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Kommentar zum Briefe des hl. Paulus an die Römer (BKV)
1.
Kap. XV, V. 14—24.
V. 14: „Allerdings, Brüder, bin auch ich selbst durchaus überzeugt, daß ihr auch selbst guter Gesinnung voll seid, mit aller Erkenntnis voll versehen, so daß ihr imstande wäret, auch den andern Ermahnungen zu geben.“
Der Apostel hatte gesagt: „Mein Amt als Heidenapostel will ich mit Ehren führen“ 1; er hatte gesagt: „Gott könnte vielleicht auch deiner nicht schonen“ 2; er hatte gesagt: „Haltet euch nicht selbst für klug“ 3; und wieder: „Du aber, was bekrittelst du deinen Bruder?“ 4; und weiter: „Wer bist du denn, daß du den Sklaven eines andern Herrn bekrittelst?“ 5 Das und mehr anderes Derartiges hatte er gesagt. Nachdem er also öfter ein härteres Wort gebraucht hat, schlägt er im folgenden einen milderen Ton an. Was er am Anfang des Briefes gesagt hat, darauf kommt er jetzt am Schluß desselben wieder zurück. Am Anfang hatte er gesagt: „Ich danke Gott für euch alle, daß euer Glaube auf der ganzen Welt verkündigt wird“ 6; hier aber sagt er: „Ich bin durchaus überzeugt, daß ihr auch selbst guter Gesinnung voll seid, imstande, auch den andern die nötigen Ermahnungen zu geben.“ Und das besagt mehr als das erstere. Er sagt auch nicht: „Ich habe es gehört“, sondern: „ich bin durchaus überzeugt“ und brauche mich darüber nicht von einem andern belehren zu lassen. Auch heißt es: „ich selbst“, d. h. ich, derselbe, der euch hart angelassen, der euch Vorwürfe gemacht hat. „Daß ihr guter Gesinnung voll seid.“ Das bezieht sich auf die unmittelbar vorausgegangene Ermahnung. Er will gleichsam sagen: „Nicht als ob ihr hart und lieblos gegen eure Mitbrüder wäret, habe ich euch ermahnt, sie (die S. d245 Judenchristen) milde zu behandeln, sie nicht sich selbst zu überlassen, das Werk Gottes nicht zu zerstören; denn ich weiß ja, daß ihr „guter Gesinnung voll seid“. — Übrigens scheint es mir, als wolle der Apostel hier mit diesem Ausdruck die Tugend überhaupt bezeichnen. — Er sagt auch nicht: „ihr habt sie“, sondern: „ihr seid voll davon“. Auch das folgende spricht er mit demselben Vollton aus: „mit aller Erkenntnis voll versehen“. Denn was hätte es genützt, wenn sie zwar von liebevoller Gesinnung gewesen wären, aber nicht verstanden hätten, mit denen richtig umzugehen, denen sie ihre Liebe hätten zuwenden wollen. Darum setzt der Apostel bei: „Mit aller hierzu nötigen Erkenntnis voll versehen, so daß ihr imstande wäret, auch den andern Ermahnungen zu geben“, also nicht bloß zu lernen, sondern auch zu lehren.
V. 15: „Ich habe euch zum Teil etwas freimütiger geschrieben.“
Beachte die Demut des Paulus, beachte seine Weisheit, wie er im Vorausgehenden einen tiefen Schnitt geführt und erreicht hat, was er wollte, nun wiederum ein Heilmittel anwendet. Denn auch ohne den gemachten Zusatz wäre schon das Bekenntnis, freimütig gewesen zu sein, allein imstande gewesen, ihre Gereiztheit zu besänftigen. Dasselbe tut er im Briefe an die Hebräer, wenn er spricht: „Von euch, Geliebte, versehen wir uns eines Besseren und Heilbringenden, wenn wir auch so sprechen“ 7. Und im Brief an die Korinther wieder heißt es: „Das allerdings lobe ich an euch, daß ihr euch in allem meiner erinnert und so an den Verordnungen festhaltet, wie ich sie gegeben habe“ 8. Und im Brief an die Galater spricht er: „Von euch bin ich überzeugt, daß ihr nicht anderen Sinnes seid“ 9. Und so findet man überall in den Briefen diesen Gedankengang häufig, hier aber in vergrößertem Maße. Die Römer schätzten sich nämlich höher ein; darum war es notwendig, ihre Ein- S. d246 bildung niederzudrücken nicht allein durch Tadel, sondern auch durch Besänftigung. Der Apostel tut dies denn auch auf verschiedene Weise. Darum sagt er hier: „Ich habe euch etwas freimütiger geschrieben.“ Aber das genügt ihm noch nicht, sondern er setzt noch hinzu: „zum Teil“, d. h. stellenweise. Auch dabei bleibt er nicht stehen, sondern was sagt er? „Um eure Erinnerung aufzufrischen.“ Er sagt nicht: „um euch zu lehren“, auch nicht: „um euch zu erinnern“, sondern: „um eure Erinnerung aufzufrischen“, d. h. um euch ein wenig zu erinnern.
Siehst du, wie der Schluß des Briefes mit dem Eingange zusammenkommt? Wie der Apostel dort gesagt hat: „Euer Glaube wird auf der ganzen Welt verkündigt“, so sagt er am Ende des Briefes: „Euer Gehorsam ist allen kund geworden.“ Und wie er am Anfang geschrieben hat: „Es verlangt mich, euch zu sehen, um euch geistige Gabe mitzuteilen zu eurer Stärkung“, d. h. zu eurer gegenseitigen Tröstung, so sagt er hier: „um eure Erinnerung aufzufrischen“. Er steigt herab vom Lehrstuhl und spricht hier und dort wie zu Brüdern und gleichstehenden Freunden. Das ist ja die Hauptsache bei einem Lehrer, daß er seine Rede verschieden zu drehen versteht je nach dem Bedürfnis seiner Zuhörer. — Beachte nun, wie der Apostel, nachdem er gesagt hat: „Ich habe etwas freimütiger geschrieben“ und: „zum Teil“ und; „um eure Erinnerung aufzufrischen“, sich auch daran noch nicht genügen läßt, sondern einen noch demütigeren Ton anschlägt, indem er fortfährt:
„wegen der mir von Gott verliehenen Gnade.“
So hatte er auch am Anfang gesagt: „Ich bin es schuldig“, wie wenn er sagen wollte: Ich habe mir dieses Ehrenamt nicht selbst angemaßt und habe nicht zuerst darnach gegriffen, sondern Gott hat es mir übertragen, und zwar aus Gnade, nicht als ob ich dessen wert gewesen wäre. Also regt euch nicht auf! Ich maße mir nichts an. Gott ist der Auftraggeber. Und wie er dort gesagt hat: „dem ich diene im Evangelium seines Sohnes“, so fährt er auch hier nach den Worten: „wegen der mir von Gott verliehenen Gnade“ fort; S. d247 V. 16: „Zu dem Zwecke (verliehen), daß ich ein Priester Jesu Christi sei für die Heidenwelt, der ich das Evangelium Gottes mit heiliger Treue verwalte.“
Nachdem er im vorausgehenden die Sache in groben Strichen dargetan hat, kommt er zu einer feineren Unterscheidung; er spricht nicht mehr bloß von einem „Dienst“ wie am Anfange, sondern von einem „Priesterdienst“ und einem „heiligen Dienst“. Mein Priestertum besteht darin, daß ich predige und verkünde; das ist das Opfer, welches ich darbringe. Einem Priester aber macht niemand einen Vorwurf, daß er sich bemüht, sein Opfer tadellos darzubringen. Das sagt aber der Apostel, um dem Geist seiner Zuhörer zugleich einen höheren Flug zu geben und zu zeigen, daß sie das Opfer seien, und um sich damit zu verteidigen, daß ihm dies aufgetragen sei. Mein Schwert, will er sagen, ist das Evangelium, das Wort, das ich verkündige. Der Grund, warum ich es tue, ist nicht, damit ich mir Ruhm erwerbe und einen glanzvollen Namen bekomme, sondern:
„Damit das Opfer der Heidenwelt wohlgefällig angenommen werde, geheiligt durch den Hl. Geist“,
d. h. damit die Seelen, die hier Lehren empfangen, gute Aufnahme finden. Denn nicht so sehr, um mich zu ehren, als aus Besorgnis um euch hat Gott mich dazu angeleitet.
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Commentaire sur l'épître aux Romains
1.
Il avait dit : « Tant que je serai l'apôtre des gentils, je glorifierai mon ministère »; il avait dit : « Vous devez craindre que Dieu ne vous épargne pas non plus » (Rom. XI, 13, 21); il avait dit : « Ne soyez point sages à vos propres yeux » (Ibid. XII, 16); il avait encore dit: «Vous donc, pourquoi condamnez-vous votre frère ? » et: « Qui êtes-vous pour « oser condamner le serviteur d'autrui ? » (Ibid. XIV, 10, 4) et il avait fait entendre bien d'autres paroles semblables. Donc il ne pense plus qu'à adoucir la rudesse qu'il a souvent montrée, et ce qu'il a dit en commençant il le reprend pour finir. En commençant, il avait dit : « Je rends grâces à mon Dieu pour vous tous, de ce qu'on parle de votre foi dans tout le monde» (Ibid. I, 8); ici : « Je suis persuadé que vous êtes pleins de charité, et qu'ainsi vous pouvez vous instruire les uns les autres », et ce compliment dit plus que l'autre. Il n'y a pas : J'ai appris, mais : « Je suis persuadé », ce qui veut dire, je n'ai pas besoin d'apprendre de la bouche d'un autre; mais : « Pour moi, je suis persuadé », moi qui réprimande, moi qui accuse, « Que vous êtes pleins de charité ». Cet éloge répond à (409) l'observation qu'il vient de leur faire, c'est comme s'il leur disait: Ce n'est pas parce que je vous regarde comme dépourvus de douceur, comme capables de haïr vos frères, que je vous ai exhortés à les soutenir, à ne pas laisser périr l'ouvrage de Dieu : je sais parfaitement que vous êtes pleins de charité. L'apôtre me semble marquer ici par ce mot la vertu en général. Et l'apôtre ne dit pas : Vous êtes pourvus de, mais : « Vous êtes pleins de charité ». La même force d'expressions se remarque dans ce qui suit: « Vous êtes remplis de toutes sortes « de connaissances ». Et en effet, que serait-il résulté de leur amour s'ils n'avaient pas su la manière de se conduire avec ceux qu'ils aimaient? Aussi Paul a-t-il ajouté : « De toutes sortes de connaissances, et qu'ainsi vous pouvez vous instruire les uns les autres »; non-seulement être des disciples, mais des docteurs.
« Néanmoins je vous ai écrit ceci avec un peu de liberté (15) ». Voyez l'humilité de Paul, voyez sa prudence; il a d'abord un discours profondément incisif ; ensuite , après avoir fait l'opération salutaire qu'il se proposait, il a recours à tous les adoucissants. Indépendamment de tout ce qu'il a dit, il suffisait d'avouer qu'il avait parlé avec une certaine liberté, cette confession devait adoucir l'esprit des fidèles. C'est la conduite que tient l'apôtre en écrivant aux Hébreux : « Nous avons une meilleure opinion de vous et de votre salut, mes chers frères, quoique nous parlions de cette sorte » (Hébr. VI , 9); même langage aux Corinthiens : « Je vous loue , mes frères , de ce que vous vous souvenez de moi en toutes choses, et que vous gardez les traditions et les règles que je vous ai données ». (I Cor. XI, 9.) Il écrivait aux Galates : « J'ai la confiance que vous n'aurez point d'autres sentiments que les miens ». (Gal. V, 10.) Partout, dans ses lettres, vous verrez la répétition fréquente de cette pensée , mais mille part plus fréquente qu'ici. Car les Romains étaient les plus relevés dans l'estime des peuples, et il était nécessaire de réprimer leur orgueil, non-seulement en leur parlant avec fermeté , mais aussi en les caressant. L'apôtre arrive à son but par des moyens différents. Voilà pourquoi il dit dans ce passage : « Je vous ai écrit ceci avec liberté »; remarquez, cette expression ne lui aurait pas. suffi; il dit « avec un peu de liberté », c'est-à-dire, avec une liberté douce. Et il ne s'arrête pas là; mais que dit-il? « Comme pour vous faire ressouvenir ». Il ne dit pas: Pour vous apprendre; il ire dit pas non plus: Vous rappelant, mais : « Vous faisant ressouvenir », c'est-à-dire, vous rappelant tout doucement. Voyez-vous comme la fin de la lettre et le commencement se répondent? De même qu'il disait, en commençant: «On parle de votre foi dans tout le monde », de même à la fin de la lettre : « Votre obéissance est connue de tous ». Et comme il disait au début . « J'ai grand désir de vous voir, pour vous faire part de quelque grâce spirituelle, afin de vous fortifier » (Rom. I, 8, 11) ; c'est-à-dire, pour notre mutuelle consolation ; de même ici, « comme pour vous faire ressouvenir », dit-il. Il descend de temps à autre de la chaire du maître, et il leur parle comme à des frères, à des amis , à des égaux; il entend fort bien ce qui est le premier talent d'un maître , et qui consiste à varier son discours pour l'utilité des auditeurs.
Voyez donc comme, après avoir dit; « Je vous ai écrit ceci », non avec liberté, mais avec un peu de liberté », et, « comme pour vous faire ressouvenir », il ne s'en tient pas encore à cette modestie de louange, mais il ajoute avec plus d'humilité encore: « Selon la grâce que Dieu m'a donnée » : c'est aussi ce qu'il disait, en commençant : « Je suis débiteur ». Ce qui veut dire : je n'ai pas ravi cet honneur pour me l'arroger, je ne m'en suis pas emparé moi-même, c'est Dieu qui m'a donné cet ordre, et en cela il m'a fait une grâce dont je n'étais pas digne. Donc ne vous irritez pas; ce n'est pas moi qui m'élève contre vous, c'est Dieu qui commande. Et, de même qu'il dit au commencement, Dieu « que je sers dans l'Évangile de son Fils » ; de même ici après avoir dit: « Selon la grâce que Dieu m'a donnée », il ajoute : « d'être le ministre de Jésus-Christ parmi les gentils, en exerçant la sacrificature de l'Évangile de Dieu (16) ». Après un grand nombre de preuves à l'appui de ses réflexions précédentes, il passe à un sujet plus grave, il ne parle plus du culte seule. ment, comme au début, mais de la liturgie et du saint ministère : mon sacerdoce à moi, c'est la proclamation, c'est la prédication de l'Évangile, voilà le sacrifice que j'offre. Jamais on n'a fait un reproche au prêtre de prendre soin que son offrande soit pure. Voilà ce que disait Paul, pour donner des ailes à leurs (410) pensées, pour leur montrer qu'ils étaient eux-mêmes l'offrande, et pour se justifier en se fondant sur l'ordre qu'il avait reçu d'en-haut. Mon glaive, à moi, dit-il, c'est l'Evangile, c'est la parole de la prédication ; et ce qui me fait agir, ce n'est pas un désir de gloire, un amour de briller, mais je veux, écoutez la suite : «Que « l'oblation des gentils lui soit agréable, étant « sanctifiée par le Saint-Esprit ». C'est-à-dire, il faut que les âmes des disciples soient agréables à Dieu. Car ce n'est pas tant pour me faire honneur que Dieu m'a appelé à ce ministère, que pour assurer votre salut.