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Kommentar zum Evangelium des hl. Matthäus (BKV)
3.
Indes, müsste man auch aus solch religiösen Gründen unbekleidet dahergehen, es wäre dies doch keine Schande. Auch Adam war ja nackt im Paradiese und empfand doch keine Scham1; desgleichen war Isaias nackt und unbeschuht, und war doch vor allen Juden ausgezeichnet2; auch Joseph glänzte dann am meisten, als er sein Kleid im Stiche ließ3. Nicht das ist ja Sünde, unter solchen Umständen entblößt zu werden, sondern so bekleidet zu sein, wie z.B. wir jetzt mit kostspieligen Kleidern behangen sind. Ja, das ist schimpflich und verachtenswert! Darum hat Gott jene gelobt und diese getadelt, durch seine Propheten so gut wie durch seine Apostel. Halten wir also diese Vorschriften nicht für unausführbar. Wenn wir nur vernünftig sind, so sind sie für uns nicht bloß nützlich, sondern auch sehr leicht. Ja, S. 328 so groß ist der Vorteil, den wir daraus ziehen können, dass sie nicht nur uns, sondern auch denen, die uns Böses tun, den größten Nutzen bringen. Gerade darin liegt ja ihr größter Vorzug, dass sie uns dazu vermögen, Böses willig zu ertragen, und eben dadurch auch diejenigen zur Besinnung bringen, die das Böse tun. Wenn nämlich ein solcher es für etwas Großes hält, anderen das Ihrige zu nehmen, du ihm hingegen zeigst, dass es dir ein Leichtes ist, ihm auch das zu geben, was er nicht verlangte, so wirst du seinen Geiz ins Gegenteil, in Freigebigkeit verwandeln und seine Habsucht in Tugendhaftigkeit. Bedenke also, welche Lehre ein solcher empfängt, indem er nicht durch Worte, sondern durch Taten angeleitet wird, das Laster zu verachten, und der Tugend nachzustreben! Gott will eben, dass wir nicht bloß uns selber, sondern auch allen anderen nützen. Wenn du also das Deine hergibst, um nicht vor Gericht zu kommen, so hast du nur deinen eigenen Vorteil gesucht; fügst du aber deiner Gabe noch das andere hinzu, so scheidest du von einem, den du zuvor besser gemacht hast.
Gerade so wirkt das Salz, und der Herr will ja, dass die Seinigen Salz seien. Dieses enthält nämlich nicht nur sich selbst, sondern gibt auch allen anderen Dingen, mit denen es etwa in Berührung kommt, größere Dauerhaftigkeit. Die gleiche Eigenschaft hat auch das Licht, es leuchtet nicht bloß sich selbst, sondern auch den anderen. Da also Gott dir die gleiche Aufgabe zugewiesen hat, so nütze auch dem, der in Finsternis sitzt. Gib ihm zu verstehen, dass er dir früher dein Eigentum, mit Gewalt genommen; sage ihm, dass er es dir nicht geraubt habe. Auf diese Weise wirst auch du selbst viel lobenswerter und ehrenvoller dastehen, wenn du zeigst, dass du ein Geschenk gemacht hast, nicht aber beraubt worden bist. Verwandle also seine Sünde durch deine Sanftmut in deine eigene Freigiebigkeit. Solltest du aber dies für etwas besonders Großes halten, so gedulde dich nur ein wenig, und du wirst sehr deutlich erkennen, dass du noch nicht am Ende der Vollkommenheit angelangt bist. Er, der diese Weisungen S. 329 über die Geduld und Leiden gegeben, bleibt auch hier nicht stehen, sondern geht noch weiter und sagt:
V.41: „Wenn jemand dich zu einer Meile Weges zwingt, geh zwei mit ihm.“
Siehst du da den Heroismus der Tugend? Nachdem du bereits dein Kleid und deinen Mantel gegeben, sollst du deinem Feind auch noch erlauben, selbst deinen nackten Leib zu mühsamer Arbeit zu gebrauchen! Der Herr will eben, dass wir alles gemeinsam haben, unsere Leiber und unseren Besitz, ob es sich nun um Bedürftige handelt oder um solche, die uns míßbrauchen wollen. Das eine ist wahre Männlichkeit, das andere wahre Nächstenliebe. Deswegen sagt er: „Wenn jemand dich zu einer Meile nötigt, geh zwei mit ihm.“ Damit führt er dich nochmals auf eine höhere Stufe der Vollkommenheit, und heißt dich dieselbe Hochherzigkeit betätigen. Wenn er aber schon für die anfangs erwähnten Dinge, die doch viel geringer waren als diese, so außerordentliche Seligpreisungen bereit hatte, so bedenke, welches Los erst derer harrt, die solche Tugend üben, und was auch schon vor Empfang des endgültigen Siegespreises denen zuteil werden wird, die trotz ihres menschlichen leidensfähigen Körpers doch so leben, als hätten sie gar kein Empfinden mehr. Wenn ihnen weder Beschimpfungen und Schläge noch Beraubung Schmerz verursacht, wenn sie vor keiner anderen ähnlichen Unbill zurückschrecken, sondern im Gegenteil durch das Leiden nur um so hochherziger werden, so erwäge, mit welchen Gnaden ihre Seele wird ausgerüstet werden! Das ist also der Grund, weshalb der Herr auch hier dasselbe Verhalten vorschrieb, wie bei Misshandlungen und bei Wegnahme unseres Eigentums. Was rede ich doch da gleichsam von Beschimpfungen und Eigentum? Selbst wenn man deinen eigenen Leib zu Mühsal und Arbeit gebrauchen will, und wenn diese auch unverdient sind, auch da sei wieder siegreich und überwinde das ungerechte Verlangen deines Gegners. Das „Nötigen“ bedeutet hier nämlich das ungerechte, das widerrechtliche Bedrohen. Aber auch da sollst du bereit sein, noch mehr zu ertragen, als der andere dir zumutet.
V.42: „Gib dem, der dich um eine Gabe anspricht, und wende dich nicht ab von dem, der von dir ein Darlehen erbittet.“
Dies ist leichter zu beobachten als das andere. Doch wundere dich darüber nicht. Der Herr macht es immer so, dass er abwechselnd Schweres und Leichtes bringt. Wenn aber dies im Vergleich zum Früheren leicht ist, so sollen jetzt diejenigen sich in achtnehmen, die fremdes Eigentum wegnehmen und ihr Geld mit Dirnen teilen. Die bereiten sich eine zweifache Hölle, ob ihres unrechtmäßigen Erwerbes und ob dessen schändlicher Verwendung. Unter Darlehen versteht er aber hier nicht eine Zinsverschreibung, sondern die unentgeltliche Nutznießung. An einer anderen Stelle dehnt er dieses Gebot sogar noch weiter aus und sagt, man soll auch denen geben, von denen man nichts wieder zurück erwartet.
V.43: „Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen.
V.44: Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde und betet für die, die euch misshandeln; segnet diejenigen, die euch fluchen, tut Gutes denen, die euch hassen,
V.45: auf dass ihr ähnlich werdet eurem Vater, der im Himmel ist; denn er lässt seine Sonne aufgehen über die Bösen und die Guten, lässt regnen über die Gerechten wie über die Ungerechten.“
Siehe, wie Christus uns hier den höchsten Inbegriff der Tugend vor Augen stellt! Um ihretwillen lehrte er uns, den, der uns schlägt, nicht bloß zu ertragen, sondern ihm sogar noch die rechte Wange darzubieten, außer dem Kleide nicht bloß den Mantel dazuzugeben, sondern auch zwei Meilen mit dem zu gehen, der uns zu einer zwingen will, eben damit wir mit aller Leichtigkeit das auf uns nehmen, was noch viel schwerer ist als dies. Und was ist denn noch schwerer als dies, fragst du? Dass wir dem, der uns solches antut, nicht einmal Feind seien! Ja, noch mehr als das! Der Herr sagte nicht: Du sollst nicht hassen, sondern: „Du sollst lieben“; er sagte nicht: Tu deinem Feind nichts Böses, sondern: Tu ihm Gutes.
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Commentaire sur l'Evangile selon Saint Matthieu
3.
Ce n est pas un mal que d’être dans cette nudité, et dans cette pauvreté : mais c’en est un et un bien honteux, que d’être vêtu de ces habits d’aujourd’hui, si somptueux et si magnifiques. C’est pourquoi Dieu souvent a loué ce premier état; et il blâme au contraire cette magnificence et par ses prophètes et par ses apôtres. Ne regardons donc pas comme impossibles les commandements de Dieu, qui au contraire nous paraîtront aussi faciles qu’utiles si nous veillons sur nous-mêmes. Ils sont très-avantageux, non-seulement à nous qui souffrons, mais à ceux-mêmes qui nous font souffrir. Qui n’en admirera la sublimité et l’excellence, puisqu’en nous commandant une si parfaite patience, ils font cesser la violence des injustes, et leur inspirent même l’amour de la vertu et de la sagesse? Car lorsque celui qui vous vole (151) croit que c’est un grand bonheur de pouvoir enlever le bien des autres, et que vous lui témoignez au contraire que vous êtes très disposé à lui donner même ce qu’il ne vous demande pas, que vous opposez votre générosité à sa bassesse, et votre libéralité à son avarice; combien est grande l’instruction que vous lui donnez, puisque vous lui apprenez, non par vos paroles, mais par vos actions, à mépriser le vice, et à désirer la vertu!
Dieu veut que nous soyons utiles non-seulement à nous-mêmes, mais à tous nos frères. Si vous ne donnez que ce qu’on vous dispute, pour éviter un procès, vous ne recherchez en cela que votre utilité particulière; mais si vous y ajoutez ce qu’on ne vous demande pas, vous convertirez votre frère, vous le rendrez meilleur. Jésus-Christ compare ses disciples au sel. Le sel se conserve lui-même, et il conserve encore toutes les choses auxquelles on le mêle. Ainsi l’oeil s’éclaire lui-même, et il éclaire aussi le reste du corps. Puisque telle est la fonction que Jésus-Christ vous donne, assistez votre frère qui est assis dans les ténèbres. Agissez avec lui, comme s’il ne vous avait fait aucun tort; persuadez-lui qu’il ne vous a pas même lésé. Ainsi il admirera votre vertu, et il semblera que vous lui aurez plutôt donné ce qu’il vous avait ravi, qu’il ne vous l’a pris. Faites de son péché l’honneur de votre générosité. Et si vous croyez que ce que je vous dis soit trop élevé, écoutez la suite. Vous trouverez, que quand vous feriez ce que je vous dis, vous ne seriez pas encore parfait. Car Jésus-Christ ne termine pas là la patience qu’il exige de vous; mais il l’étend encore plus loin.
« Si quelqu’un veut vous contraindre à faire « mille pas avec lui, faites-en encore deux mille autres (41). » Voilà, mes frères, le comble de la perfection. Après avoir donné votre robe et votre manteau, dit Jésus-Christ, si votre ennemi veut encore que dans cette nudité de votre corps vous le serviez et vous souffriez quelque peine et quelque travail, ne vous y opposez pas. Il veut que tout soit commun parmi nous, non-seulement nos biens, mais notre corps, et que nous en fassions également part, et aux pauvres, et à nos ennemis, parce que le premier est l’effet de la charité; et le second, de la générosité. C’est pourquoi il dit: « Si quelqu’un veut vous contraindre à faire mille pas avec lui, faites-en encore deux mille autres. » Il vous élève encore plus haut, et il veut que vous soyez généreux dans cette occasion comme dans l’autre. Car si ce qu’il ordonne d’abord, quoique beaucoup inférieur à ces dernières ordonnances, ne laisse pas d’avoir ces grandes béatitudes pour récompense, que doivent attendre ceux qui auront pratiqué ces préceptes si sublimes, et qui dès ici-bas dans un corps mortel et passible auront paru comme spirituels et impassibles? Car puisque ni les affronts, ni les plaies, ni la perte des biens ne les touchent point, puisque tous les maux semblables ne les peuvent vaincre, et que plus ils souffrent, plus ils deviennent patients et généreux, quelle doit être la perfection et la pureté de leur âme? C’est pourquoi Jésus-Christ commande en cet endroit la même chose pour le travail du corps, qu’il a commandé auparavant pour souffrir la violence, et la perte de nos biens. Comme s’il disait : ce n’est pas assez de souffrir qu’on vous vole, et qu’on vous outrage; mais si de plus on veut abuser de votre peine en vous faisant marcher loin, et en vous imposant un grand travail, embrassez-le de bon coeur, et mettez-vous au-dessus de cette injustice par votre vertu, et votre courage. « Si quelqu’un veut vous contraindre, » c’est-à-dire : s’il vous entraîne par force, sans avoir raison, et par une pure violence, ne vous impatientez pas néanmoins, et soyez prêt à souffrir encore plus de mal, qu’il ne sera disposé à vous en faire.
« Donnez à celui qui vous demande, et ne rejetez point celui qui veut emprunter de vous (42). » Ce commandement n’est pas si grand ni si difficile que celui qui précède. Mais ne vous en étonnez pas. Le Seigneur agit ainsi d’ordinaire, il mêle ses grands préceptes avec les petits. Que si ceux-ci paraissent légers en comparaison des autres, que diront ceux qui volent le bien de leurs frères, et donnent le leur à des femmes prostituées : qui s’allument ainsi un double feu par ces injustes richesses qu’ils amassent, et par ces honteuses profusions qu’ils en font?
Cet emprunt dont parle Jésus-Christ, ne doit pas s’entendre de ces sortes d’emprunts dont on tire usure; mais du simple argent qu’on prête sans intérêt. Et il va plus loin ailleurs, lorsqu’il nous commande de donner à ceux de qui nous n’espérons rien recevoir.
« Vous avez appris qu’il a été dit: Vous (152) aimerez votre prochain, et vous haïrez votre « ennemi (43). Et moi je vous dis: Aimez vos ennemis, bénissez ceux qui vous maudissent; faites du bien à ceux qui vous haïssent, et priez pour ceux qui vous calomnient, et qui vous persécutent (44). »
« Afin que vous soyez enfants de votre Père qui est dans les cieux, qui fait lever son soleil sur les bons et sur les méchants, et pleuvoir sur les justes et sur les injustes (45).» Remarquez comment il réserve pour la fin le couronnement de tous les biens. C’est pour cela qu’il commande non-seulement de souffrir le soufflet qu’on nous donne, mais de tendre même l’autre joue, et de ne pas donner seulement notre manteau avec notre robe, mais de faire encore deux mille pas avec celui qui n’en demande que mille, afin de nous disposer à embrasser de tout notre coeur les commandements encore plus relevés. Mais que peut-on ajouter, direz-vous, à ce qu’il vient de commander? C’est de ne pas regarder comme votre ennemi celui qui vous traite si mal, mais d’en avoir une idée toute contraire. Car le Seigneur ne dit pas : Ne baissez point; mais, « Aimez. » Il ne dit point: Ne leur faites point de mal, mais, « Faites-leur du bien. » Il va même plus loin. Il ne commande pas un amour qui soit commun et ordinaire; mais qui aille jusqu’à « prier pour eux. »