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Works John Chrysostom (344-407) In Matthaeum homiliae I-XC

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Kommentar zum Evangelium des hl. Matthäus (BKV)

3.

Darauf beruht ja das ganze Judentum: hebt man die Speisegebote auf, so hebt man es ganz auf. Damit zeigt nämlich der Herr, dass auch die Beschneidung aufhören muss. Er selbst lässt aber vorläufig nichts davon verlauten, weil dieses Gebot älter war und in größerem Ansehen stand als alle übrigen; er trifft vielmehr diese Bestimmung durch seine Jünger. Diese Sache war nämlich so wichtig, dass auch die Jünger, als sie die Beschneidung nach so langem Bestande abschaffen wollten, sie anfangs noch anwendeten und sie dann erst aufhoben. Beachte nun, wie er das neue Speisegesetz einführt:

V.10: „Und nachdem er die Volksscharen zu sich herangerufen hatte, sprach er zu ihnen: Höret und verstehet.“

Er verkündet ihnen die Sache nicht so ohne weiteres, sondern macht seine Zuhörer zuerst bereitwillig für seine Worte, indem er ihnen Ehre und Aufmerksamkeit erweist1 ; ferner auch durch den Zeitpunkt, den er wählt. Denn nachdem er die Pharisäer widerlegt und zurückgewiesen, nachdem er sie aus dem Propheten überführt hat, da waren sie geneigter, seine Worte aufzunehmen, und so nimmt er jetzt die neue Gesetzgebung in Angriff. Er ruft auch die Leute S. d729 nicht einfach zu sich, sondern weckt ihre Aufmerksamkeit mit den Worten: „Verstehet“, d.h. gebet acht, merket auf, denn das Gesetz, das gegeben werden soll, erheischt es. Wenn die Pharisäer das Gesetz abgeschafft haben, und zwar zur unrechten Zeit, um ihrer eigenen Überlieferung willen, und ihr sie angehört habt, um wieviel mehr müsset ihr mich hören, da ich euch zur rechten Zeit zu höherer Erkenntnis führen will? Der Herr sagt auch nicht, die Beobachtung des Speisegebotes habe nichts zu bedeuten, oder Moses habe damit eine verkehrte Verordnung gegeben oder er habe es nur aus Nachsicht gestattet. Vielmehr bedeuten seine Worte eine Aufmunterung und einen Rat; er nimmt dabei ein Beispiel aus der Natur zu Hilfe und sagt:

V.11: „Nicht was eingehet in den Mund, verunreinigt den Menschen, sondern was herauskommt auf dem Munde.“

Er gibt also sein Gesetz und legt seine Meinung dar unter Hinweis auf die Natur. Als jene das hörten, entgegneten sie nichts; sie sagten nicht: Was redest Du da? Gott der Herr hat unzählige Speisevorschriften erlassen und Du gibst ein solches Gesetz? Nein, die gehen schweigend davon, da er sie eben gehörig zum Schweigen gebracht hatte sowohl durch seine Widerlegung, als auch dadurch, dass er ihren Betrug aufdeckte, ihr heimliches Tun an den Pranger stellte und die Geheimnisse ihres Herzens offenbarte.

Beachte aber, wie er noch nicht offen gegen das Speisegebot aufzutreten wagt. Deshalb sagte er auch nicht: die Speisen, sondern: „Nicht was eingehet in den Mund, verunreinigt den Menschen“; das konnte man ebensogut auch von den ungewaschenen Händen verstehen. Er redet allerdings nur von den Speisen, man konnte es aber auch auf die ungewaschenen Hände beziehen. Soviel galt nämlich bei ihnen das Speisegebot, dass Petrus nach der Auferstehung noch sprach: „Nie, o Herr, aß ich irgend etwas Gemeines oder Unreines“2 . Dies sagte er freilich nur der anderen wegen, um sich S. d730 gegen etwaige Angriffe den Rücken zu decken, d.h. um zu beweisen, dass er zwar Einsprache erhoben, aber nichts damit erreicht habe; gleichwohl zeigt der Vorfall, dass man dieser Sache große Wichtigkeit beimaß. Eben deshalb redet der Herr selbst zuerst nicht offen von den Speisen, sondern sagt: „Was eingeht in den Mund“, und als er dann deutlicher zu sprechen schien, verhüllt er den Sinn schließlich wieder mit den Worten: „Mit ungewaschenen Händen zu essen, verunreinigt den Menschen nicht“, damit es den Anschein gewinne, als ob er davon ausgegangen sei und immer nur davon gesprochen habe. Darum sagte er nicht: Der Genuss der Speisen verunreinigt den Menschen nicht, sondern er redet so, als spräche er vom Essen mit ungewaschenen Händen, damit ja die Gegner nichts einzuwenden hätten. Als sie das hörten, heißt es, nahmen sie Anstoß, nämlich die Pharisäer, nicht das Volk. Denn:

V.12: „Darauf traten seine Jünger zu ihm hin und sagten: Weißt Du, dass die Pharisäer Ärgernis nahmen, als sie diese Rede hörten?“

Und doch war nichts gegen sie gesagt worden. Was tat nun Christus? Er beseitigte den Stein des Anstoßes nicht, sondern schalt noch mit den Worten:

V.13: „Jegliche Pflanzung, welche nicht mein himmlischer Vater gepflanzt hat, wird ausgerottet werden.“

Er wusste wohl, welche Ärgernisse man missachten dürfe, und welche nicht. Ein andermal sagte er nämlich: „Damit wir sie nicht ärgern, wirf die Angel aus“3 ; hier aber sagt er:

V.14: „Lasset sie! Blinde sind sie und Führer von Blinden! Wenn aber ein Blinder einen Blinden führt, werden beide in die Grube fallen.“

Die Jünger aber hatten ihre Vorstellung nicht bloß deshalb gemacht, weil sie wegen der Pharisäer betrübt waren, sondern auch, weil sie selbst bis zu einem gewissen Grade sich beunruhigt fühlten. Da sie sich jedoch S. d731 nicht getrauten, für ihre eigene Person zu reden, so reden sie von den anderen, um Belehrung zu erhalten. Dass dem so ist, kannst du daraus entnehmen, dass Petrus, der ein feuriges Temperament besaß und überall in den Vordergrund trat, hernach zu ihm kam und sagte:

V.15: „Erläutere uns dieses Gleichnis.“

Er lässt die Unruhe seiner Seele durchblicken, wagt jedoch nicht offen zu sagen: Ich nehme Anstoß an der Sache, sondern bittet um eine Erläuterung, um so von seiner Unruhe befreit zu werden; deshalb erhielt er auch einen Verweis. Warum sagt nun Christus: „Eine jede Pflanzung, welche mein himmlischer Vater nicht gepflanzt hat, wird ausgerottet werden“? Die vom Manichäismus angesteckt sind, behaupten, diese Worte bezögen sich auf das Gesetz. Allein das früher Gesagte muss sie zum Schweigen bringen. Denn wenn er das vom Gesetz gesagt hätte, wozu hätte er es da vorher verteidigt und wäre dafür eingetreten, als er sprach: „Warum übertretet auch ihr das Gebot Gottes wegen eurer Überlieferung?“ Wie könnte er da den Propheten anführen? Nein, nicht dem Gesetze, sondern den Pharisäern und ihrer Überlieferung galten seine Worte. Gott hat ja gesprochen: „Ehre Vater und Mutter.“ Wie sollte nun das, was Gott selbst gesagt hat, nicht eine Pflanzung Gottes sein?


  1. das will nämlich der Evangelist andeuten durch die Worte: Er rief sie zu sich ↩

  2. Apg 10,14 ↩

  3. Mt 17,26 ↩

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Commentaire sur l'Evangile selon Saint Matthieu

3.

Après que Jésus-Christ a confondu ses adversaires par sa parole, qu’il les a réfutés par le témoignage de leur propre conscience, et par l’autorité du Prophète, il ne leur adresse plus son discours et il les quitte enfin, parce qu’ils étaient inconvertibles. Il se tourne vers le peuple tt lui apprend une vérité très-importante, et pleine d’une grande. instruction. Il prend occasion de ce qu’il venait de dire, et il s’en sert pour rejeter la distinction des viandes et pour abolir cet- usage. Et remarquez qu’il ne le fait qu’après qu’il a guéri les lépreux, qu’il nous a dispensés de l’observance du sabbat, qu’il s’est fait reconnaître pour le Maître de la mer et de la terre, qu’il a établi de nouvelles lois et qu’il a ressuscité les morts. (397)

Après tant de marques de sa divinité et de sa puissance souveraine, il commence enfin à parler des viandes, pour en abolir la distinction. Il avait différé jusque-là de donner aucune atteinte à cette règle, parce qu’elle s’enfermait tout le judaïsme-et qu’en la détruisant il détruisait en même temps tout le reste. On en devait conclure qu’il fallait-de même abolir la circoncision : mais Jésus-Christ ne le dit pas expressément, parce que cette loi, beaucoup plus ancienne que les commandements de Moïse, était encore alors dans une plus grande vénération. C’était un point sur lequel il se réservait de statuer par ses disciples après sa résurrection. La circoncision était un point si important parmi les Juifs que les apôtres, voulant la détruire, sont obligés auparavant de la confirmer et de la maintenir, pour l’anéantir ensuite avec plus de facilité. Mais remarquez avec quelle sagesse Jésus-Christ introduit ici la loi.

« Et ayant appelé à lui le peuple, il leur dit: Ecoutez et comprenez bien ceci (10). » Il ne leur déclare pas tout d’un coup ce qu’il leur veut dire. Il les rend attentifs d’abord en leur parlant d’une manière obligeante (c’est ce que l’évangéliste marque par ce mot : « Et ayant appelé à lui le peuple), » puis en choisissant le moment favorable. Après qu’il a confondu les pharisiens et qu’il leur a fermé la bouche par le reproche du Prophète, il commence alors à établir sa loi, lorsque ce peuple était plus disposé à recevoir ce qu’il devait dire. Il ne se contente pas d’appeler simplement ce peuple, il demande son attention en disant: « Ecoutez et comprenez bien ceci; » comme s’il disait : Ce que je vais vous dire a besoin d’une grande application, et vous devez bien m’écouter pour le comprendre. Si vous avez témoigné tant de déférence pour des hommes qui ont violé la loi de Dieu, et qui ne vous ont appris que des traditions humaines, combien en devez-vous plus avoir pour moi qui vous instruis de la vraie sagesse, et qui vous donne des lumières- proportionnées au temps bienheureux auquel Dieu vous a fait naître. Il ne dit point que cette distinction des viandes fût une chose superflue et inutile; que Moïse en cela eût fait une ordonnance déraisonnable, ou qu’il ne l’eût fait que par condescendance. Mais en leur parlant d’une manière familière, et en se servant d’une comparaison commune, il leur confirme ce qu’il leur dit, par ce qui arrive tous les jours dans la nature.

« Ce n’est pas ce qui entre dans la bouche qui rend l’homme impur, mais c’est ce qui en sort qui le rend impur (11). » Il se sert toujours de comparaisons naturelles, lorsqu’il établit des lois ou qu’il prononce des sentences. Les pharisiens et les docteurs écoutant ceci ne le contredisent point, ils ne lui disent point: que nous dites-vous? Après que Dieu a fait mille ordonnances touchant le discerne. ment des viandes, osez-vous maintenant les ruiner par cette ordonnance nouvelle? Comme Jésus-Christ les avait réfutés et couverts de confusion, en découvrant la corruption de leur coeur et le secret de leurs pensées, ils se retirent sans oser rien répondre. Et remarquez, mes frères, avec quelle retenue Jésus-Christ leur parle, et comment il n’ose pas d’abord se déclarer contre le discernement des viandes. Il ne dit pas absolument: Ce ne sont pas les viandes qui rendent l’homme impur; mais: « Ce n’est pas ce qui entre dans la bouche qui « rend l’homme impur; » ce qui se pouvait entendre des mains qu’on ne lavait pas avant que de se mettre à table. Et quoique Jésus-Christ l’entendît de la nourriture, le peuple néanmoins le pouvait prendre en ce sens. Cette distinction des viandes s’observait si exactement que saint Pierre même, après la résurrection, dit à Dieu : « Non, Seigneur, je n’ai jamais rien mangé qui fût souillé ou impur.» (Act. X, 7.) Car bien que cet apôtre parlât de la sorte plutôt à cause des autres, et seulement pour se justifier à l’égard de ses accusateurs, en leur montrant qu’il avait voulu résister à Dieu même sur ce point, et que toutes ses résistances avaient été inutiles, il ne laisse pas néanmoins de faire voir par ces paroles combien on avait d’égard à cette observance et avec quelle exactitude elle se pratiquait. C’est pourquoi Jésus-Christ n’exprime pas formelle ment le mot de « viandes », et qu’il use de cette expression: « ce qui entre dans la bouche.»

Et de peur même de s’être fait entendre encore trop clairement par ce terme, il voile encore son discours par ce qu’il ajoute pour le terminer : « Mais un homme ne devient point impur pour manger sans avoir lavé ses mains, » comme pour témoigner que ce n’était que de ce sujet qu’il parlait dans tout son discours. C’est pourquoi, comme je l’ai déjà remarqué, il ne dit pas: « Un homme ne (398) devient point impur pour manger des viandes; » mais, « sans avoir lavé ses mains; » comme s’il n’eût voulu établir que ce point dans tout ce qu’il dit ici, afin que les pharisiens ne pussent le contredire. Ces paroles néanmoins scandalisèrent non le peuple, mais les pharisiens et les docteurs.

« Alors les disciples s’approchant de Jésus-Christ lui dirent: Savez-vous bien que les pharisiens ayant entendu ce que vous venez de dire, en ont été scandalisés (12)? » C’était sans aucun sujet, puisque Jésus-Christ n’avait rien dit qui fût contre eux. Mais que fait le Sauveur en cette rencontre? Il ne se met point en peine de lever ce scandale. Il prononce au contraire cette, sentence terrible :

« Toute plante qui n’aura point été plantée par mon Père qui est dans le ciel, sera arrachée (43). » Car Jésus-Christ savait lorsqu’il fallait négliger les scandales, ou lorsqu’il fallait y avoir égard. Il dit ailleurs : « Afin que nous ne les scandalisions point, allez jeter votre filet dans la mer; » au lieu qu’il dit ici: « Laissez-les, ce sont des aveugles qui conduisent des aveugles : que si un aveugle conduit un autre aveugle , ils tomberont tous deux dans le précipice (14). » Ce qui porta les apôtres à représenter à Jésus-Christ le scandale des pharisiens, ce n’était pas tant la douleur qu’ils en ressentaient, que le trouble dont ils étaient eux-mêmes quelque peu émus pour avoir entendu ces paroles. Mais comme ils n’osaient exprimer au Sauveur leurs propres sentiments, ils mettent en avant les pharisiens pour obtenir ainsi l’éclaircissement qu’ils désiraient. Et pour voir qu’en effet c’était là leur pensée , il ne faut que considérer ce que fait saint Pierre, le plus zélé de tous les apôtres, et qui les prévenait toujours.

« Pierre lui dit: Expliquez-nous cette parabole (15). » Il cache à Jésus-Christ le trouble qu’il sentait dans son coeur; et n’osant dire clairement qu’il était aussi scandalisé de ces paroles, il tâche de se guérir de son scandale par l’explication qu’il en demande. C’est pourquoi Jésus-Christ lui fait ce reproche. « Et Jésus lui répondit: Quoi! vous avez encore vous-même si peu d’intelligence (16)? » Mais examinons ici, mes frères, cette parole du Sauveur: « Toute plante qui n’aura point été plantée par mon Père qui est dans le ciel, sera arrachée. » Les Manichéens soutiennent que ces paroles se doivent entendre de l’ancienne loi; mais ce qui les précède doit fermer la bouche à ces impies. Car si cela se pouvait entendre de la loi, comment Jésus-Christ aurait-il voulu un peu auparavant la soutenir avec tant de force? Comment aurait-il dit aux pharisiens : « Pourquoi vous-mêmes violez- vous la loi de Dieu pour suivre votre tradition? » Comment se serait-il aussi servi de l’autorité du Prophète, en disant: «Ce peuple m’honore des lèvres; mais son coeur est bien éloigné de moi? » Ce n’est donc point de la loi que Jésus-Christ parle en ce lieu; mais des traditions des Juifs. Si Dieu a dit: « Honorez votre père et votre mère, » comment peut-on ne pas regarder comme une « plante » de Dieu, ce qui a été dit par Dieu même?

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