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Works John Chrysostom (344-407) In epistula ad Romanos commentarius

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Kommentar zum Briefe des hl. Paulus an die Römer (BKV)

3.

Siehst du da, wie der Apostel in dem gebrauchten Beispiele das Gesetz als gestorben darstellt? Aber im Schlußsatze tut er es nicht. „Demnach heißt das Weib zu Lebzeiten des Mannes eine Ehebrecherin.“ Sieh, wie er sich in Anklagen gegen diejenigen ergeht, welche das Gesetz übertreten, solange es am Leben war. Nachdem er es aber einmal abgeschafft hat, spricht er mit aller Sicherheit los von jeder Verpflichtung gegen dasselbe; dem Glauben macht er damit auch keinen Schaden. „Denn solange der Mann lebt“, sagt er, „heißt das Weib eine Ehebrecherin, wenn sie sich einem andern Manne verbindet.“ Nun wäre es folgerichtig gewesen, fortzufahren: So werdet auch ihr, meine Brüder, nicht als Ehebrecher erachtet, wenn ihr einem andern Manne euch verbindet, nachdem es mit dem Gesetz zu Ende ist. So läßt er sich aber nicht vernehmen, sondern wie?

„Ihr seid tot geworden für das Gesetz.“

Wenn ihr tot geworden seid, so steht ihr nicht mehr unter dem Gesetz. Denn wenn nach dem Tode des S. b218 Mannes das Weib nicht mehr unter seiner Gewalt steht, so muß sie um so mehr von ihm befreit sein, wenn sie selbst gestorben ist. — Siehst du da die Weisheit des Paulus, wie er zum Ausdruck bringt, daß das Gesetz selbst es so gewollt habe, daß man von ihm abstehe und einem andern Manne sich verbinde? Es steht nichts im Wege, sagt er, mit einem andern Manne beisammen zu sein, wenn der erste gestorben ist. Wie sollte dies auch nicht so sein, da das Gesetz ja sogar zu Lebzeiten des Mannes (der Frau) erlaubte, einen Scheidebrief anzunehmen? Davon macht er freilich keine Erwähnung, weil es ein Vorwurf gegen die Frauen gewesen wäre; denn wenn es auch erlaubt war, so ging es dabei gleichwohl nicht ohne Schuld ab. Wenn nämlich der Apostel durchschlagende Beweisgründe hat, die notwendig und einleuchtend sind, sucht er keine überflüssigen. Er ist ja nicht rechthaberisch. Das ist dabei zu verwundern, daß das Gesetz selbst uns keine Vorwürfe macht, wenn wir von ihm abfallen. Es ist auch sein Wille, daß wir Christus angehören. Es ist selbst gestorben, und wir sind gestorben; aus zweifachem Grunde ist also seine Herrschaft abgetan.

Der Apostel läßt sich jedoch damit nicht genügen, sondern er gibt auch den Grund an (warum wir in Hinkunft Christus angehören müssen). Er spricht nämlich nicht einfach vom Totsein (für das Gesetz), sondern kommt wieder auf das Kreuz zu sprechen, welches dieses Totsein bewirkt habe. Er sagt nicht einfach: ihr seid frei geworden, sondern: durch den Tod des Herrn. „Ihr seid tot geworden für das Gesetz durch den Leib Christi.“ Doch nicht von da aus allein nimmt der Apostel seine Mahnung, sondern auch von der überragenden Stellung des zweiten Mannes. Darum fährt er fort:

„Damit ihr einem andern zugehört, der von den Toten auferstanden ist.“

Ferner, damit sie nicht einwenden: Wie aber, wenn wir uns einem weiteren Manne nicht zugesellen wollen? — Denn auch das Gesetz erklärt zwar die Witwe, die eine zweite Ehe eingeht, nicht als Ehebrecherin, zwingt sie S. b219 aber auch nicht dazu —; damit nun niemand diesen Einwand machen könne, zeigt der Apostel, daß wir mit Rücksicht auf das, was wir bereits erhalten haben, verpflichtet seien, dies zu wollen. Dasselbe bringt er an einer anderen Stelle klarer zum Ausdruck, wenn er spricht: „Ihr gehört euch nicht selbst. …Ihr seid um teuren Preis erkauft“ 1, und: „Werdet nicht Sklaven der Menschen“ 2, und wiederum: „Einer ist für alle gestorben, damit die da leben, nicht mehr sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben ist“ 3. Dasselbe deutet Paulus auch hier an, wenn er spricht: „durch den Leib“. — Dann ermuntert er durch die Hoffnung auf eine bessere Zukunft, indem er sagt:

„Damit wir Gott Frucht tragen.“

Früher trugt ihr dem Tode Frucht, sagt er, nun aber Gott.

V. 5: „Als wir nämlich im Fleische waren, da wirkten die sündhaften Lüste wegen des Gesetzes in unseren Gliedern, daß wir dem Tode Frucht trugen.“

Merkst du da den Gewinn vom ersten Manne? Paulus sagt auch nicht: Als wir im Gesetze waren — er hütet sich immer, den Häretikern einen Anhaltspunkt zu geben —, sondern: „als wir im Fleische waren“, d. h. während unseres schlechten Wandels in unserem fleischlichen Leben. Er will damit nicht gesagt haben, daß wir vordem im Fleische waren, nun aber körperlos geworden herumwandeln. Wenn er das sagt, spricht er weder das Gesetz schuldig an unsern Sünden noch spricht er es frei von jedem Vorwurfe. Es spielt die Rolle eines scharfen Anklägers, indem es die Sünden aufdeckt. Denn dadurch, daß es dem Menschen, der nicht gewillt ist, zu folgen, immer mehr Vorschriften macht, vermehrt es die Übertretungen. Darum sagt er nicht: die sündhaften Lüste, die unter dem Gesetze statthatten, sondern: „wegen des Gesetzes“; er fügt auch S. b220 nicht hinzu: statthatten, sondern sagt einfach: „wegen des Gesetzes“, d. h. die wegen des Gesetzes in Erscheinung traten, offenkundig wurden. Ferner, um nicht dem Fleisch die Schuld zu geben, sagt er nicht: welche die Glieder wirkten, sondern: „welche in unsern Gliedern wirkten“. Damit drückt er aus, daß die Sünde von wo anders her den Ursprung hat, nämlich von der Gesinnung, die wirksam ist, nicht von den Gliedern, die in Wirksamkeit gesetzt werden. Denn die Seele ist wieder Tonkünstler, die leibliche Natur wie die Zither; diese klingt auch so, wie der Künstler es will. Nicht ihr dürfen wir eine mißtönige Weise zur Last legen, sondern ihm.

V. 6: „Nun aber sind wir befreit von dem Gesetze.“

— Merkst du, wie der Apostel hier wieder sowohl des Fleisches wie auch des Gesetzes schont? Er sagt nicht, daß das Gesetz befreit worden sei, auch nicht, daß das Fleisch befreit worden sei, sondern daß wir befreit worden sind. Und wie sind wir befreit worden? Dadurch, daß der alte Mensch, der von der Sünde gefangen gehalten wurde, gestorben und begraben worden ist. Das bringt Paulus zum Ausdruck, wenn er sagt:

„Gestorben für das Gesetz, in welchem wir gefangengehalten wurden“;

wie wenn er sagen wollte: Die Fessel, mit der wir gefangen gehalten wurden, ist zerrostet, ist zerrissen, so daß die Macht, die uns gefangen hielt, uns nicht weiter gefangen halten kann, nämlich die Sünde. Aber laß’ nicht nach (im Eifer), werde nicht allzu sorglos! Denn du bist befreit worden, um wieder zu dienen, freilich nicht in der gleichen Weise, sondern:

„In einem neuen Geiste, nicht in dem alten Buchstaben.“

— Was hat dieses Wort für einen Sinn? Wir müssen es uns klar machen, damit wir nicht in Verwirrung geraten, wenn wir auf diese Stelle stoßen. — Als Adam gesündigt hatte, will Paulus sagen, wurde auch sein Leib sterblich und den Leidenschaften unterworfen; erzeigten sich viele natürliche Gebrechen; das Roß wurde störrischer und ungezügelter. Als aber Christus kam, S. b221 da machte er es uns durch die Taufe fügsamer und spornte es an mit dem Flügelschlag des Geistes.


  1. 1 Kor. 6, 19—20. ↩

  2. Ebd. 7, 23. ↩

  3. 2 Kor. 5, 15. ↩

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Commentaire sur l'épître aux Romains

3.

Voyez-vous comme il montre par cet exemple que la loi est morte? Mais il ne le dit point dans sa conclusion. « Donc, son mari vivant, elle sera appelée adultère ». Voyez comme il persiste à accuser ceux qui transgressaient la loi , quand -elle était vivante. Mais comme il l'a déclarée abrogée, il peut en toute sécurité et sans aucun préjudice lui rendre foi et hommage. « Car », dit-il, « son mari vivant, la femme sera appelée adultère, si elle s'unit à un autre homme » .

« Ainsi, mes frères, vous aussi... (4) ». La conséquence, était : La loi étant morte, vous ne serez plus accusé d'adultère , si vous vous (275) unissez à un autre homme. Mais il ne dit pas cela. Que dit-il donc? « Vous êtes morts à la loi ». Si vous êtes morts, vous n'êtes plus sous le pouvoir de la loi. Si, après la mort de son mari, une femme n'est plus sous la loi, à bien plus forte raison en est-elle affranchie quand elle est morte elle-même. Voyez-vous la sagesse de Paul, comment il prouve que la loi elle-même veut qu'on l'abandonne et qu'on s'unisse à un autre homme ? Elle n'empêche pas, leur dit-il, de s'unir à un autre homme, quand le premier est mort. Comment l'empêcherait-elle, puisqu'elle autorisait un acte de divorce, même du vivant du mari? Mais l'apôtre ne dit pas cela; t'eût été un reproche à l'adresse des femmes . car si le divorce était permis, il n'était pourtant pas innocent. Quand Paul a triomphé par des arguments tirés de la nécessité ou de l'évidence, il n'eu cherche point de superflus; car ce n'est point un parleur obstiné. L'étonnant en ceci est que la loi elle-même nous absout du péché quand nous la quittons, en sorte qu'elle-même exige que nous appartenions au Christ. Car elle est morte, et nous aussi; double raison pour que son autorité soit détruite: Non content de cela, Paul en donne la cause : ce n'est pas sans motif qu'il a parlé de mort; il met en scène la croix qui a opéré tout cela, et par là il nous rend responsables. Il ne se contente, pas de dire : Vous avez été délivrés; mais il ajoute : « Par la mort du Seigneur. Vous êtes morts à la loi », dit-il, « par le corps du Christ ». Et ce n'est pas seulement pour ce motif qu'il. les exhorte, mais, encore à raison de. l'excellence de ce second époux; c'est pourquoi il ajoute : « Pour être à un autre qui est ressuscité d'entre les morts ». Ensuite pour qu'on ne dise pas : Quoi ! et si nous ne voulons pas nous unir à un autre homme? la loi sans doute ne traite point d'adultère la veuve qui passe à de secondes noces, mais elle ne l'oblige point à le faire; de peur, dis-je, qu'on ne :fasse cette objection, il montre que nous sommes obligés de le vouloir d'après les bienfaits que nous avons reçus, ce qu'il exprime ailleurs plus clairement,. quand il dit : « Vous n'êtes plus à vous-mêmes ». (I Cor. VI, 19.) Et encore : « Vous avez été achetés à prix » (Ib. 20); puis : « Un seul est mort pour nous, afin que ceux qui vivent ne vivent plus pour eux, mais pour celui qui est mort pour eux ». (II Cor. V, 15.) Mais déjà ici il l'insinue en disant

« Par le corps ». Ensuite il leur propose de plus hautes espérances, dans le but de les encourager : « Afin que nous portions des fruits pour Dieu ». Car alors, leur dit-il, vous portiez des fruits pour la mort, et maintenant c'est pour Dieu.

« Car lorsque nous étions dans la chair, les passions du péché qui étaient occasionnées par la loi agissaient dans nos membres, en sorte qu'elles faisaient produire des fruits pour la mort (5) ». Voyez-vous le peu de profit du premier mari, c'est-à-dire de la loi? II ne dit pas : Quand nous étions sous la loi, craignant toujours de donner prise aux hérétiques, mais : « Lorsque nous étions dans la chair », c'est-à-dire, dans les oeuvres mauvaises, dans la vie charnelle. Il ne dit pas que ci-devant ils étaient dans la chair, et que maintenant ils sont tout spirituels. En tenant le langage qu'il tient, il n'accuse point la loi d'être la cause des péchés, mais il ne l'exempte point de tout. reproche : il joue le rôle d'un accusateur sévère, en mettant les fautes à découvert : en effet celui qui multiplie ses ordres à quelqu'un qui ne veut pas obéir, multiplie par là même les chutes. Aussi ne dit-il point : Les passions des péchés qui se sont commis sous la loi, mais : « Occasionnées par la loi », et il n'ajoute point : Se sont commis, mais simplement: « Par la loi,» c'est-à-dire, manifestés, déclarés par la loi. Ensuite peur ne pas accuser la chair, il ne dit pas : Que les membres commettaient, mais : « Qui agissaient dans nos membres » ; montrant d'autre part que le principe du mal était dans l'action de la volonté, et non dans les opérations des membres. Car l'âme ici jouait le rôle d'artiste, et la chair celui de lyre, qui rend les sons que l'artiste lui fait rendre. Si donc la chair rendait un son discordant, ce n'est pas à elle, mais à l'âme qu'il faut s'en prendre.

« Maintenant », dit-il, « nous sommes affranchis de la loi... (6) ». Voyez-vous comme il ménage ici et la chair et la loi? Il ne dit pas : La loi est détruite, ni : La chair est détruite , mais : « Nous sommes affranchis », Et comment sommes-nous affranchis.? En ce que le vieil homme, esclave du péché, est mort et enseveli; et c'est le sens de ces mots : « Morts à la loi dans laquelle nous étions retenus » ; comme s'il disait : Le lien par lequel nous étions retenus, est mort, est brisé, en sorte que ce qui nous retenait, à (276) savoir 1e péché, ne nous retiens, plus désormais. Toutefois ne vous laissez pas tomber, ne vous relâchez pas: vous avez été affranchis pour reprendre du service, quoique d'une manière différente : « Afin que nous servions dans la nouveauté de l'esprit, et non dans la vétusté de la lettre ». Que dit-il là? Il est nécessaire de l'expliquer dès ce moment, pour que nous ne nous troublions pas quand nous tomberons sur ce passage. Lorsque Adam eut péché, nous dit l'apôtre , son corps devint mortel et passible, il subit bien des pertes dans sa nature, le cheval devint plus lourd et difficile à manier; mais quand le Christ. est venu, il l'a rendu plus, léger par le baptême en lui donnant les ailes de l'esprit.

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