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Kommentar zum Evangelium des hl. Matthäus (BKV)
6.
Nach all dem kommt er auch auf den herrlichen Glanzpunkt all seiner Gebote zu sprechen und sagt: „Betet für jene, die euch fluchen!“ Damit führt er uns direkt auf die höchste Höhe der Vollkommenheit. Sanftmütig sein ist leichter, als sich schlagen lassen; barmherzig sein leichter, als sein Kleid mitsamt dem Mantel hingeben; gerecht sein leichter, als Unrecht dulden; friedfertig sein leichter, als Misshandlungen tragen und gezwungen einem anderen folgen; ebenso ist es leichter, Verfolgungen zu erdulden, als den Verfolger auch noch zu segnen. Siehst du, wie er uns langsam bis in die Hallen des Himmels hineinführt? Welche Strafe möchten wir also wohl verdienen, wenn wir Gott nachahmen sollten und vielleicht nicht einmal den Zöllnern gleichkommen? Denn wenn sogar Zöllner, Sünder und Heiden es fertig bringen, diejenigen zu lieben, von denen sie geliebt werden, wir hingegen nicht einmal das tun1, welche Strafe wird uns da nicht treffen, wenn wir, anstatt die Schriftgelehrten zu übertreffen, selbst hinter den Heiden zurückbleiben? Sag mir, wie sollen wir da ins Himmelreich eingehen? Wie sollen wir jene heiligen Hallen betreten, wenn wir nicht besser geworden sind als Zöllner? Das hat Christus angedeutet mit den Worten: „Tun nicht auch die Zöllner dasselbe?“
S. 337 Darum müssen wir auch seine Lehrweisheit am meisten bewundern, weil er überall für unser Tugendstreben gar reichlichen Lohn verheißt, so z.B. dass wir Gott schauen sollen, dass uns das Himmelreich zuteil werden soll, dass wir Kinder Gottes und Gott ähnlich werden, dass wir Barmherzigkeit finden werden und Trost und reiche Belohnung. Wo er aber auch die Bösen erwähnen muss, tut er dies in schonender Weise; denn in all diesen langen Reden erwähnt er die Hölle nur einmal. Auch an anderen Stellen belehrt er den Zuhörer mit milden, demütigen Worten, mehr mahnend als drohend, indem er sagt: „Tun nicht auch die Zöllner das gleiche?“, und:„Wenn das Salz schal geworden ist“2 , oder: „Er wird der geringste genannt werden im Himmelreich“3. Zuweilen will er auch da, wo er die Sünden an Stelle der Sündenstrafe erwähnt, dem Zuhörer die Schwere der Strafe zu verstehen geben. So, wenn er sagt: „Er hat mit ihr im Herzen einen Ehebruch begangen“, und: „Wer sie entlässt, ist schuld daran, wenn jemand mit ihr Ehebruch treibt“; ebenso: „Was darüber ist, ist vom Bösen.“ Für die Einsichtigen genügt es eben zur Besserung, wenn man ihnen statt der Strafe die Größe der Sünde vor Augen hält. Deshalb erwähnt Christus auch hier die Heiden und die Zöllner und beschämt seine Jünger durch die persönlichen Eigenschaften dieser Leute. Dasselbe tat auch Paulus, wenn er sagt: „Trauert nicht wie die anderen, die keine Hoffnung haben“4, und: „wie die Heiden, die Gott nicht kennen“5. Auch will der Herr zeigen, dass er nichts Übermäßiges verlangt, sondern kaum mehr als das, was alle tun; darum sagt er: „Tun nicht auch die Heiden dasselbe?“
Doch bleibt er hierbei mit seiner Rede nicht stehen, sondern beendet sie mit dem Hinweis auf den Lohn und auf die gute Hoffnung und sagt:
V.48: „Werdet also vollkommen, wie euer Vater, der im Himmel ist.“
Den Himmel erwähnt der Herr bei jeder Gelegenheit, S. 338 um durch ihn die Gemüter der Jünger anzuregen. Bis dahin waren sie eben noch zu schwach und zu irdisch gesinnt gewesen. So wollen denn auch wir all das Gesagte in Erwägung ziehen und auch gegen unsere Feinde große Liebe an den Tag legen! Wir wollen von jener lächerlichen Gewohnheit lassen, an der noch viele unverständige Leute festhalten, nämlich zu warten, bis diejenigen, die uns begegnen, zuerst grüßen, und nicht nach dem zu streben, was uns zufrieden und glücklich macht, dagegen das zu suchen, was lächerlich ist. Warum willst denn nicht du den anderen zuerst grüßen? Weil er darauf wartet, sagst du. Nun, dann solltest du dich gerade deshalb am meisten beeilen, um den Siegeskranz zu erringen. Nein, sagst du, denn gerade das wollte er ja. Aber gibt es wohl etwas Törichteres, als ein solches Benehmen? Gerade weil er die Absicht hatte, sagst du, mir einen Gewinn zu vermitteln, will ich die Gelegenheit nicht benützen! Wenn also der andere dich zuerst grüßt, so hast du kein weiteres Verdienst, wenn du ihn auch wieder grüßest; beeilst du dich aber, zuerst zu grüßen, so hast du aus dem Stolz des anderen Kapital geschlagen, und ob seines Unverstandes großen Gewinn erzielt. Wie wäre es also nicht überaus töricht, wo wir aus bloßen Worten so großen Nutzen ziehen können, den Gewinn preiszugeben und in den gleichen Fehler zu fallen, den wir an anderen tadeln? Denn wenn du ihm deshalb einen Vorwurf machst, weil er erwartet, dass die anderen ihn zuerst grüßen, warum tust du dann eben das, was du selber tadelst, und trachtest, als ob es etwas Gutes wäre, das nachzuahmen. Wovon du selber sagtest, es sei böse? Siehst du, wie es nichts Törichteres gibt als einen Menschen, der dem Bösen Herberge leiht? Darum bitte ich euch, fliehen wir dieser schlechten und unvernünftigen Gewohnheit! Dieses Übel hat schon unzählige Freundschaften zerstört und viele Feindschaften verursacht. Suchen wir gerade deshalb den anderen zuvorzukommen. Nachdem der Herr uns befohlen, von unseren Feinden Schläge, Zwang und Entblößung geduldig zu ertragen, welche Nachsicht verdienen wir da wohl, wenn S. 339 wir bei einem bloßen Gruße solchen Ehrgeiz zeigen? Du sagst, wir werden verachtet und verhöhnt, wenn wir ihm hierin zu Gefallen sind. Also, um nicht von einem Menschen verachtet zu werden, beleidigst du Gott? Damit ein unvernünftiger Mitknecht dich nicht verachte, missachtest du den Herrn, der dir soviel Gutes getan hat? Wenn es töricht ist für einen, der dir gleichgestellt ist, dich zu verachten, so ist es noch viel törichter, wenn du Gott missachtest, der dich erschaffen hat!
Außerdem bedenke aber auch dies: Wenn der andere dich verspottet, so verschafft er dir dadurch nur um so größeren Lohn. Es widerfährt dir ja dies um Gottes willen, weil du seinen Geboten gehorcht hast. Welche Ehre wird dir aber nicht dafür zuteil werden, welche Kronen! Ich möchte lieber um Gottes willen beschimpft und verachtet, als von allen Königen zusammen geehrt werden6. Diesem Ruhm kommt nichts, gar nichts gleich. Nach diesem Ruhme also wollen wir trachten, so wie Christus selbst es befohlen; wollen die Ehre der Menschen für nichts erachten, uns vielmehr in allem genau an seine Tugendvorschriften halten und darnach unser eigenes Leben einrichten. Dann werden wir die Freuden des Himmels und die überirdischen Ruhmeskränze schon hienieden erlangen, wenn wir wie Engel unter den Menschen leben,7 wie die engelischen Mächte auf Erden wandeln und uns frei halten von aller Begierlichkeit, frei von jeder Erregung des Gemütes. Und zu all dem werden wir auch noch die unaussprechlichen Güter empfangen, deren wir alle teilhaft werden mögen durch die Gnade und Liebe unseres Herrn Jesus Christus, den Ehre, Macht und Anbetung gebührt zugleich mit dem ewigen Vater und dem Heiligen und guten Geist, jetzt und immer und in alle Ewigkeit. Amen!
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Commentaire sur l'Evangile selon Saint Matthieu
6.
C’est de cette manière qu’il nous élève peu à peu jusqu’au plus haut des cieux. Après cela de quels supplices ne serons-nous pas dignes, si tandis qu’on nous commande de nous rendre semblables à Dieu, nous ne faisons pas même ce que font les païens et les gentils? Si les publicains, les païens et les pécheurs aiment ceux qui les aiment: que deviendrons-nous nous autres, si nous n’aimons pas nos propres frères, et si nous témoignons ce, manquement de charité, par l’envie que nous causent les louanges et l’estime dont ils sont l’objet? A quels supplices ne serons-nous pas condamnés, si lorsque Jésus-Christ nous commande d’être plus justes que les pharisiens, nous sommes moins vertueux que les païens même? Comment oserons-nous approcher de l’entrée du ciel, et de ces portes sacrées si nous ne sommes pas meilleurs que les publicains? Car Jésus-Christ le donne à entendre lorsqu’il dit: « Et si vous n’aimez que vos frères, que ferez-vous en cela de particulier? Les païens ne le font ils pas aussi (47)? » Mais une des choses qui doit nous faire le plus admirer la manière dont Jésus-Christ instruit les hommes, c’est (155) qu’il propose les récompenses avec une sorte de prodigalité, comme de voir Dieu, d’avoir part au royaume des cieux, de devenir enfants de Dieu, et semblables à lui; d’avoir part à ses. miséricordes et à ses consolations divines, et de jouir d’une couronne immortelle, tandis qu’au contraire, s’il est obligé de faire quelque menace, il ne le fait que comme en passant. Car il ne parle qu’une seule fois ici du feu de l’enfer, et il fait la même chose ailleurs, ayant plus pour but de toucher ses auditeurs par la honte que par des menaces, comme lorsqu’il dit: « Les publicains ne font-ils pas la même chose? » Et: « Si le sel devient fade, » etc.; et: « Celui-là sera appelé le dernier dans le « royaume des cieux. » Il y a même des endroits, où au lieu de punition, il ne marque que le péché même où l’on tombe, afin de laisser juger à l’auditeur de la sévérité du châtiment. Comme lorsqu’il dit: « Il a déjà commis l’adultère dans son coeur. » Et: « Celui qui quitte sa femme la rend adultère. » Et: « Ce qui est de plus, vient du mauvais. » Car il ne faut point marquer d’autre punition à des personnes raisonnables pour les éloigner de quelque péché, que de leur en montrer la grandeur. C’est pour ce sujet qu’il apporte ici l’exemple des publicains et des gentils, afin que cette comparaison fasse plus d’impression sur ses disciples. Saint Paul a imité cette conduite, lorsqu’il a dit: « Ne vous affligez point comme les autres qui n’ont point d’espérance (I Thes. IV, 12: ) » et « comme les gentils qui ne connaissent point Dieu. » (Ibid. 5.) Et pour leur montrer qu’il ne leur demande rien de fort grand, mais seulement d’un peu au-dessus de la pratique ordinaire, il leur dit: « Les païens n’en font-ils pas autant? » Mais il ne s’arrête pas là, et c’est par les récompenses qu’il conclut, c’est sur les bonnes espérances qu’il laisse ses auditeurs: « Soyez donc parfaits comme votre Père céleste est parfait (48). » Il nomme le ciel presque partout pour accoutumer ses disciples à des pensées plus hautes et plus sublimes; Car ils étaient encore faibles et dans des sentiments humains et charnels.
Repassons, mes frères, dans notre esprit toutes ces instructions si saintes, et témoignons à l’avenir un grand amour pour nos ennemis. Rejetons cette coutume ridicule de quelques personnes déraisonnables, qui attendent que ceux qu’ils rencontrent les saluent les premiers, négligeant ainsi ce qui les rendrait heureux selon la parole de Jésus-Christ, et affectant ce qui les rend ridicules. Car pourquoi ne saluez-vous pas le premier celui que vous rencontrez? C’est, dites-vous, parce qu’il attend que je le prévienne. N’est-ce pas pour cela même que vous devez vous hâter, afin qu’en le prévenant vous receviez la récompense que Jésus-Christ a promise? Je ne le ferai pas, dites-vous, parce qu’il veut exiger cela de moi. Qu’y a-t-il de plus extravagant que cette pensée ? Parce qu’il m’offre une occasion d’être récompensé de Dieu, je ne veux pas m’en servir. Car s’il vous salue le premier, vous ne gagnerez plus rien en le saluant. Mais si vous le prévenez, la vanité est votre profit, et son orgueil sera votre couronne.
N’est-ce pas un étrange aveuglement de pouvoir gagner beaucoup par peu de paroles, et de vous priver volontairement de cet avantage? Mais de plus vous tombez dans le même vice que vous reprenez dans votre frère. Car si vous le blâmez de ce qu’il attend que vous le saluiez le premier, pourquoi imitez-vous ce que vous condamnez en lui? Pourquoi affectez-vous de faire comme un bien, ce que vous reprenez en lui comme un mal ? Voyez-vous par là qu’il n’y a rien de plus ennemi de la raison, que celui qui n’est pas ami de Dieu ?
C’est pourquoi je vous conjure, mes frères, de fuir une coutume si dangereuse et si peu raisonnable. Cette maladie d’esprit a séparé une infinité d’amis, et fait une infinité d’ennemis. Prévenons donc les hommes, et aimons à les saluer toujours les premiers. Car si Jésus-Christ nous commande de nous tenir prêts à souffrir les soufflets, à laisser prendre notre robe, et à suivre nos ennemis lorsqu’ils nous contraignent de marcher bien loin, qui pourra nous excuser si nous faisons preuve d’un orgueil si opiniâtre, lorsqu’il ne s’agit que de saluer et de dire un mot?
Vous me direz peut-être : Mais si je lui rends cette déférence, les autres me mépriseront et me railleront. Quoi donc! de peur d’être méprisé par un extravagant, vous ne craindrez pas d’offenser Dieu? Et pour empêcher qu’un autre homme comme vous ne vous raille, vous foulerez aux pieds la loi de Celui qui vous a tant fait de grâces? Si c’est un mal qu’un homme vous méprise, quelle indignité sera-ce que vous désobéissiez à Dieu même qui vous a créé?
Mais de plus, si vous souffrez quelque mépris (157), c’est pour vous un sujet de récompense. Car vous le souffrez pour Dieu et pour avoir obéi à sa loi. Qu’y a-t-il de plus glorieux que cette souffrance et où trouvera-t-on une couronne qui l’égale? Qui me rendra assez heureux que d’être méprisé pour Dieu, plutôt que d’être honoré de tous les rois de la terre? Je ne vois rien de si illustre, ni de si glorieux que ce mépris.
Suivons donc cet esprit, puisque Dieu nous l’ordonne et regardons comme un néant toute la gloire des hommes. Aspirons à cette haute sagesse et réglons par elle toute la suite de notre vie. Ce sera ainsi que nous jouirons par avance des biens du ciel et de la gloire qui nous est promise en vivant dès ici-bas comme des anges qui conversent avec les hommes et en nous tenant au-dessus de tous les désirs terrestres, de tout le trouble des passions, comme ces puissances célestes et spirituelles, et que nous recevrons ensuite ces biens ineffables de l’autre vie, que je vous souhaite à tous, par la grâce et la miséricorde de Notre-Seigneur Jésus-Christ, à qui appartient toute gloire, tout empire et toute adoration avec son Père éternel et saint principe, et avec le Saint-Esprit, la source et le principe de toute bonté, maintenant et à jamais, et dans tous les siècles des siècles, Ainsi soit-il.