. C’est pourquoi il trouve beaucoup d’hommes pour compatir à sa douleur parce qu’il est innocent, même après s’être vengé de la sorte. Le mal est égal pour tous deux; mais la gloire n’est pas égale ni devant Dieu ni devant les hommes; ce qui fait une grande inégalité dans l’égalité du mal qu’ils souffrent.
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Kommentar zum Evangelium des hl. Matthäus (BKV)
1.
V.38: „Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Aug um Aug, und Zahn um Zahn.
V.39: Ich aber sage euch, ihr sollt dem Böswilligen keinen Widerstand leisten, sondern wenn immer dich einer auf die rechte Wange schlägt, biete ihm auch die linke dar.
V.40: Und wenn dich jemand vor Gericht ziehen und dir dein Gewand nehmen will, gib ihm auch noch deinen Mantel.“
Siehst du jetzt, dass der Herr an der obigen Stelle nicht das leibliche Auge gemeint hat, da er befahl, das Auge, das uns ärgert, auszureißen, sondern den Menschen, dessen Freundschaft uns zum Schaden gereicht, der uns in den Abgrund des Verderbens stürzt? Hier geht er ja im Gegenteil so weit, dass er nicht einmal erlaubt, dem ein Auge auszureißen, der uns eines ausgerissen hat! Wie hätte er da jemand vorschreiben können, sich sein eigenes Auge auszureißen? Wollte aber jemand deswegen gegen das Alte Testament einen Vorwurf erheben, weil es befahl, in der genannten Weise Vergeltung zu üben, so glaube ich, dass ihm die einem Gesetzgeber geziemende Weisheit stark abgeht, da er die Macht der Zeitverhältnisse sowie den Nutzen eines nachsichtigen Entgegenkommens verkennt. Wenn er bedenken wollte, was das für Leute waren, denen man diese Vorschriften gab welche Gesinnungen sie hatten, und zu welcher Zeit sie dieses Gesetz empfingen, so würde er die Weisheit des Gesetzgebers bereitwilligst aberkennen und würde einsehen, dass es ein und derselbe Gesetzgeber ist, der das eine wie das andere vorgeschrieben hat, und zwar beides zu größtem Vorteil, sowie zur rechten Zeit. Hätte er gleich zu Anfang diese hohen, erhabenen Satzungen eingeführt, so hätte er S. 324 weder das eine, noch das andere erreicht; so aber hat er für beiderlei Vorschriften die rechte Zeit gewählt, und hat so durch beide die ganze Welt in die rechte Bahn gelenkt. Übrigens hat Christus dies auch deswegen befohlen, nicht damit wir uns gegenseitig die Augen ausreißen, sondern damit wir unsere eigenen Hände beherrschen lernen. Durch die Androhung von Strafe hat er nämlich unsere Lust zu Gewalttätigkeiten etwas gedämpft. Auf diese Weise also streut er langsam den Samen seiner großen Weisheit aus, indem er nicht will, dass der, dem ein Unrecht geschehen, in gleicher Weise Vergeltung übe. An sich hätte ja der Urheber dieses Unrechts eine größere Strafe verdient. Das verlangt der Begriff von Gerechtigkeit. Da er aber wollte, dass mit der Gerechtigkeit sich auch die Liebe paare, so verurteilt er den, der eigentlich mehr gefehlt hat, zu einer geringeren Strafe, als er verdient hätte. Damit gibt er uns die Lehre, dass wir auch dann, wenn wir Unrecht erfahren, große Milde und Nachsicht üben sollen. Nachdem er also das alte Gesetz erwähnt und es im Wortlaut angeführt hatte, zeigt er auch hier wieder, dass es nicht der Bruder ist, der solches tut, sondern der Böse. Deshalb setzt er auch bei: „Ich aber sage euch, widersetzt euch dem Bösen nicht.“ Er sagte nicht: Widersetzt euch nicht eurem Bruder, sondern: „dem Bösen“. Er deutet damit an, dass er es ist, der zu solchen Missetaten verleitet. Dadurch zügelt und beseitigt er schon den größten Teil des Zornes, den man gegen den empfindet, der uns Böses tut, indem er nämlich die Schuld daran auf einen anderen schiebt.
Aber wie! Sollen wir wirklich dem Bösen keinen Widerstand leisten? Ja, gewiss; aber nur nicht in dieser Weise, vielmehr so, wie er es uns befohlen; du sollst nämlich das Unrecht willig ertragen; denn gerade so wirst du Herr über dasselbe werden. Man löscht ja auch Feuer nicht mit Feuer, sondern mit Wasser. Damit du aber siehst, dass auch schon im Alten Bunde derjenige Sieger blieb und den Siegespreis erhielt, der geduldig litt, so prüfe nur, was damals geschah, und du wirst bemerken, dass der leidende Teil S. 325 bei weitem den Vorrang erhält. Derjenige nämlich, der zuerst anfing, Unrecht zu tun, wird da so betrachtet, als hätte er zwei Augen ausgerissen, das des Nächsten und sein eigenes. Darum wird er auch mit Recht von allen gehasst und angeklagt. Derjenige hingegen, der Unrecht erfuhr, wird auch dann, wenn er Gleiches mit Gleichem vergolten, für schuldlos angesehen. Darum haben auch viele Mitleid mit ihm, wie mit einem, der unschuldig ist an der bösen Tat, auch wenn er sie schon vergolten hat. Und während das Unglück auf beiden Seiten das gleiche ist, werden sie doch ungleich beurteilt, bei Gott wie bei den Menschen. Darum ist im Grunde auch ihr Missgeschick nicht das gleiche. Im Alten Bunde sagte also der Herr: „Wer seinem Bruder mit Unrecht zürnt, wer ihn einen Narren schilt, der wird des höllischen Feuers schuldig sein“; hier verlangt er aber schon größere Tugend, da er demjenigen, der Unrecht leidet, nicht bloß befiehlt, die Ruhe zu bewahren, sondern seinem Gegner sogar zuvorzukommen und ihm die andere Wange darzubieten. Diese Weisung bezieht sich aber nicht bloß auf solche Faustschläge, sondern er will uns damit anleiten, auch in allen anderen Dingen Unrecht geduldig zu ertragen.