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Works John Chrysostom (344-407) Homilien über den I. Thessalonicher-Brief (BKV)
Neunte Homilie.

5.

4. Ihr aber, Brüder, lebet nicht in der Finsterniß, daß jener Tag euch wie ein Dieb überrasche.

III. Unter Finsterniß versteht der Apostel hier den schmutzigen und unsauberen Lebenswandel. Denn schlechte und unsaubere Menschen verüben ihre Unthaten in der Nacht, wo sie sich in Finsterniß einhüllen und von Niemand gesehen werden. Oder wartet nicht der Ehebrecher den Abend ab und der Dieb die Nacht? Und der Leichenschänder, vollführt er nicht während der Nachtzeit seine Frevel? Und kommt denn nun nicht über Diese der Tag des Herrn wie ein Dieb? Kommt er ihnen nicht ganz unerwartet? Haben sie sein Erscheinen vorher berechnet?

Inwiefern sagt nun der Apostel: „Ihr habt nicht nöthig, daß wir euch darüber schreiben“? Er sagt Dieß nicht mit Bezug auf die Ungewißheit des Erscheinens des jüngsten Tages, sondern mit Bezug auf die mit seinem S. 686 Erscheinen verbundenen Schrecknisse. Die Äußerung also: „Ihr habt nicht nöthig, daß ich euch darüber schreibe,“ will heißen: Der Tag des Herrn kommt nicht zu eurem Verderben, da ihr ja im Lichte wandelt. Unvorhergesehen und überraschend kommt er auch ihnen, aber er bringt ihnen nicht Verderben.

„Daß jener Tag,“ sagt er, euch wie ein Dieb überrasche.“ Wenn man wachsam ist und Licht hat, dann mag zwar ein Dieb einbrechen, schaden kann er aber nicht. So wird es auch Denen ergehen, welche ein rechtschaffenes Leben führen, aber Denen, welche schlafen, — und das sind Jene, welche ihr Herz an die Dinge dieser Welt hangen, — diesen wird der Dieb Alles, gar Alles nehmen und damit fortgehen. Der Apostel lobt seine Gläubigen noch weiter, indem er fortfährt:

5. Denn ihr seid Kinder des Lichtes und Kinder des Tages.

Wie kann es nun Kinder des Tages geben? Gerade so, wie es auch Kinder des Verderbens, Kinder der Hölle gibt. Christus sagt zu den Pharisäern: „Wehe euch, die ihr zu Wasser und zu Land umherzieht, um einen Proselyten zu gewinnen, und ihn dann, wenn er es geworden, zum Kind der Hölle machet.“1 Und Paulus sagt: „Darum kommt der Zorn Gottes über die Kinder des Ungehorsams.“2 Kinder der Hölle werden hier Diejenigen genannt, welche Thaten verüben, die der Hölle würdig sind, und Kinder des Ungehorsams sind Diejenigen, welche Gott ungehorsam sind. Und gleichwie jene Kinder Gottes sind, welche thun, was Gott wohlgefällt, so sind auch Diejenigen, welche Werke des Lichtes vollbringen, Kinder des Tages und des Lichtes.

S. 687 Wir sind nicht Kinder der Nacht und der Finsterniß. 6. Darum lasset uns nicht schlafen wie die Übrigen, sondern wachen und nüchtern sein; 7. denn wer schläft, schläft des Nachts, und wer betrunken ist, ist des Nachts betrunken. 8. Wir aber, die wir Kinder des Tages sind, wollen nüchtern sein.


  1. Matth. 23, 15. ↩

  2. Koloss. 3, 6. ↩

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Commentaire sur la première épitre aux Thessaloniciens Compare
Homilien über den I. Thessalonicher-Brief (BKV)

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