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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Dionysius the Areopagite, ps. (520)

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Kirchliche Hierarchie (Edith Stein)

§ 12.

Beachte auch gebührend, wie jenes Gesetz der heiligsten Geheimnisse auch die Weihe des Altars durch reinste Begießungen mit der geweihten göttlichen Salbe vollzieht. Es ist aber das überhimmlische und überwesentliche Schauspiel (ϑεωρία) Anfang und Wesen und Kraft aller uns von Gott gewährten Heiligung. Wenn nämlich Jesus, der unser göttlicher Altar ist, die göttliche Weihe göttlicher Herzen ist, wenn wir in Ihm, nach der Heiligen Schrift, geheiligt und nach Art eines Ganzopfers mystisch verbrannt, Zugang erlangen, dann laßt uns mit überirdischen Augen jenen göttlichen Altar betrachten (worauf das, was eingeweiht werden soll, geweiht und geheiligt wird), wie er durch eben diese göttliche Salbe geweiht wird: Jesus, der Allerheiligste, heiligt nämlich sich selbst für uns und erfüllt uns mit aller Heiligkeit, da das, was an Ihm geschieht, nach göttlichem Heilsplan (οἰκονομικῶς) auf uns überfließt wie auf aus Gott Geborene.

Darum nennen, glaube ich, jene göttlichen Führer unseres heiligen Standes gemäß dem von Gott übergebenen hierarchischen Sinn dieses heilige Geheimnis der Salbe τελετή (Weihe) oder consecratio, weil es wirksam weiht und vollendet; als wollte man sagen: Gottes Weihe, und so in doppeltem Sinne seine göttliche Vollkommenheit preisen. Es ist nämlich Gottes Weihe, sowohl weil Er um unseretwillen nach Menschenweise geheiligt wird, als auch weil Er auf göttliche Weise selbst alles weiht und heiligt, was geweiht werden soll.

Jenes heilige Lied der gottbegeisterten Propheten nun bedeutet, so sagen die Kenner des Hebräischen, Gottes Lob oder Lobet den Herrn. Nachdem also jede heilige Erscheinung und Wirkung Gottes in der verschiedenen Zusammensetzung hierarchischer Sinnbilder beschrieben worden ist, dürfte es keineswegs unangebracht sein, des Lobgesangs der Propheten zu gedenken, den sie von Gott gelernt haben: Denn er lehrt auf reine und dem Heiligen geziemende Weise, daß die göttlichen Wohltaten heiligen Lobes würdig sind.

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Kirchliche Hierarchie (BKV)

§ 12.

1) Das Myron ist für die Altarweihe notwendig; vom Altare geht aber alle theurgische Heiligung aus. 2) Der Altar ist also ein Bild Jesu, in dem wir mystisch geopfert werden; die an den Altar geknüpften Heilsge- S. 161 heimnisse müssen daher geistig und ehrfurchtsvoll betrachtet werden. 3) Jesus heiligt sich und uns, während die Sakramente auf dem Altar vollzogen und von dort aus gespendet werden. 4) Mit Recht kann man den Namen „Myronweihe“ im aktiven und zugleich im passiven Sinne verstehen, weil Christus, das mystische Myron ebenso selbst geheiligt ist, wie er andere heiligt 5) Das „Alleluja“ bei der Myronweihe bringt uns in Erinnerung daß die Wohltaten Gottes heiligen Lobes würdig sind.

Erwäge deiner hierarchischen Stellung gemäß auch diesen Umstand, daß das Ritual der heiligsten Weihungen auch die heilige Weihe des göttlichen Altares durch die ganz heiligen Aufgießungen des hochgeweihten Myron vollzieht1. Es ist aber die göttliche Kraftwirkung (der Altarweihe) überhimmlisch und überwesentlich, Anfang und Wesen und vollendende Kraft jeder theurgischen Heiligung in uns. Denn wenn unser göttlichster Altar Jesus ist, er, die urgöttliche Heiligung der göttlichen Geister, in welchem wir nach dem Worte der Schrift geheiligt und zu mystischen Brandopfern geworden den Zutritt erlangen2, so laßt uns auch mit überweltlichen Augen den göttlichsten Altar selbst (auf welchem alles, was Weihe empfängt, geweiht und geheiligt wird), insofern betrachten, als er eben durch das göttlichste Myron konsekriert wird. Denn der allheiligste Jesus heiligt sich selbst für uns und erfüllt uns mit jeglicher Heiligung, indem die in ihm vollzogenen Geheimnisse des Erlösungsplanes (der Heilsökonomie) fürderhin auf uns als aus Gott geborne Kinder ihre Heilswirkung erstrecken.

Deshalb nennen, wie ich glaube, die göttlichen Meister unserer Hierarchie, entsprechend dem Wesen der Hierarchie, auf Grund göttlicher Eingebung diesen hochehrwürdigen rituellen Akt „Myronweihe“ nach dem Gegenstand, der tatsächlich geweiht wird — man könnte auch „Gottesweihe“ sagen —, indem sie in beiden Be- S. 162 deutungen seine göttliche Weihewirkung verherrlichen. Denn diese Weihe umfaßt (symbolisch) ebensowohl die Tatsache, daß Jesus selbst unsertwegen nach Menschenart geweiht ist, wie auch, daß er in göttlicher Kraftwirkung alles, was geweiht wird, weiht und heiligt.

Das heilige Lied aber, welches der Inspiration der von Gott ergriffenen Propheten entstammt, bedeutet nach den Kennern des Hebräischen soviel als „Lob Gottes“ oder „Lobet den Herrn“. Und nachdem nun die ganze heilige Gottesoffenbarung und Gotteswirkung in der mannigfachen Zusammensetzung der hierarchischen Symbole zu heiliger Darstellung gelangt ist, erscheint es nicht unangebracht, des von Gott eingegebenen Lobpreises der Propheten zu gedenken, denn er lehrt nach heiligem und geziemendem Gebrauche, daß die urgöttlichen Heilstaten heiligen Lobes würdig sind.


  1. D. bietet hier ein sehr bestimmtes und klares Zeugnis über das hohe Alter der christlichen Altarweihe und die hohe Bedeutung, die man ihr beilegte. ↩

  2. Röm. 5, 2; Ephes. 2, 18 in Verbindung mit Joh. 17, 19. ↩

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Kirchliche Hierarchie (BKV)
Kirchliche Hierarchie (Edith Stein)
Traité de la Hiérarchie Ecclesiastique Compare
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Einleitung zur Himmlischen und Kirchlichen Hierarchie

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