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Works John Chrysostom (344-407) In epistulam ad Philippenses

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Kommentar zum Briefe des hl. Paulus an die Philipper (BKV)

2.

Siehe, wie er alles von Gott abhängig macht und nichts aus eigenem Sinne spricht! Das heißt wenn Gott will.

V. 25: „Ich habe es jedoch für notwendig erachtet, den Epaphroditus, meinen Bruder und Mitarbeiter und Mitstreiter ...“

Auch diesen wiederum sendet er unter den gleichen Lobeserhebungen ab wie den Timotheus. Letzteren nämlich empfahl er aus folgenden zwei Gründen: einmal daß er sie liebe — das besagen die Worte; „der so redlich an eurem Wohl und Wehe Anteil nähme“ —, und dann, daß er im Dienste des Evangeliums sich ausgezeichnet habe. Auch den Epaphroditus seinerseits lobte er aus den nämlichen Gründen, aus derselben Ursache wie den Timotheus. Wieso? Indem er ihn „Bruder“ und „Mitarbeiter“ nennt, ja nicht dabei stehen bleibt, sondern ihn auch „Mitstreiter“ heißt, zeigt er, daß derselbe alle Gefahren redlich mit ihm geteilt habe, und stellt ihm dasselbe Zeugnis aus wie sich selbst. Der Ausdruck „Mitstreiter“ aber besagt mehr als der Ausdruck „Mitarbeiter“. Denn er konnte etwa in leichteren Dingen mitarbeiten, aber nicht mehr in Krieg und Gefahren; durch den Ausdruck „Mitstreiter“ aber gibt er auch dieses zu verstehen. — „... und euren Abgesandten,“ heisst es weiter, „und Diener für meine Bedürfnisse zu euch zu senden.“ Das heißt; ich schenke euch das Eurige wieder; entweder wir schicken euch den Mann aus eurer S. 137 Mitte oder den, der euch Aufschluß geben soll. Abermals setzt er vieles über dessen Liebe hinzu und spricht:

V. 26: „Denn er sehnte sich nach euch allen und war bekümmert, weil ihr gehört hattet, daß er erkrankt war.“

V. 27: „Er war auch wirklich todkrank; allein Gott hat sich seiner erbarmt, und nicht bloß seiner, sondern auch meiner, damit ich nicht Betrübnis über Betrübnis hätte.“

Mit dieser Stelle aber bezweckt er noch etwas anderes, indem er deutlich ausspricht: Epaphroditus weiß ebenfalls recht wohl, wie er von euch geliebt wird. Dies trägt aber nicht wenig zur Liebe bei. Ihr wisset, wie er krank war, meint er; und es schmerzte ihn, daß er nach seiner Genesung euch nicht sofort sehen und euch von der Betrübnis befreien konnte, die ihr wegen seiner Krankheit hattet. — Noch einen andern Zweck verfolgt der Apostel mit dieser Stelle, daß er (nämlich) erst so spät jemanden zu ihnen schickt; aber nicht aus Gleichgültigkeit; sondern den Timotheus behielt er bei sich, weil er sonst niemanden hatte — denn er hatte, sagt er, keinen so Gleichgesinnten —, den Epaphroditus aber wegen seiner Krankheit. Um sodann zu zeigen, daß dieselbe langwierig gewesen und viele Zeit in Anspruch genommen habe, sagt er: „Er war auch wirklich todkrank.“ Siehst du, wie viele Mühe sich Paulus gibt, um jeden argwöhnischen Gedanken an Gleichgültigkeit und Nachlässigkeit aus der Seele seiner Schüler zu verbannen und (bei ihnen) nicht in den Verdacht zu geraten, als sei er aus Geringschätzung gegen sie nicht gekommen? Denn nichts wird den Schüler so sehr anzuziehen vermögen als die Überzeugung, daß der Vorgesetzte (stets) an ihn denkt und daß er um ihn bangt, was ein Beweis überschwenglicher Liebe ist. — „... weil ihr gehört hattet,“ spricht er, „daß er erkrankt war; er war auch wirklich todkrank.“ Und daß ich nicht leere Ausflüchte mache, so vernehmt: „Allein Gott hat sich seiner erbarmt.“ —

Was sagst du dazu, Häretiker1? Hier nennt es Paulus einen Beweis der göttlichen Barmherzigkeit, daß sie den, der bereits von der Welt abzuscheiden im Be- S. 138 griffe stand, zurückhielt und wieder zur Umkehr nötigte. Und doch — wenn die Welt etwas Böses ist, so kann doch dies kein Beweis von Barmherzigkeit sein, ihn in dieser bösen Welt zu belassen! Indes dem Häretiker gegenüber fällt die Antwort nicht schwer; was aber sollen wir dem Christen entgegnen? Denn auch er mag vielleicht zweifeln und den Einwand erheben: Wenn es „bei weitem das Bessere ist, aufgelöst zu werden und bei Christus zu sein2“, warum heißt es hier, er habe Barmherzigkeit gefunden? Ich aber will die Gegenfrage stellen: Warum erklärt es derselbe Apostel für „notwendiger, zu bleiben um euretwillen3“? Sowie es nämlich für ihn notwendig war (zu bleiben), so auch für Epaphroditus, da er mit einem reicheren Schatze von Verdiensten und mit größerer Zuversicht zu Gott hinübergehen sollte. Denn dieses mußte, wenn es auch nicht gleich geschah, doch über kurz oder lang geschehen; Seelen gewinnen aber ist hinfort unmöglich, sobald man ins Jenseits hinübergegangen ist. Sehr häufig auch richtet sich Paulus in seiner Ausdrucksweise nach dem unter seinen Zuhörern üblichen Sprachgebrauche; nicht überall bedient er sich der erhabenen Sprache christlicher Weisheit. Er mußte zu Weltleuten reden, die sich noch vor dem Tode fürchteten. Sodann will er zeigen, wie hoch Epaphroditus in seiner Achtung stehe, und dadurch Ehrfurcht gegen ihn erwecken, daß er erklärt, seine Erhaltung sei für ihn selbst von so großem Nutzen, daß in ihm auch er selbst Gottes Barmherzigkeit erfahren habe. — Übrigens ist, auch abgesehen davon, das gegenwärtige Leben etwas Gutes; denn wenn es nichts Gutes wäre, warum erblickt dann der Apostel in dem vorzeitigen Tode eine Strafe? So wenn er sagt: „Deswegen sind unter euch viele Kranke und Schwache und entschlafen so viele4.“ Denn das künftige Leben ist nicht für den Bösen das bessere — für ihn ist es überhaupt nicht gut —, sondern das bessere nur für den Guten. — „Damit ich nicht Betrübnis über Betrübnis hätte“, sagt er; S. 139 nämlich zu der Betrübnis über seine Krankheit auch noch die über seinen Tod. Dadurch zeigt er, wie hoch er den Epaphroditus schätzt.

V. 28: „Um so eiliger sende ich ihn nun ...“

Was bedeutet: „um so eiliger“? Es bedeutet: ohne Aufschub, unverzüglich, in aller Schnelligkeit, mit dem Auftrage, alles liegen und stehen zu lassen, um zu euch zu kommen, damit er von seiner Bekümmernis befreit werde. Denn wenn wir auch hören, daß unsere Lieben gesund und wohl sind, so ist unsere Freude doch nicht so groß, als wenn wir sie sehen, namentlich wenn dies gegen alle Erwartung geschieht, wie es eben bei Epaphroditus der Fall war. — „Um so eiliger sende ich ihn nun,“ spricht er, „damit ihr euch seines Wiedersehens freuet und ich weniger Betrübnis habe.“ Inwiefern weniger Betrübnis? Weil, wenn ihr euch freut, auch ich mich freue und dieser an einer solchen Lust sich freut und ich (dadurch) weniger Betrübnis haben werde. Er sagt nicht: Ich werde ohne Betrübnis sein, sondern: „Ich werde weniger Betrübnis haben“, um anzuzeigen, daß seine Seele nie ganz frei von Betrübnis war. Denn wann wäre er, der da sagt: „Wer wird schwach, ohne daß ich schwach werde? Wer wird geärgert, ohne daß ich brenne5?“ — wann wäre er jemals ganz frei von Betrübnis gewesen? Das heißt6: daß ich wenigstens diesen Kummer ablegen kann.

V. 29: „Nehmt ihn also auf im Herrn mit aller Freude!“

„Im Herrn“, was entweder soviel ist als: in geistlicher Weise, das heißt: mit der größten Aufmerksamkeit; oder besser der Ausdruck „im Herrn“ in der Bedeutung: nach Gottes Willen. Nehmt ihn auf, wie es die Heiligen verdienen, wie es den Heiligen zukommt: „mit aller Freude“.


  1. Gemeint sind wohl die Manichäer. ↩

  2. Vgl. Phil. 1, 23. ↩

  3. Ebd. 1, 24. ↩

  4. 1 Kor. 11, 30. ↩

  5. 2 Kor, 11, 29. ↩

  6. Geht zurück auf κἀγὼ ἀλυπότερος ὦ. ↩

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Commentaire sur l'épître aux Philippiens

2.

« Cependant j'ai cru nécessaire de vous renvoyer mon frère Epaphrodite, l'aide de mon ministère, le compagnon de mes combats... » L'apôtre l'envoie donc, avec les mêmes éloges qu'il donnait à Timothée. Celui-ci obtenait, en effet, deux titres de recommandation. son amour pour les Philippiens, que saint Paul attestait en disant que Timothée (59) prendrait soin d'eux avec une affection sincère; et les preuves de zèle qu'il avait données dans la prédication de l'Evangile. Il invoqua ce double titre pour Epaphrodite ainsi, et en quel; termes? Il l'appelle frère et coopérateur, il va même jusqu'à le nommer son compagnon d'armes, montrant en lui un ami qui a partagé tous ses dangers, et attestant de lui tout ce qu'il pourrai4 dire de soi-même. Compagnon d'armes dit plus encore que coopérateur; on trouve des gens qui s'associent à vous pour des affaires peu graves; beaucoup moins, pour prendre leur part de vos combats et de vos périls. L'apôtre indique que celui-ci portait jusque-là le dévouement. «Epaphrodite qui est aussi votre apôtre et qui m'a servi dans nies besoins ». Ainsi nous vous rendons, dit saint Paul, ce qui est à vous, puisque nous vous renvoyons un homme qui vous appartient, ou qui peut vous instruire.

« Parce qu'il désirait vous voir tous; et il était a fort en peine, parce que vous aviez appris sa maladie; en effet, il a été malade jusqu'à la mort, mais Dieu a eu pitié de lui, et non-seulement de lui, mais aussi de moi, afin que je n'eusse point affliction sur affliction ». C'est une autre manière de recommander Epaphrodite. L'apôtre montre que ce cher député est convaincu de l'amour des Philippiens envers lui. Rien de plus capable qu'un tel motif pour le faire aimer encore davantage. Comment? C'est qu'il a été malade, et vous en avez été affligés; il est rétabli, et vous délivre ainsi de l'inquiétude que vous causait son accident; mais il n'a pas été sans chagrin même après sa guérison; il s'attristait de ne vous avoir pas vus encore depuis son rétablissement. L'intention de l'apôtre est aussi de se justifier lui-même en leur donnant la raison qui ne lui permettait pas de le renvoyer plus tôt, et prouvant que la négligence n'y est pour rien ; qu'il a dû retenir Timothée, n'ayant personne avec lui : « Lui excepté, dit-il, je n'ai point d'ami intime », et d'autre part, gardant Epaphrodite à cause de sa maladie, qu'il montre aussitôt avoir été longue et dangereuse, puisqu'il « fut malade à en mourir ». Voyez-vous quelles précautions saint Paul met en jeu pour que les fidèles ne puissent le moins du monde accuser en lui négligence ou paresse, et n'aillent soupçonner que si personne n'est venu, c'est parce qu'on les mépriserait? Rien n'est plus capable, en effet, de gagner le coeur d'un disciple, que de lui donner la preuve et la conviction de l'intérêt que lui porte son maître et des regrets dont il est ainsi l'objet : c'est la marque d'une extrême charité. Et puis ajoutant: « Vous saviez qu'il avait été malade; il l'a été mortellement, en effet», et pour vous convaincre que je n'invente ni n'exagère aucunement, écoutez: Dieu seul l'a sauvé « dans sa miséricorde ».

A ce fait, hérétiques, que répondrez-vous? Paul, ici, attribue à la miséricorde la conservation d'un malade près de mourir, et son retour à la vie. Mais si ce monde était essentiellement mauvais, ce ne serait pas miséricorde que de le retenir dans cet empire du mal. Cette réponse est accablante et facile contre un hérétique; mais à un chrétien, que dirons-nous? Il se peut qu'il ait des doutes, et qu'il dise : Quoi ! si être dissous et habiter avec Jésus-Christ est un sort préférable, comment dire que la miséricorde ici se soit exercée? — Et moi je répliquerai : Pourquoi l'apôtre ajoute-t-il aussitôt : Il est nécessaire que je reste à cause de vous ? Nécessité pour Paul, qui valait aussi pour Epaphrodite; d'ailleurs il n'attendait que pour s'en aller enfin vers Dieu avec de plus riches trésors et une plus grande confiance. Pour être retardé un peu, ce bonheur ne pouvait néanmoins lui manquer; et une fois parti de ce monde, il lui était impossible de gagner des âmes. Ajoutez que Paul parle souvent le langage ordinaire des hommes, qu'il s'accommode à leurs sentiments et à leurs pensées, et qu'il ne s'élève pas toujours aux sommets de la sagesse. Sa parole s'adressait à des hommes mondains encore et craignant beaucoup la mort. Il veut enfin montrer sa haute estime pour Epaphrodite, et lui gagner les respects des fidèles en attestant que cette vie ainsi sauvée lui est nécessaire au point qu'il regarde cette guérison comme un acte de miséricorde envers lui-même.

Au reste, à part ces raisons, nous soutenons encore que la vie présente est un bien : sinon pourquoi Paul voudrait-il énumérer, parmi les châtiments du ciel, les morts prématurées? Car il dit en un autre endroit : C'est pour cela que parmi vous plusieurs sont malades infirmes, frappés même de l'éternel sommeil. La vie à venir du méchant n'est pas meilleure que celle-ci, elle est affreuse; pour l'homme juste, elle vaut mieux que celle-ci.

60

« Dieu n'a pas voulu que j'eusse tristesse sur tristesse », que déjà désolé de sa maladie, j'eusse encore la douleur de le perdre. Il ne peut mieux faire voir son estime pour Epaphrodite. « C'est pourquoi je me suis hâté de le renvoyer ». Comment s'est-il hâté? Sans hésitation, sans délai, en lui ordonnant de passer sur tous les obstacles, pour vous arriver au plus tôt et vous mettre hors de peine. En effet, quand une personne aimée revient à la santé, nous sommes heureux de l'apprendre, mais plus joyeux de la revoir, surtout si elle a guéri contre toute espérance, comme il était alors arrivé pour Epaphrodite. — « Pour vous donner la joie de le revoir et pour adoucir aussi mon chagrin ». Quel est le sens des derniers mots? Le voici : Si vous revenez à la joie, j'y reviendrai moi-même; notre cher disciple sera, à son tour, heureux de notre bonheur, et moi-même je serai mieux délivré de mon chagrin. Il ne dit pas : Je serai sans tristesse ; mais seulement : Ma tristesse s'en adoucira, pour montrer que jamais son âme n'est exempte de souffrance. Comment serait-il sans chagrin ni peine, celui qui s'écrie : « Qui est-ce qui est malade sans que je le sois avec lui? Qui est scandalisé sans que je brûle? » (II Cor. XI, 29.) Du moins déposerai-je ce chagrin !

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