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Works John Chrysostom (344-407) In Matthaeum homiliae I-XC

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Kommentar zum Evangelium des hl. Matthäus (BKV)

1.

S. d849

V.7: „Wehe der Welt ob der Ärgernisse! Es ist zwar notwendig, dass die Ärgernisse kommen; aber wehe dem Menschen, durch welchen das Ärgernis kommt!“

Es könnte vielleicht ein Gegner sagen: Wenn es notwendig ist, dass Ärgernisse kommen, warum ruft Christus wehe über die Welt, während er doch helfen und die Hand bieten sollte? Helfen ist doch die Aufgabe des Arztes und Anwaltes, wehklagen kann auch der erste Beste. Was sollen wir wohl auf eine so unverschämte Rede erwidern? Könntest du etwas ausfindig machen, das der Fürsorge des Herrn für uns gleichkäme? Er, der Gott ist, wurde Mensch deinetwegen, kleidete sich in Knechtsgestalt, nahm alles Schimpfliche auf sich und hat nichts von dem unterlassen, was er tun konnte. Da aber die Undankbaren es sich nicht zunutze gemacht haben, nennt er sie unselig, weil sie trotz einer so ausgezeichneten Fürsorge dennoch in ihrer Krankheit verharrten. So müsste man auch einen Kranken, der mit vieler Sorgfalt behandelt wurde, aber den Weisungen des Arztes sich nicht fügen mochte, beklagen und sagen: Wehe über einen solchen Menschen, weil er durch seinen Leichtsinn seine Krankheit verschlimmert hat. Das Klagen nützt da freilich nichts. In unserem Falle dagegen kann es zur Heilung beitragen, wenn man voraussagt, was bevorsteht, und wehe ausspricht. Oft schon sind ja Leute, denen durch Raten nicht zu helfen war, dadurch, dass man sie beklagte, wieder zur Einsicht gekommen. Gerade deshalb sprach der Herr das „Wehe“ aus, um die Zuhörer aufzurütteln, aufzumuntern und zur Wachsamkeit anzuspornen. Zugleich liegt hierin ein Beweis seines Wohlwollens für sie, und seiner Sanftmut, dass er sie trotz ihrer S. d850 Widerspenstigkeit noch beklagt, anstatt unwillig zu werden, und sie sogar zu bessern sucht durch seinen Wehruf und durch seine Voraussage und sie so zu gewinnen trachtet. Du fragst: Wie soll dies aber möglich sein? Wenn es notwendig ist, dass Ärgernisse kommen, wie kann man sie da vermeiden? Es ist allerdings notwendig, dass Ärgernisse kommen, aber es ist keineswegs notwendig. zugrunde zu gehen. Ich will noch einmal das Beispiel vom Arzt anführen. Es ist hier aber so, wie wenn ein Arzt sagte, diese oder jene Krankheit werde notwendig auftreten, aber man müsse ihr nicht unbedingt erliegen, wenn man sich nur vorsieht.

Der Herr redete, wie schon erwähnt, in dieser Weise, um nebst den anderen namentlich seine Jünger aufzurütteln. Sie sollten sich nämlich nicht der Bequemlichkeit überlassen, als wären sie zu friedlichem und ungestörtem Leben berufen; deshalb stellt er ihnen Kampf in Aussicht, von außen und von innen. Darauf weist auch Paulus hin, wenn er sagt: „Von außen Kämpfe, von innen Befürchtungen“, und: „Gefahren unter falschen Brüdern“1 , und zu den Milesiern sagte er in einer Ansprache: „Aus euch selber werden Männer aufstehen, welche Verkehrtes reden“2 . Christus selbst aber sprach: „Die Feinde des Menschen sind seine Hausgenossen“3 .Wenn aber der Herr von einer Notwendigkeit spricht, so will er damit nicht die Freiheit des Willens in Abrede stellen, noch das Leben einem Zwang der Verhältnisse unterwerfen. Er sagt damit lediglich vorher, was jedenfalls eintreten wird. So erklärt es auch Lukas mit anderen Worten: „Unmöglich ist, dass nicht kommen die Ärgernisse“4 . Was sind dann aber „die Ärgernisse“? Das sind Fallstricke auf dem geraden Wege. Damit bezeichnet man ja auch bei den Schauspielern jene, welche besonders geschickt sind, andere zum Falle zu bringen. Also nicht des Herrn Voraussagung ist Ursache der Ärgernisse, das sei ferne, und S. d851 nicht deshalb kommen sie vor, weil er sie vorhergesagt hat; sondern umgekehrt, er sagt sie voraus, weil sie unbedingt geschehen werden. Sie würden nicht vorkommen, wenn die Ärgernisgebenden nichts Böses täten, er hätte sie nicht anzukündigen brauchen, wenn sie nicht sicher eintreten würden. Weil nun diese Menschen Böses tun und sich nicht bessern wollen, deshalb kommen Ärgernisse vor, und Christus sagt es nur voraus, dass sie eintreten werden.

Würden sie sich nun bessern und niemand mehr Ärgernis geben, fragst du, müsste man da seine Worte nicht als falsch brandmarken? O nein, in diesem Falle wären sie eben nicht gesprochen worden. Wenn nämlich alle sich besserten, so hätte er nicht gesagt: „Es ist notwendig, dass sie kommen“; aber er sah voraus, dass sie von sich aus unverbesserlich seien, und so konnte er sagen, dass unbedingt Ärgernisse eintreten würden. Warum verhindert er sie aber nicht? fragst du. Ja, warum hätte er das tun sollen? Etwa derjenigen wegen, die dadurch zu Schaden kommen? Aber nicht in der ärgerlichen Handlung liegt der Grund, wenn die Geärgerten verloren gehen, sondern in ihrer eigenen Leichtfertigkeit. Beweis hierfür sind die Tugendhaften, welche, weit entfernt, dadurch Schaden zu nehmen, vielmehr den größten Vorteil daraus ziehen, so z.B. Job, Joseph, so alle Gerechten und Apostel. Wenn aber viele infolge der Ärgernisse zugrunde gehen, so kommt das daher, dass sie nicht wachsam sind. Wäre dem nicht so, wäre das Ärgernis an sich Ursache des Verderbens, so hätten alle zugrunde gehen müssen. Da es nun aber solche gibt, die dabei ohne Nachteil bleiben, so muss man es sich folgerichtig selbst zuschreiben, wenn man dabei zu Schaden kommt. Durch die Ärgernisse wird man, wie gesagt, wachsamer, behutsamer, vorsichtiger; nicht bloß, dass man sich davor in acht nimmt, sondern auch in dem Sinne, dass man alsbald aufsteht, wenn man gefallen ist. Wer nämlich gefallen ist, der ist dadurch gewitzigt, dass er nicht so leicht wieder in die Schlinge geht. Wer aber auf der Hut ist, wird zu beständiger Wachsamkeit angetrieben, und das ist kein geringer Vorteil. Wenn man aber schon so vielen Feinden und S. d852 Versuchungen gegenüber so leicht von der Wachsamkeit lässt, was müsste aus uns werden, wenn man ohne Anfechtungen leben dürfte? Betrachte nur einmal den ersten Menschen. Er hatte nur kurze Zeit, vielleicht kaum einen Tag im Paradiese gelebt und ein bequemes Dasein genossen, und schon verfiel er in solche Sündhaftigkeit, dass er sich einbildete, er könne Gott gleich werden, dass er den Betrüger für einen Wohltäter hielt und nicht fähig war, auch nur ein einziges Gebot zu beobachten; was würde er wohl noch getan haben, wenn er auch den übrigen Teil seines Lebens ohne Mühsal hätte zubringen können?


  1. 2 Kor 7,5 u.11,26 ↩

  2. Apg 20,30 ↩

  3. Mt 10,36 ↩

  4. Lk 17,1 ↩

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Commentaire sur l'Evangile selon Saint Matthieu

1.

S’il est nécessaire qu’il arrive des scandales, dira peut-être quelque ennemi de Jésus-Christ, pourquoi le Sauveur se contente-t-il de pleurer le malheur du monde, au lieu, de l’aider et de lui tendre la main pour le secourir? Car c’est ce que devait faire un sage prince et un excellent médecin: mais pleurer purement et simplement, le premier venu en ferait autant. Il est facile de répondre à ces langues impudentes. En effet, que pouvait faire davantage Jésus-Christ pour le bien du monde? Etant Dieu, il s’est fait homme pour vous sauver. Il a pris la forme d’un esclave. Il a souffert pour vous les derniers opprobres, et il n’a rien omis de tout ce qu’il pouvait faire pour votre salut. Mais voyant que l’indifférence des hommes ne tirait aucun avantage de tous ces secours, et qu’après tant de remèdes ils demeuraient toujours dans leur infirmité, il déplore leur malheur par ces paroles que nous avons rapportées.

Il se conduit en cette rencontre comme un sage médecin qui, après avoir donné tous ses soins à son malade, voyant qu’il refuse de se soumettre à tout ce qu’il lui peut ordonner se-ion les règles de son art, dirait de lui en pleurant: Malheur à cet homme dans l’état où il est, parce qu’il augmente tous les jours la violence de son mal par le déréglement de sa conduite. Mais il y a cette différence que la plainte de ce médecin ne servira de rien à son malade, au lieu qu’il nous est très-avantageux que Jésus-Christ nous prédise ainsi nos maux, et qu’il déplore notre misère. Car on en a souvent vu qui n’écoutaient pas les avis qu’on leur donnaient, et qui sont enfin rentrés en eux-mêmes, lorsqu’ils ont vu les autres pleurer leur malheur.

C’est dans ce but que Jésus-Christ dit ici:

« Malheur au monde » ! Il tâche ainsi d’exciter les hommes et de les faire sortir de leur profond assoupissement. Il leur témoigne sa tendresse extrême. Il est touché de ce qu’ils s’opposent à ses avis salutaires. Il voit cet endurcissement de leur coeur; et il tâche de le guérir, soit en déplorant leur état présent, soit en leur prédisant ce qu’ils doivent craindre. Mais comment pouvez-vous allier ces deux choses, me direz-vous? S’il est nécessaire qu’il arrive des scandales, comment les peut-on éviter? Je vous réponds qu’il est nécessaire qu’i1 arrive des scandales, mais qu’il n’est pas nécessaire que ces scandales soient pour une occasion de chute et de mort. C’est la même chose que si un médecin disait: Il est nécessaire que vous tombiez dans telle maladie, mais il n’est pas nécessaire que vous en mouriez. Si vous prenez bien garde à vous, vous en guérirez. (463)

Jésus-Christ dit encore ces paroles pour réveiller ses apôtres et pour les rendre plus vigilants. Car, de peur qu’ils ne se relâchassent, comme s’il les eût envoyés pour mener une vie paisible et tranquille, il leur prédit qu’ils auront de grands combats au dedans et au dehors. C’est ce que saint Paul exprime en ces termes: « Des guerres au dehors, des craintes au dedans, et des dangers dans les faux frères». (II Cor. VII, 5) Et parlant aux Milésiens, il leur dit: « Il s’élèvera d’entre vous des hommes qui publieront des dogmes corrompus n. (Act. XX.) Et c’est aussi ce qui faisait dire à Jésus-Christ: « Les ennemis de l’homme sont ses propres domestiques». (Matth. X, 25.)

Quand Jésus-Christ dit: « Il est nécessaire qu’il arrive des scandales », cette nécessité ne détruit point le libre arbitre et ne force point la volonté. Ce n’est point une violence qui se fasse à l’esprit de l’homme, ce n’est qu’une prédiction de ce qui devait arriver. Ainsi saint Luc exprime la même chose d’urne autre manière : « Il est impossible », dit-il, « qu’il n’arrive des scandales » : et si vous me demandez ce que signifie ce mot « de scandales », ce sont proprement les obstacles qu’on met devant les hommes pour les empêcher d’entrer et de marcher dans la voie droite. Ce n’est donc point la prédiction de Jésus-Christ qui fait naître les scandales. Ils n’arrivent pas parce qu’il les a prédits, mais il les a prédits parce qu’ils devaient arriver. Les scandales n’arriveraient point si ceux qui en sont la cause avaient voulu agir autrement. Et s’ils n’avaient point dû arriver, ils n’auraient point été prédits. Mais parce que Jésus-Christ savait qu’il y aurait des esprits corrompus, dont la malice serait incurable, il a prévenu les scandales qu’ils causeraient dans le monde, et il a prédit ce qu’ils devaient faire.

Vous me direz peut-être: si ceux-là se fussent convertis, il ne s’en serait plus trouvé qui eussent scandalisé le monde, et ainsi cette parole de Jésus-Christ n’aurait plus été véritable. Je vous réponds qu’il ne pouvait en être ainsi, parce que s’ils avaient dû se convertir, Jésus-Christ n’aurait pas dit qu’il est nécessaire que les scandales arrivent. Mais parce qu’il prévoyait qu’ils ne devaient point se convertir, il a prédit ce qu’il savait devoir certainement arriver.

Pourquoi donc dira quelqu’un, n’a-t-il pas prévenu et arrêté ces scandales qu’il avait prédits? Mais pourquoi les aurait-il prévenus? Est-ce pour le salut de ceux à qui ces scanda les sont une occasion de chute? Mais c’est par leur propre faute et par leur seule négligence qu’ils se perdent, puisque ces mêmes scandales, bien loin de nuire, servent plutôt à ceux qui craignent Dieu véritablement.

Le bienheureux Job, le patriarche Joseph, tous les justes de l’ancienne et de la nouvelle loi, sont des preuves de ce que je dis: Que s’il y en a d’autres qui se sont perdus par les scandales, c’est parce qu’ils étaient tièdes et lâches. Car si le scandale était par lui-même mortel aux âmes, tous devraient se scandaliser et se perdre. Puis donc que plusieurs échappent à ce péril, ceux qui y périssent en sont eux-mêmes la première cause.

Car les scandales, comme je l’ai déjà dit, réveillent les hommes. Ils les rendent plus circonspects et plus vigilants. Non-seulement ils empêchent de tomber celui qui veillait déjà sur lui-même, mais ils servent même à celui qui était déjà tombé pour se relever et pour marcher ensuite plus sûrement, en se conduisent avec plus de circonspection et de sagesse. Si donc nous. sommes du nombre de ceux qui sont attentifs à leur salut, nous tirerons un grand avantage des scandales, parce qu’ils nous obligeront de redoubler notre vigilance et notre ferveur. Que si lorsque l’ennemi nous assiége, et que les tentations nous attaquent de. toutes parts, nous demeurons néanmoins dans un si grand assoupissement, dans quelle langueur ne tomberions-nous pas si nous étions dans une parfaite paix?

Nous pouvons juger de ce que je dis par l’exemple du premier homme. Si n’ayant vécu que très peu de temps, et peut-être moins d’un jour entier, dans la paix et dans les délices du paradis terrestre, il est tombé dans un si étrange aveuglement, qu’il s’est imaginé qu’il pouvait devenir semblable à Dieu, qu’il a pris celui qui le trompait pour Son bienfaiteur, et qu’il n’a pu obéir à l’unique commandement qu’il avait reçu de Dieu, que n’aurait-il point fait s’il eût été ensuite exempt des peines et des misères de cette vie?

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