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Works John Chrysostom (344-407) In epistulam ad Philippenses

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Kommentar zum Briefe des hl. Paulus an die Philipper (BKV)

2.

So wenig er nun dadurch, daß er unsere guten Werke Charismen nennt, die freie Selbstbestimmung von unserer Seite ausschließt, sondern die freie Selbstbestimmung uns ungeschmälert beläßt: ebensowenig will er durch den Ausspruch, Gott wirke in uns das Wollen, uns der freien Selbstbestimmung berauben, sondern nur zeigen, daß wir durch die Übung des Guten eine große Lust und Liebe zum Wollen des Guten bekommen. Denn gleichwie aus der Tätigkeit die Tätigkeit entsteht, so aus der Untätigkeit die Untätigkeit. — Du hast Almosen gegeben? Du wurdest (dadurch) noch mehr angetrieben, zu geben. Du hast nicht gegeben? Du wurdest (dadurch) noch saumseliger. — Du hast dich einen Tag lang recht zusammengenommen? Da hast du Aufmunterung auch für den zweiten Tag. Du bist nachlässig gewesen? Da hast du die Nachlässigkeit noch gesteigert. Denn die Schrift sagt: „Wenn der Gottlose in den Abgrund der Sünden kommt, verachtet er's1. Gleichwie nun der Mensch, wenn er in den Abgrund des Schlechten stürzt, es nicht mehr achtet: so wird er, wenn er sich in den Abgrund des Guten versenkt, nur desto eifriger. Denn während der Sünder aus Verzweiflung immer träger wird, nimmt der Tugendhafte, im Hinblick auf die Menge des Guten, das er getan, immer mehr an Eifer zu, aus Furcht, er könnte alles verlieren. — „Nach seinem Wohlgefallen“, heißt es; das will sagen: aus Liebe, seiner Befriedigung wegen, damit seine Absichten erfüllt werden, damit alles nach seinem Willen geschehe. Damit zeigt uns der Apostel und flößt uns die Zuversicht ein, daß Gott unter allen Umständen in uns wirkt. Denn er will, daß wir nach seinem Willen leben. Will er es aber, ist er aber zu diesem Zwecke selber in uns tätig, so wird er dies auch unter allen Umständen bewirken; denn er will, daß wir recht leben. Siehst du, wie der Apostel die freie Selbstbestimmung S. 124 nicht aufgehoben wissen will? — Dieses „alles“, fährt er fort, „tuet ohne Murren und Bedenken!“ Wenn der Teufel uns von der Übung des Guten nicht abbringen kann, so sucht er uns auf andere Weise um den Lohn zu betrügen. Entweder nämlich er flüstert uns Eitelkeit oder Hochmut ein, oder, wenn nichts davon, Murren, oder, wenn das nicht, Bedenken. Sieh nun, wie Paulus diese Fehler auszurotten sucht! Er sprach von der Demut, in allem, was er sagte, bestrebt, den Hochmut zu beseitigen; er sprach von der Eitelkeit, ich meine (die Stelle): „nicht nur in meiner Anwesenheit“; hier redet er vom Murren und von der Bedenklichkeit. — Warum hat er denn nun, um bei den Korinthern diesen Fehler abzustellen, auch auf das Beispiel der Israeliten2 verwiesen, während er hier nichts dergleichen anführt, sondern einfach bloß vorschreibt? Weil dort das Übel bereits aufgetreten war; darum bedurfte es seinerseits einer größeren Eindringlichkeit und eines kräftigeren Tadels; hier dagegen braucht er nur zu ermahnen, dasselbe gar nicht erst aufkommen zu lassen. Es wäre daher überflüssig gewesen, diejenigen, die noch gar nicht gefehlt hatten, eindringlicher zu warnen; hat er ja auch, um sie zur Demut anzuleiten, nicht das Beispiel aus dem Evangelium, wo von der Bestrafung der Hochmütigen die Rede ist, hergenommen, sondern bei seiner Ermahnung auf das göttliche Vorbild hingewiesen; er redet mit ihnen wie mit freien, wie mit ebenbürtigen Kindern, nicht wie mit Sklaven. Denn zum Guten wird der Gutgesinnte und Edle durch das Beispiel der Rechtschaffenen angetrieben, der Schlechtgesinnte aber durch das Beispiel der nicht Rechtschaffenen; jener durch die Ehre, dieser durch die Strafe. Darum führt er auch im Briefe an die Hebräer den Esau als Beispiel an, „der um eine einzige Speise sein Erstgeburtsrecht verkaufte3“, und wiederum spricht er: „Wenn er verzagt, so hat meine Seele an ihm kein Wohlgefallen4.“ — Unter den Korinthern waren aber auch viele, die in Unzucht lebten; deswegen sagt er: S. 125 „Daß mich nicht wieder, wenn ich zu euch komme, mein Gott demütige und ich trauern müsse über viele, die früher gesündigt und nicht Buße getan haben wegen Unlauterkeit und Unzucht und Ausschweifung, die sie getrieben haben5.“ — „Damit ihr,“ fährt er fort, „untadelhaft und lauter seid“, d. h. unantastbar, rein; denn das Murren heftet eine nicht geringe Makel an. — Was bedeutet aber: „ohne Bedenken“? Ob gut, ob nicht gut? Bedenket euch nicht, will er sagen, mag es auch Mühe, mag es Anstrengung, mag es was immer kosten! Er sagt nicht: damit ihr nicht gestraft werdet — denn Murren ist etwas Strafbares; dies hat er im Briefe an die Korinther6 deutlich genug gezeigt —; allein hier sagt er nichts dergleichen, sondern spricht: „Damit ihr untadelhaft und lauter seid, unsträfliche Kinder Gottes inmitten eines verkehrten und verdorbenen Geschlechtes, unter denen ihr leuchtet wie Lichter in der Welt, indem ihr das Wort des Lebens festhaltet, mir zum Ruhme für den Tag Christi.“

Siehst du, daß er sie darin unterweist, nicht zu murren? Dieweil es nur unverständigen und stumpfsinnigen Sklavenseelen eigen ist, zu murren. Denn sage mir, murrt wohl ein Sohn, der im Hause des Vaters sich müht und für die eigene Person sich müht? Bedenke, will der Apostel sagen, daß du für dich selbst arbeitest, daß du für dich selbst sammelst! Jenen ist es eigen, zu murren, wenn sie für andere sich anstrengen, wenn sie für andere sich plagen müssen; wer aber für sich selbst sammelt, weshalb sollte der murren? Weil sein Reichtum sich nicht mehrt? Unmöglich. Wer freiwillig und nicht aus Zwang handelt, weshalb sollte der murren? Besser gar nichts tun als mit Murren; denn dadurch verliert auch das, was geschieht, allen Wert. Oder siehst du nicht, daß wir auch in unserem Hause immer die Phrase gebrauchen: Besser, dies geschieht gar nicht, als mit Murren? Und mehr als einmal schon haben wir es vorgezogen, auf unsere Bedienung zu verzichten, als das Murren des Dieners in Kauf zu nehmen. S. 126 Denn es ist ein Arges, ein Arges um das Murren; es grenzt an Gotteslästerung. Weshalb wären sonst die Israeliten so schwer bestraft worden7? Das Murren ist Undankbarkeit. Wer murrt, ist undankbar gegen Gott. Undank gegen Gott aber ist Gotteslästerung. — Denn besonders damals hörten die Verfolgungen gar nicht auf, eine Gefahr folgte der andern, es gab keine Ruhe, keine Rast, zahllos brachen die Schrecknisse von allen Seiten herein; jetzt aber herrscht tiefer Friede, jetzt waltet Bequemlichkeit.


  1. Sprichw. 18, 3. ↩

  2. Vgl. 1 Kor. 10, 10. ↩

  3. Hebr. 12, 16. ↩

  4. Ebd. 10, 38. ↩

  5. 2 Kor. 12, 21. ↩

  6. Vgl. 1 Kor. 10, 10. ↩

  7. Vgl. Num. 16, 41 ff. ↩

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Commentaire sur l'épître aux Philippiens

2.

Peut-être aussi l'apôtre parle-t-il ainsi par un motif de grande piété, comme quand il appelle grâces nos bonnes couvres mêmes. Or, de même qu'en les appelant grâces, il ne prétend pas renverser notre libre arbitre et qu'il respecte au contraire notre parfaite autonomie; ainsi quand il déclare que Dieu opère en nous le vouloir même, il n'entend pas nous priver de notre libre arbitre, mais il nous montre qu'en faisant le bien nous acquérons plus encore l'inclination à bien vouloir. Car, comme en faisant on apprend à faire, ainsi en ne faisant pas on désapprend. Avez-vous donné l'aumône ? vous excitez d'autant plus en vous la sainte passion de la charité; avez-vous négligé de la donner? vous êtes devenu plus lent à la faire. Avez-vous passé un jour entier dans la chasteté? c'est un encouragement à faire de même le jour suivant. Avez-vous été négligent, vous aurez accru votre négligence. « L'impie », selon l'Ecriture, « arrivé aux dernières profondeurs du mal, méprise ». (Prov. XVIII, 3.) Autant donc a de mépris et d'indifférence celui qui est tombé au fond de l'abîme, autant a de zèle et de vigilance celui qui s'élève aux sommets du bien. L'un par désespoir devient plus négligent; l'autre heureux du trésor amassé déjà, grandit en vigilance de peur de tout perdre.

« D'après la bonne volonté », dit saint Paul, c'est-à-dire, selon votre charité, selon votre soin à lui plaire et à produire les couvres qu'il aime, et qui sont en harmonie avec sa sainte loi. Le saint vous enseigne et vous encourage ici: certainement, dit-il, Dieu opérera en vous. Il exige, en effet, que notre vie soit d'accord avec sa volonté; or, si Dieu veut, et si d'ailleurs ce qu'il veut, il l'opère lui-même, bien certainement il le fera pour vous, il vous donnera la grâce d'une vie sans reproche : car là se réduit sa volonté. Vous voyez donc que Paul ne détruit pas ici notre liberté.

« Faites donc toutes choses sans murmures et sans hésitation ». Quand le démon ne peut autrement nous détourner de la voie du bien, il essaie un dernier moyen pour faire évanouir au moins notre récompense. Il nous pousse à l'amour de la vaine gloire ou à la complaisance en nous-mêmes, ou du moins, en cas d'insuccès de ces piéges, il éveille en nous l'esprit de murmure ou d'hésitation. Voyez comme saint Paul nous en préserve. Il a parlé de l'humilité , et vous l'avez entendu combattre ainsi l'orgueil; il a parlé du goût pour la vaine gloire, et rabaissé notre vanité ; ici encore il répète ces leçons quand il recommande de bien agir, mais non pas seulement en sa présence; maintenant il nomme en passant et il condamne les murmures et l'hésitation. Mais pourquoi, voulant guérir les Corinthiens de cette même maladie, leur a-t-il apporté l'exemple des Israélites, tandis qu'en ce passage il n'emploie aucun argument de ce genre, et se contente de rappeler un précepte? C'est qu'à Corinthe le mal était invétéré et il fallait bien sonder les profondeurs de la blessure, et procéder par de vifs reproches; à Philippes, au contraire, il ne doit que prévenir le mal, et il suffit d'un avis. A des gens qui n'avaient pas encore péché il était inutile d'adresser de sévères paroles dans le seul but de les préserver. Déjà même pour leur faire aimer l'humilité, il ne s'est point servi de l'exemple évangélique où est raconté le supplice de l'orgueil; il a cherché, au contraire, en Dieu même son modèle pour les exhorter; il leur a parlé non comme à des esclaves, ruais comme à des fils légitimes. En effet, un caractère honnête et généreux n'a besoin, pour être entraîné à la vertu, que des exemples d'hommes vertueux et de nobles actions; les coeurs mauvais, au contraire, doivent entendre l'histoire funeste de ceux qui ont failli au devoir ; l'un est pris par le motif de l'honneur, l'autre par la terreur du supplice. Pour la même raison, dans l'épître aux Hébreux, Paul rappelle cet Esaü qui vendit pour un vil aliment son droit d'aînesse, et il ajoute : « Si l'homme se retire de moi, il me déplaira». (Hébr. X, 38.) Or, parmi les Corinthiens, plusieurs s'étaient livrés au libertinage. Aussi leur disait-il : « Quand je reviendrai chez vous, puisse Dieu ne pas m'humilier encore, et me réduire à pleurer bon nombre de ceux qui déjà ont péché et n'ont pas fait pénitence des impuretés, fornications, impudicités qu'ils ont commises. Puissé-je vous trouver simples, exempts de tous reproches » (I Cor. X, 10), c'est-à-dire, purs de tout blâme devant votre conscience et devant Dieu. Car l'esprit de murmure fait commettre des fautes graves. — Que veut dire précisément « sans hésitation ? » Ce péché a lieu quand on se demande sans fin : (54) L'oeuvre est-elle avantageuse, ne l'est-elle pas? Ne disputez pas ainsi éternellement; agissez, quand même l'oeuvre proposée aurait sa peine et ses ennuis. Il n'ajoute pas : Craignez d'être punis, car le supplice est indubitable; l'apôtre le déclare ouvertement aux Corinthiens; ici, rien de semblable ; au contraire : « Soyez », dit-il, « irrépréhensibles et sincères, fils de Dieu sans reproche au milieu d'une nation dépravée et corrompue, parmi laquelle vous brillez comme des astres dans le monde , portant en vous la parole de vie, pour être ma gloire au jour de Jésus-Christ ».

Comprenez-vous comment Paul les instruit à éviter les murmures? Car cet esprit est celui des esclaves injustes et déraisonnables. Quel fils honnête, dites-moi , travaillant sur les propriétés de son père, et sûr par là de travailler pour lui-même, oserait murmurer ? Pensez donc, dit l'apôtre, que vous travaillez pour vous-mêmes, que vous amassez pour vous-mêmes. Que d'autres murmurent parce qu'ils dépensent pour des étrangers leurs peines et leurs sueurs: mais amassant pour vous, pourquoi murmurer? Mieux vaut ne rien faire, que travailler avec cet esprit chagrin, puisqu'il détruit et tue ce que vous faites de bien. Est-ce que, dans nos maisons mêmes, nous n'avons pas sans cesse à la bouche cette maxime : Mieux vaut que besogne manque, plutôt que de se faire en murmurant? Et souvent nous aimons mieux nous passer de certains services que de souffrir qu'on nous les rende de mauvaise grâce. C'est chose grave, en effet, grave et coupable est le murmure; et qui approche du blasphème. S'il en était autrement, pourquoi les Israélites auraient-ils été si sévèrement punis de Dieu? Ce vice révèle une âme ingrate. Qui murmure, est ingrat envers Dieu; qui est ingrat envers Dieu, est déjà blasphémateur.

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