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Works John Chrysostom (344-407) In epistula ad Romanos commentarius

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Kommentar zum Briefe des hl. Paulus an die Römer (BKV)

1.

Kap. XIV, V. 1—13.

V. 1: „Den, der noch schwach ist für den Glauben, nehmt auch (in eure Gemeinschaft) auf, nicht um Meinungen zum Austrage zu bringen.“

Ich weiß, daß diese Worte vielen schwer verständlich sind. Darum ist es notwendig, erst die Voraussetzung anzugeben, auf der diese ganze Stelle begründet ist, und festzustellen, was der Apostel ins rechte Geleise bringen wollte, als er dies schrieb. Was will er also damit ins rechte Geleise bringen? — Unter den gläubig gewordenen Juden gab es viele, welche aus Gewissenhaftigkeit gegen das (jüdische) Gesetz auch nach der Annahme des Glaubens an der Beobachtung der Speisegesetze festhielten und nicht den Mut hatten, ganz mit dem Gesetze zu brechen. Damit es nun von ihnen nicht bekannt werde, daß sie sich nur des Schweinefleisches enthielten, so enthielten sie sich überhaupt des Fleisches und aßen nur Pflanzenkost; ihr Gehaben sollte mehr als ein Fasten erscheinen, als eine Beobachtung des Gesetzes. Andere dagegen waren fortgeschrittener und beobachteten nichts dergleichen. Sie waren jenen Beobachtenden lästig und verhaßt, weil sie sie darob schalten, ihnen Vorwürfe machten und sie in Verzagtheit stürzten. Der hl. Paulus befürchtete nun, daß die Heidenchristen in der Absicht, ein kleines Übel abzustellen, das ganze in Verwirrung bringen könnten; daß sie im Bestreben, die andern dazu zu bringen, die Speisegesetze für gleichgiltig zu halten, sie zum Abfall vom Glauben veranlassen könnten; daß sie in der Absicht, vorzeitig alles in den richtigen Stand zu bringen, den Judenchristen in der Hauptsache einen schweren Schaden zufügen könnten, indem sie sie durch ihr fortwährendes Schelten vom Bekenntnisse Christi abwendig machen könnten, so daß sie weder Juden noch Christen blieben. Beachte, wie vorsichtig der Apostel zu Werke geht und wie er in gewohnter Weisheit den einen wie S. d190 den andern Gliedern (der Christengemeinde) seine Sorge angedeihen läßt! Er wagt nicht, den Tadlern zu sagen: „Ihr tut übel daran“, damit er nicht die andern in der Beobachtung des Gesetzes bestärke. Er sagt aber auch nicht: „Ihr tut recht daran“, damit er nicht die Heftigkeit ihrer Vorwürfe steigere, sondern damit eher ihr Tadel maßvoll werde. Scheinbar tadelt er die Stärkeren; aber in den Worten, die er an sie richtet, kehrt er sich eigentlich gegen die andern. So verliert nämlich eine Zurechtweisung am besten das Erbitternde, wenn sich der Tadler mit seiner Rede an den einen wendet und den andern trifft; denn dadurch wird verhütet, daß der Getadelte in Zorn gerate, und das Heilmittel der Zurechtweisung wird ihm versteckterweise beigebracht. — Beachte, wie klug der Apostel dabei vorgeht und wie er den richtigen Zeitpunkt zu wählen weiß! Er geht auf diesen Gegenstand über nach den Worten: „Macht die Fürsorge um das Fleisch nicht zu Lüsten!“ Es soll nicht den Anschein haben, als spreche er zu Gunsten derer, die es tadeln (sich von Fleisch zu enthalten), und haben wollen, daß man alles esse. Der schwächere Teil bedarf immer mehr der Fürsorge. Darum wendet er sich gleich an die Stärkeren mit den Worten: „Den, der noch schwach ist für den Glauben.“ … Siehst du da gleich den ersten Seitenhieb, den er dem Judenchristen versetzt? Dadurch nämlich, daß er sagt: „den, der noch schwach ist“, gibt er zu verstehen, daß dieser eigentlich noch einen ungesunden Glauben hat. Den zweiten versetzt er ihm durch den Ausdruck: „nehmt ihn auf“. Damit gibt er nämlich zu verstehen, daß ein solcher eine besondere Fürsorge nötig hat, und das deutet auf einen Zustand äußerster Schwäche. „Nicht um Meinungen zum Austrage zu bringen.“ Sieh da den dritten Seitenhieb, den er ihm versetzt! Er bringt nämlich damit zum Ausdruck, daß sein Fehler ein derartiger sei, daß selbst solche sich eine üble Note zuziehen, die zwar nicht in demselben Irrtum wie er befangen sind, aber mit ihm doch Freundschaft haben und näheren Umgang mit ihm pflegen. Siehst du, wie er scheinbar seine Rede an die Heidenchristen richtet, den Judenchristen aber versteckterweise, und ohne sich ihren Haß zuzuziehen, S. d191 einen Vorwurf macht? — Hierauf stellt er beide nebeneinander und lobt dabei den einen, während er den andern tadelt. Er fährt nämlich fort:

V. 2: „Der eine glaubt, alles essen zu dürfen“,

— er spricht ihm, was seinen Glauben betrifft, den Beifall aus —

„der Schwache aber ißt nur Gemüse“

— und diesen tadelt er wegen seiner Schwäche.

Nachdem er ihm diesen gelegentlichen Hieb versetzt hat, tröstet er ihn wieder, indem er so spricht:

V. 3: „Wer ißt, mache den nicht lächerlich, welcher nicht ißt!“

Der Apostel sagt nicht: er lasse ihn; nicht: er mache ihm keinen Vorwurf; nicht: er weise ihn nicht zurecht; sondern: er schelte ihn nicht, er zische ihn nicht aus. Damit deutet er an, daß sein Gehaben ja wirklich lächerlich sei. Von dem andern spricht er nicht so, sondern wie?

„Der, welcher nicht ißt, bekrittle nicht den, der ißt!“

— Wie nämlich die Fortgeschritteneren die andern gering schätzten als schwachgläubige, halbe, unechte und noch judaisierende Christen, so bekrittelten diese wieder jene als Gesetzesübertreter und Genußmenschen. Wahrscheinlich waren es auch manche von den Heidenchristen. Darum fährt der Apostel fort:

„Gott hat ihn ja aufgenommen.“

Betreffs der andern hat er dies nicht gesagt. Eigentlich gebührte es dem Essenden, lächerlich gemacht zu werden als Genußmensch, und dem Nichtessenden, bekrittelt zu werden als Schwachgläubiger. Aber der Apostel nimmt eine Umstellung vor. Er zeigt, daß der erstere nicht nur nicht verdient, lächerlich gemacht zu werden, sondern daß er in der Lage wäre, andere lächerlich zu machen. Bekrittle ich ihn etwa auch? sagt er. Keineswegs. Darum fährt er fort: „Gott hat ihn aufgenommen.“ Was redest du ihm also vom Gesetz, als habe er es übertreten? „Gott hat ihn ja aufgenommen“, d. h. S. d192 er hat ihm seine unaussprechliche Gnade erwiesen und ihn damit frei gemacht von allen Vorwürfen. — Dann wendet er sich wieder an den Starken:

V. : „Wer bist du, daß da einen fremden Sklaven bekrittelst?“

Daraus erhellt, daß auch die Heidenchristen die andern Bekrittelten, nicht bloß lächerlich machten.

„Seinem Herrn steht er und fällt er.“

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Commentaire sur l'épître aux Romains

1.

Je sais que le grand nombre trouvent ce passage difficile. Aussi est-il nécessaire d'exposer d'abord tout ce qui fait le sujet de ce texte, tout ce que l'apôtre s'est proposé, par ces paroles, de corriger et de redresser. Que veut-il donc corriger? On comptait, parmi les fidèles, un grand nombre de Juifs qui, retenus par l'ancienne loi, même après avoir reçu l'Évangile, gardaient encore les observances relatives aux aliments, parce qu'ils n'osaient pas rompre entièrement avec la loi. En outre, pour ne pouvoir pas être convaincus de ne s'abstenir que de la viande du porc, ils s'abstenaient de toute espèce de viandes, ne mangeaient que des légumes, afin qu'on pût croire qu'ils pratiquaient un jeûne plutôt qu'une observance légale. D'autres, au contraire, plus avancés, ne pratiquaient aucune abstinence, et attaquaient, outrageaient, querellaient, tourmentaient ceux qu'ils voyaient s'abstenir des viandes, et ils leur rendaient la vie insupportable. Le bienheureux Paul eut donc peur que, pour vouloir corriger un petit travers, on n'arrivât à tout bouleverser, et que ceux qu'on prétendait amener à l'indifférence en fait d'aliments ne finissent par abandonner la foi , que, par un zèle inconsidéré qui cherche à tout corriger avant le temps, on ne portât (385) un préjudice mortel aux nouveaux croyants; ces reproches continuels pouvaient les rejeter loin de la confession du Christ, de telle sorte qu'ils seraient demeurés doublement incorrigibles. Voyez la prudence de Paul , voyez comme il fait éclater ici la sagesse qui lui est ordinaire, dans ce qu'il dit à propos des deux classes de fidèles: Il n'ose pais dire à ceux qui reprennent les autres : Vous faites mal ; il ne veut pas que les Juifs s'obstinent dans leurs observances; il ne dit pas non plus, vous faites bien, pour ne pas les exciter encore davantage, mais il compose une réprimande pleine de mesure : il semble d'abord reprendre les forts; mais, en parlant ensuite aux faibles, il retire ce qu'il avait dit contre les premiers. En effet, la réprimande la moins incommode est celle qui se pratique de telle sorte qu'en adressant la parole à une personne, c'en est une autre que l'on attaque. Car, de cette manière, il n'y a rien d'irritant pour celui que l'on blâme, et le remède de la correction s'administre sans qu'on l'aperçoive.

Voyez donc avec quelle intelligence, quel à propos l'apôtre se conduit dans cette circonstance. En effet, c'est après avoir dit : « N'ayez pas soin de la chair pour satisfaire ses mauvais désirs », qu'il aborde cet autre sujet, parce qu'il ne veut pas avoir l'air de plaider pour ceux qui blâmaient les Juifs, et voulaient que l'on mangeât de toute espèce d'aliments. Les plus faibles sont toujours ceux qui réclament le plus de soins. Aussi s'adressant bien vite aux plus forts, il leur dit : « Celui qui est encore faible dans la foi ». Voyez-vous le coup déjà porté à celui qui avait égard à la différence des viandes? Dire de quelqu'un qu'il est « Encore faible », c'est montrer qu'il est malade. Second coup ensuite : « Recevez-le avec charité. C'est montrer de nouveau qu'il a besoin de beaucoup de soins, et c'est une preuve que la maladie est grave. « Sans vous amuser à contester avec lui ». Le troisième coup vient d'être porté. Ces paroles montrent en effet que le chrétien judaïsant pèche assez pour que ceux qui ne partagent pas sa faute, qui restent pourtant unis d'amitié avec lui, et s'inquiètent de sa guérison, soient séparés d'opinion avec lui. Voyez-vous comme l'apôtre, tout en paraissant n'avoir affaire qu'aux uns, adresse aux autres une réprimande détournée qui n'a rien de pénible? L'apôtre les compare ensuite, louant les uns, faisant le procès aux autres. En effet, il ajoute : « Car l'un croit qu'il lui est permis de manger de toutes choses », celui-là croit, et l'apôtre l'exalte à cause de sa foi ; « Et l'autre, au contraire, qui est faible dans la foi, ne mange que des légumes »; celui-ci, l'apôtre le blâme, puisqu'il parle de sa faiblesse. Ensuite, après avoir donné à propos un coup sensible, l'apôtre apporte au blessé la consolation : « Que celui qui mange de tout, ne méprise point celui qui n'ose manger de tout (3) ».

L'apôtre ne dit pas : Laisse libre; il ne dit pas: Se garde d'accuser; il ne dit pas :Renonce à corriger; mais : Ne blâme pas, ne tourne pas en dérision; et le bienheureux Paul montre par là que ces chrétiens judaïsants pratiquent des observances ridicules. Ce n'est pas du même ton que l'apôtre parle du vrai fidèle : « Que celui qui ne mange pas de tout, ne juge pas celui qui mange de tout ». De même que les plus avancés se moquaient des autres qu'ils appelaient des hommes de peu de foi, des chrétiens suspects et bâtards, continuant à judaïser; de même ces derniers jugeaient leurs accusateurs, auxquels ils reprochaient d'enfreindre la loi, d'être adonnés à leur ventre, ce qui était vrai pour un bon nombre de gentils. Voilà pourquoi l'apôtre a ajouté : « Puisque Dieu l'a pris à son service ». Il ne parle pas ainsi du chrétien judaïsant : il pouvait sembler juste de mépriser la gourmandise de celui qui mangeait de tout; de juger, de condamner le peu de foi de celui qui ne mangeait pas de tout. Mais l'apôtre a brouillé les rôles en montrant que non-seulement le plus faible ne mérite pas d'être méprisé, maisqu'il peut concevoir certains mépris. Toutefois, dit l'apôtre, ai-je la pensée de condamner celui mange de tout? Nullement. De là ce qu'il a ajouté : « Dieu l'a pris à son service». Pourquoi donc lui reprochez-vous d'enfreindre la loi ? « Puisque Dieu l'a pris à sors service » ; c'est-à-dire lui a communiqué sa grâce ineffable, et l'a absous de toute accusation. L'apôtre se retourne ensuite vers le plus fort : « Qui êtes-vous, pour juger le serviteur d'autrui? » D'où il est manifeste que les forts jugeaient leurs frères, et ne se bornaient pas à mépriser les moins avancés. « S'il demeure ferme ou s'il tombe, cela regarde son maître».

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