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Kommentar zum Evangelium des hl. Matthäus (BKV)
2.
Weshalb überträgt er aber die Zurechtweisung dem Gekränkten und nicht einem anderen? Weil anzunehmen ist, dass der Beleidigte, der Gekränkte, der Beschimpfte am ehesten Gehör finden wird. Es ist doch ein großer Unterschied, ob man wegen einer Beleidigung sich von einem Fremden oder von dem Beleidigten eine Zurechtweisung gefallen lassen soll, besonders wenn der Verweis unter vier Augen geschieht. Denn am meisten Aussicht, den Fehlenden zur Einsicht zu bringen, bietet es doch, wenn derjenige, der ein Recht hat, ihn zur Rechenschaft zu fordern, es offenbar tut aus Besorgtheit um sein Heil. Siehst du also, wie die Zurechtweisung nicht um der Sühne, sondern um der Besserung willen geschehen soll? Eben deshalb befahl Christus, nicht sofort zwei andere beizuziehen, sondern erst dann, wenn sich der Fehlende unzugänglich erweise und auch in diesem Falle schickt er nicht eine große Anzahl von Leuten zu ihm, sondern setzt fest, höchstens zwei oder gar nur einen einzigen beizuziehen. Und erst dann, wenn er auch diese nicht hört, soll die Sache vor die Kirche gebracht werden. So sehr liegt ihm daran, dass die Fehler des Nebenmenschen nicht an die Öffentlichkeit gezogen werden. Er hätte ja von allem Anfang an bestimmen können, die Sache vor die Kirche zu bringen; aber das wollte er eben vermeiden. Deshalb gab er die S. d873 Weisung, es erst nach ein oder zwei Ermahnungen zu tun.
Was bedeutet aber: "Auf Aussage zweier oder dreier Zeugen werde jegliche Sache festgesetzt"? Er will damit sagen: Das gibt dir genügende Gewähr, dass du alles getan hast, was an dir liegt, dass du nichts unterlassen, was du hattest tun sollen. "Hört er auch diese nicht, so sage es der Kirche", d.h. den Vorstehern.
V.17: "Wenn er aber auch die Kirche nicht hört, sei er dir wie der Heide und der Zöllner";
denn ein solcher ist tatsächlich unheilbar krank. Hier möchte ich aufmerksam machen, dass der Herr überall die Zöllner als Beispiel größter Schlechtigkeit anführt. Schon früher hatte er einmal gesagt: "Tun nicht auch die Zöllner dasselbe?"1 , und später spricht er: "Die Zöllner und Buhlerinnen werden vor euch in das Reich Gottes gelangen"2 , d.h. diejenigen, welche am härtesten gerichtet und verurteilt werden. Möchten das doch jene hören, welche auf ungerechten Gewinn ausgehen und Zinsen auf Zinsen häufen.
Warum stellt aber der Herr den unversöhnlichen Beleidiger auf die gleiche Stufe wie die Zöllner? Um ihm Schrecken einzuflößen und um den Beleidigten zu trösten. Ist also in diesen Worten die ganze Strafe enthalten? O nein. Höre nur weiter:
V.18: "Was immer ihr gebunden haben werdet auf Erden, wird auch gebunden sein im Himmel."
Christus spricht nicht zu den Vorstehern der Kirche: binde einen solchen Menschen, sondern: wenn du gebunden haben wirst, indem, du alles dem Gekränkten selber anheimstellst; und diese Bande sind unlöslich. Er wird also der ärgsten Strafe verfallen; und schuld ist aber nur er selbst, weil er nicht nachgibt, nicht der Ankläger. Siehst du, wie Christus ihn doppelt bindet: durch die Strafe hier und die Pein dort? Diese Drohungen sprach er jedoch nur deshalb aus, damit ein solcher S. d874 Fall3 nicht vorkomme; er wollte ihn nur zur Besinnung bringen durch die Möglichkeit des Ausschlusses aus der Kirche und durch die Gefahr, dass er auch im Himmel gebunden sein würde. Hält er sich alles das vor Augen, wo wird er, wenn er auch nicht an und für sich geneigt ist, den Groll aufzugeben, doch durch die Zahl der einander folgenden Urteilssprüche dazu gebracht werden. Deshalb eben hat Christus ihn nicht sofort ausgeschlossen, sondern ein erstes und zweites und drittes Gericht eingesetzt; er soll sich, wenn er dem ersten nicht folgt, dem zweiten unterwerfen; und fügt er sich dem zweiten nicht, so soll er das dritte fürchten und kehrt er sich auch an dieses nicht, dann wenigstens durch die Aussicht auf die ewige Strafe, den Richterspruch und die Rache Gottes eingeschüchtert werden.
V.19: "Wiederum sage ich euch: Wenn zwei aus euch eines Sinnes sein werden auf Erden bezüglich irgendeiner Sache, um welche sie bitten wollen, sie wird ihnen zuteil werden von meinem Vater, welcher im Himmel ist.
V.20: Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen."
Siehst du, wie der Herr sich die Feindseligkeiten von einer anderen Seite hintan zuhalten, die niedrige Denkart zu beseitigen und die Menschen einander näher zu bringen bemüht, nämlich außer der Androhung der eben erwähnten Strafe auch den Hinweis auf die Vorteile, welche die Liebe mit sich bringt. Nachdem er die Strafe für die Gehässigkeit festgesetzt hat, stellt er jetzt die großen Güter der Eintracht vor Augen und sagt, dass die Einträchtigen den Vater bewegen, ihnen zu geben, was immer sie erbitten, und dass sie Christum in ihrer Mitte haben.
Ja, gibt es denn nirgends zwei einträchtige Menschen? Es gibt ihrer schon an vielen Orten, vielleicht sogar überall. Aber wie kommt es dann, dass sie nicht alles erhalten? Dafür gibt es viele Gründe. Oft bittet man nämlich um unzuträgliche Dinge. Es darf dich aber nicht wundern, dass so etwas vorkommt. Wir finden es sogar bei Paulus, als Gott zu ihm sprach: "Es genügt S. d875 dir meine Gnade, denn die Kraft wird in Schwachheit vollendet"4 . Oft sind die Beter der verheißenen Gaben nicht wert; sie erfüllen die Bedingungen der Erhörung nicht. Der Herr will Beter haben, wie die Apostel waren, das deutet er an durch die Worte: "aus euch" d.h. die so tugendhaft sind, die ein so engelgleiches Leben führen. Oft betet man voll Verlangen nach Rache und Bestrafung der Beleidiger; das ist aber unstatthaft, weil er gesagt hat: "Betet für die, welche euch hassen"5 . Oft betet man ohne Reue um Verzeihung der Sünden; einem solchen kann aber keine Vergebung zuteil werden, ob er nun selbst für sich betet oder ob andere für ihn Gott mit noch so großem Vertrauen bestürmen; musste doch auch Jeremias, als er für die Juden betete, hören: "Bete du nicht für dieses Volk, denn ich will dich nicht erhören"6 . Sind aber alle Bedingungen vorhanden, betet man um nützliche Dinge, lässt man es bei sich selbst nicht fehlen, führt man ein apostolisches Leben, lebt man in Eintracht und Liebe mit dem Nächsten, dann erhält man gewiss, worum man bittet, denn der Herr ist voll Güte.
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Commentaire sur l'Evangile selon Saint Matthieu
2.
Mais pourquoi veut-il que ce soit celui-là même qui a reçu l’offense, et non un autre qui s’aille plaindre à celui qui la lui a faite?
Il le fait parce que celui qui est coupable est plus disposé à recevoir avis de celui même qu’il a maltraité, principalement lorsqu’il le reprend seul et sans témoin. Bien n’est si capable de le toucher ni de le faire rentrer en lui-même, que de voir que celui qui semblerait ne devoir penser qu’à se venger de son injustice, ne te met en peine au contraire que de son salut. Vous voyez donc, mes frères, que tout ce que Jésus-Christ ordonne en cette occasion à celui qui a été offensé, ne tend qu’à sauver, et non à punir son frère. C’est pour ce sujet qu’il ne veut pas que d’abord il mène avec lui deux autres témoins, mais seulement après qu’il aura seul tenté inutilement de le guérir; il ne veut pas non plus qu’après qu’il a été rebuté lorsqu’il était seul, il mène tout d’un coup avec lui un grand nombre de personnes, mais seulement une ou deux. Que s’il rejette encore, leurs remontrances, il ordonne alors qu’on en avertisse 1’Eglise. C’est ainsi que Jésus-Christ nous apprend avec quelle sagesse nous devons éviter d’insulter au péché de notre frère.
Mais que veulent dire ces paroles: « Afin que tout ce que vous ferez soit autorisé par la présence de deux ou trois témoins », c’est-à-dire afin que vous ayez un suffisant témoignage que vous avez fait de votre côté tout ce que vous deviez faire, et que vous n’avez rien omis de ce qui était de votre devoir. « Que s’il ne les écoute point», dit Jésus-Christ, « dites-le à l’Eglise », c’est-à-dire à ceux qui la conduisent. « Et s’il n’écoute pas l’Eglise même, qu’il soit à votre égard comme un païen et un publicain (47) ». Car il sera évident que sa maladie est incurable. Considérez ici que Jésus-Christ propose partout les publicains comme les derniers des hommes, Nous avons déjà vu qu’il a dit : « Les pécheurs et les publicains ne sont-ils pas la même chose » (Matth. V, 45.) Et ailleurs: « Les publicains et les femmes prostituées vous devanceront au royaume de Dieu (Matth. XXI, 31) »; c’est-à-dire, les personnes les plus criminelles et les plus désespérées. Ecoutez ceci, vous qui cherchez sans cesse à trafiquer de vos injustices et à ajouter tous les jours usure sur usure. D’où vient que Jésus-Christ met ici celui qui a fait violence à son frère au rang des publicains, c’est-à-dire des pécheurs désespérés, sinon pour adoucir d’un côté celui qui a souffert l’injustice, et pour épouvanter au contraire celui qui (475) l’a faite? Et afin que vous ne croyiez pas qu’il ne soit puni que de cette sorte, il ajoute aussitôt:
« Je vous dis en vérité que tout ce que vous « lierez sur la terre sera lié dans le ciel, et que « tout ce que vous délierez sur la terre sera «délié dans le ciel (48)». Il ne dit point à l’évêque de cette Eglise : Liez cet homme, mais seulement : « Si vous le liez ». Il laisse cela à la volonté de celui qui a reçu l’offense. Mais ce qui sera lié le demeurera toujours. Cet homme sera condamné aux plus grands supplices, et ce ne sera point celui qui l’a déféré à l’Eglise qui en sera cause, mais cette opiniâtreté qui l’a rendu inflexible dans le mal. Jésus-Christ le menace d’une double punition, des jugements de l’Eglise et des tourments de l’enfer; et il le menace des premiers, afin qu’il évite les seconds. Il veut qu’on lui fasse craindre d’être retranché de la compagnie des fidèles et d’être lié sur la terre et dans le ciel, afin que la frayeur l’adoucisse et le fasse rentrer en lui-même. Car s’il n’a point été ébranlé jusque-là, il est difficile néanmoins que cette multitude de jugements ne l’effraie et qu’elle n’arrête enfin les emportements de sa colère. C’est pourquoi Jésus-Christ établit trois différents jugements qui se succèdent l’un à l’autre. Il ne veut pas retrancher d’abord ce criminel de son Eglise. Après le premier jugement il veut voir si le second ne l’ébranlera pas, et après que le second lui a été inutile, il veut l’épouvanter par le troisième. S’il s’opiniâtre contre tous ces remèdes, il lui représente enfin l’état où il sera lorsqu’il tombera entre les mains de Dieu même, et le supplice qu’il en doit attendre.
« Je vous dis encore que si deux d’entre vous s’unissent ensemble sur la terre, quoi que ce soit qu’ils demandent, ils l’obtiendront de mon Père qui est dans le ciel (19). « Car là où deux ou trois sont réunis en mon « nom, je me trouve au milieu d’eux (20) ». Jésus-Christ se sert maintenant d’un autre moyen pour étouffer toutes les querelles et toutes 1es inimitiés entre les chrétiens. Il n’use plus de menaces pour les porter à la charité, mais il les exhorte par les grands biens qui doivent naître de l’union parfaite qu’ils auront entre eux. Après avoir montré d’un côté jusqu’où doit aller sa sévérité dans la punition des esprits opiniâtres, il montre de l’autre combien il sera magnifique à récompenser ceux qui vivront dans une grande union avec leurs frères, puisqu’ils obtiendront ainsi de Dieu tout ce qu’ils lui demanderont, et qu’ils posséderont Jésus-Christ au milieu d’eux.
Vous me demandez s’il se trouve quelquefois deux personnes qui s’accordent ensemble? Je vous réponds que je crois qu’il s’en trouve assez souvent et en beaucoup de lieux. D’où vient donc, dites-vous, que contre la promesse que nous fait Jésus-Christ, elles ne reçoivent pas de Dieu tout ce qu’elles lui demandent dans leurs prières? C’est parce qu’il y a d’autres choses qui empêchent que Dieu ne leur accorde ce qu’elles lui demandent. Car ou elles demandent des choses qui ne leur seraient pas utiles, et il ne se faut pas étonner alors que Dieu ne les exauce pas, puisqu’il n’écouta pas même saint Paul, lorsqu’il lui dit:
«Ma grâce vous suffit, parce que ma force se perfectionne dans l’infirmité ». (II Cor. XII, 9.) Ou bien ces personnes sont indignes que Dieu les écoute, en ne contribuant en rien de leur côté à faire en sorte qu’il les exauce. Car il ne fait ici cette promesse qu’à ses apôtres et à ceux qui devaient les imiter: « Si deux d’entre vous », dit-il, c’est-à-dire « d’entre vous »qui vivez dans ma crainte et qui pratiquez les règles de mon Evangile. Ou bien ces mêmes personnes désirent de Dieu qu’il les venge de leurs ennemis, ce qu’il défend par un commandement contraire : « Priez », dit-il, «pour « vos ennemis ». Ou bien encore, sans avoir fait pénitence de leurs péchés, elles demandent miséricorde; ce qu’il leur est impossible d’obtenir en cet état, non-seulement quand elles la demanderaient elles-mêmes, mais quand même quelque autre, qui serait aimé particulièrement de Dieu, la demanderait aussi pour elles. C’est ainsi que Dieu dit à Jérémie qui priait pour les Juifs : « Ne me priez point pour ce peuple parce que je ne vous exaucerai point ». Que si au contraire toutes ces circonstances se trouvent dans votre prière: si vous ne demandez que des choses utiles, si vous réglez votre vie autant que vous le pouvez, selon les règles que je vous donne, si vous vivez dans l’union et dans la charité avec vos frères, vous obtiendrez de Dieu tout ce que vous lui demanderez. Car le Dieu que vous adorez est un Dieu plein de bonté pour les hommes