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Works Dionysius the Areopagite, ps. (520)

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Schriften über "Göttliche Namen" (BKV)

§ 2.

Aus ihr haben die intellegiblen und die intellektuellen Mächte der Engelgeister ihre einfachen und seligen Erkenntnisse. Nicht in geteilten oder aus geteilten Momenten oder aus Sinneswahrnehmungen oder aus diskursivem Ratiozinium bilden sie ihre göttliche Erkenntnis, noch werden sie von irgendeinem allgemeinen Grundsatz bestimmt, sondern von aller Materie und Vielheit gereinigt erkennen sie auf geistige, immaterielle, eingestaltige Weise das Erkennbare des Göttlichen. Ihnen ist die Kraft und Energie des Erkennens von der unvermischten und makellosen Reinheit durchstrahlt und die göttlichen Erkenntnisse zusammenschauend zu fassen befähigt, weil sie auf Grund des unteilbaren, immateriellen und gottähnlichen Einen der Engelnatur durch die Wirkung der göttlichen Weisheit dem göttlichen, überweisen Verstandes- und Vernunftvermögen nach Möglichkeit nachgebildet ist.

Die Seelen ferner haben das vernunftgemäße Erkennen, indem sie diskursiv und in Kreisbewegung um die Wahrheit der Dinge sich bemühen (in konklusiven Folgerungen).1 Allerdings stehen sie infolge des partikulären und mannigfachen Charakters ihrer verschieden sich spiegelnden Erkenntnis hinter den eingestaltigen Geistern zurück, aber durch den Zusammenschluß des Vielen zum Einen werden sie doch, soweit es den Seelen entsprechend und möglich ist, der engelgleichen Erkenntnisse gewürdigt. Aber selbst in Hinsicht auf die Sinneswahrnehmungen dürfte einer nicht fehlgehen, wenn er sie als einen Widerhall der Weisheit bezeichnete.2 Ist ja S. 117 auch der Intellekt des Dämon, sofern er Geist ist, aus ihr. Insoweit er aber ein unvernünftiger Geist ist, der das Ziel seines natürlichen Strebens weder kennt noch begehrt, muß man ihn mit größerem Rechte einen Abfall von der Weisheit nennen. Aber wenn nun die göttliche Weisheit Anfang, Ursache, Begründung, Vollendung, Bewahrung und Abschluß der Weisheit-an-sich und aller Weisheit und jeglichen Verstandes und jeglicher Vernunft und aller Sinneswahrnehmung genannt worden ist, wie wird dann Gott selbst, der Überweise, als Weisheit und Verstand und Vernunft und Erkenntnis gefeiert? Denn wie wird er etwas vom Intelligiblen erkennen, da er keine Akte des Erkennens vollzieht? Oder wie wird er das sinnlich Wahrnehmbare erkennen, da er über jegliche Sinneswahrnehmung erhaben ist? Und es sagen doch die Schriften, daß er alles wisse und daß nichts der göttlichen Erkenntnis entgehe. Aber, wie ich schon oft gesagt habe, das Göttliche muß man auf eine Gott geziemende Weise verstehen. Denn die Negation des Intellektes und des Sinnes müssen wir bei Gott nach dem Exzessus, nicht nach Ermangelung (secundum excessum, non secundum defectum) statuieren. Gleichwie wir nämlich das Verstandlose dem Überverständigen und die Unvollkommenheit dem Übervollkommenen und ehevor Vollkommenen zuschreiben, so legen wir auch das unberührbare und unsichtbare Dunkel gemäß dem Übermaß des Lichtes dem unzugänglichen Lichte bei. Demnach umfaßt der göttliche Intellekt alles durch seine alles überragende Erkenntnis und besitzt ehevor in sich die Kenntnis von allen Dingen gemäß der ihnen allen zugrunde liegenden Ursache.3 Bevor Engel wurden, kannte er Engel und rief sie ins Dasein,4 und so kennt er auch alles andere von innen heraus und sozusagen unmittelbar aus dem Urbild und bringt es wesenhaft S. 118 hervor.5 Diese Wahrheit, denke ich, überliefert uns das Schriftwort, wenn es sagt: „Er, der alles kennt vor seinem Entstehen.“6 Denn der göttliche Intellekt weiß nicht dadurch, daß er von den Dingen die Dinge kennen lernt, sondern aus sich und in sich hat er ursächlich das Wissen und die Kenntnis und das Wesen von allem im vorhinein und hat es ehevor allzumal erfaßt. Denn nicht auf dem Wege, daß er alle einzelnen Dinge in ihrer Idee inne wird,7 sondern gemäß einer Umfassung weiß und umfaßt er alles in der Ursache. So hat auch das Licht ursächlich die Kenntnis der Dunkelheit ehevor in sich und kennt die Dunkelheit von keiner andern Seite als vom Lichte. Weil also die göttliche Weisheit sich selbst erkennt, deshalb erkennt sie alles, auf immaterielle Weise das Materielle, auf ungeteilte Weise das Geteilte und die Vielheit auf eingestaltige Weise, indem sie unmittelbar im Einen alles erkennt und ins Dasein ruft.8 Denn wenn Gott gemäß einer Ursache allem Seienden Anteil am Sein gibt, so wird er auch gemäß der gleichen einzigen Ursache alles wissen, da es aus ihm ist und in ihm ehevor schon besteht, und er wird nicht von den existierenden Dingen die Kenntnis derselben schöpfen, sondern jeglichen von ihnen die Kenntnis von sich selbst und andern die Kenntnis von andern verleihen. Gott hat also nicht eine eigene Kenntnis von sich selbst und eine andere wieder, welche alles Seiende auf gemeinsame Weise zusammenfaßt. Denn da die Allursache sich selbst erkennt, so wird sie doch wohl schwerlich über das, was von ihr stammt und dessen Ursache sie ist, in Unwissenheit sein. Auf diese Weise also erkennt Gott das Seiende, nicht durch die von den Dingen vermittelte Wissenschaft, sondern durch die S. 119 Kenntnis seiner selbst. Denn die Schrift sagt ja auch von den Engeln, daß sie die Dinge auf der Erde nicht deshalb wissen, weil sie dieselben etwa als sinnlich wahrnehmbare durch Sinneswahrnehmungen erkennten, sondern gemäß der eigentümlichen Kraft und Natur ihres Geistes.9


  1. Vgl. oben DN. IV 9. ↩

  2. τῆς σοφίας ἀπήχημα, die „obscura resonantia“ nach den Scholastikern. ↩

  3. Vgl. Prokl. in Plat. theol. IV 5 τῷ τὰς αἰτίας … ἐν ἑαυτοῖς ἔχειν (γιγνώσκουσιν οἱ θεοί). ↩

  4. πρὶν ἀγγέλους γενέσθαι εἰδὼς καὶ παράγων ἀγγέλους. ↩

  5. ἀπ’αὐτῆς … τῆς ἀρχῆς εἰδὼς καὶ οὐσίαν ἄγων (τὰ πάντα) ↩

  6. Dan. 13, 42. ↩

  7. οὐ κατ’ἰδέαν ἑκάστοις ἐπιβάλλων. ↩

  8. τὰ πάντα γιγνώσκουσα καὶ παράγουσα. ↩

  9. Vgl. Thom. v. Aq. p. I qu. 55 a. 2; Lessius de perfect. div. cap. 1. Man vermeint in diesen Ausführungen des Dionysius die mittelalterlichen Scholastiker zu hören, „Das göttliche Erkennen ist wesenhaft, unabhängig, unmittelbar und intuitiv“ (Specht-Bauer I 81). ↩

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ΠΕΡΙ ΘΕΙΩΝ ΟΝΟΜΑΤΩΝ

2.

Ἐξ αὐτῆς αἱ νοηταὶ καὶ νοεραὶ τῶν ἀγγελικῶν νοῶν δυνάμεις τὰς ἁπλᾶς καὶ μακαρίας ἔχουσι νοήσεις. Οὐκ ἐν μεριστοῖς ἢ ἀπὸ μεριστῶν ἢ αἰσθήσεων ἢ λόγων διεξοδικῶν συνάγουσαι τὴν θείαν γνῶσιν οὐδὲ ὑπό τινος κοινοῦ πρὸς ταῦτα συμπεριεχόμεναι, παντὸς δὲ ὑλικοῦ καὶ πλήθους καθαρεύουσαι νοερῶς, ἀΰλως, ἑνοειδῶς τὰ νοητὰ τῶν θείων νοοῦσιν. Καὶ ἔστιν αὐταῖς ἡ νοερὰ δύναμις καὶ ἐνέργεια τῇ ἀμιγεῖ καὶ ἀχράντῳ καθαρότητι κατηγλαισμένη καὶ συνοπτικὴ τῶν θείων νοήσεων ἀμερείᾳ καὶ ἀϋλίᾳ καὶ τῷ θεοειδῶς ἑνὶ πρὸς τὸν θεῖον καὶ ὑπέρσοφον καὶ νοῦν καὶ λόγον, ὡς ἐφικτόν, ἀποτυπουμένη. Διὰ τὴν θείαν σοφίαν καὶ ψυχαὶ τὸ λογικὸν ἔχουσι διεξοδικῶς μὲν καὶ κύκλῳ περὶ τὴν τῶν ὄντων ἀλήθειαν περιπορευόμεναι καὶ τῷ μεριστῷ καὶ παντοδαπῷ τῆς ποικιλίας ἀπολειπόμεναι τῶν ἑνιαίων νοῶν, τῇ δὲ τῶν πολλῶν εἰς τὸ ἑν συνελίξει καὶ τῶν ἰσαγγέλων νοήσεων, ἐφ᾿ ὅσον ψυχαῖς οἰκεῖον καὶ ἐφικτόν, ἀξιούμεναι. Ἀλλὰ καὶ τὰς αἰσθήσεις αὐτὰς οὐκ ἄν τις ἁμάρτοι σκοποῦ τῆς σοφίας ἀπήχημα φήσας. Καίτοι καὶ ὁ δαιμόνιος νοῦς, ᾗ νοῦς, ἐξ αὐτῆς ἐστι, καθ᾿ ὅσον δὲ νοῦς ἐστιν ἠλογημένος τυχεῖν, οὗ ἐφίεται, μὴ εἰδὼς μήτε βουλόμενος, ἔκπτωσιν σοφίας κυριώτερον αὐτὸν προσρητέον. Ἀλλ᾿ ὅτι μὲν σοφίας αὐτῆς καὶ πάσης καὶ νοῦ παντὸς καὶ λόγου καὶ αἰσθήσεως πάσης ἡ θεία σοφία καὶ ἀρχὴ καὶ αἰτία καὶ ὑποστάτις καὶ τελείωσις καὶ φρουρὰ καὶ πέρας εἴρηται, πῶς δὲ αὐτὸς ὁ θεὸς ὁ ὑπέρσοφος σοφία καὶ νοῦς καὶ λόγος καὶ γνώστης ὑμνεῖται; Πῶς γὰρ νοήσει τι τῶν νοητῶν οὐκ ἔχων νοερὰς ἐνεργείας ἢ πῶς γνώσεται τὰ αἰσθητὰ πάσης αἰσθήσεως ὑπεριδρυμένος; Καίτοι πάντα αὐτὸν εἰδέναι φησὶ τὰ λόγια καὶ οὐδὲν διαφεύγειν τὴν θείαν γνῶσιν. Ἀλλ᾿ ὅπερ ἔφην πολλάκις, τὰ θεῖα θεοπρεπῶς νοητέον. Τὸ γὰρ ἄνουν καὶ ἀναίσθητον καθ᾿ ὑπεροχήν, οὐ κατ᾿ ἔλλειψιν ἐπὶ θεοῦ τακτέον ὥσπερ καὶ τὸ ἄλογον ἀνατίθεμεν τῷ ὑπὲρ λόγον καὶ τὴν ἀτέλειαν τῷ ὑπερτελεῖ καὶ προτελείῳ καὶ τὸν ἀναφῆ καὶ ἀόρατον γνόφον τῷ φωτὶ τῷ ἀπροσίτῳ καθ᾿ ὑπεροχὴν τοῦ ὁρατοῦ φωτός. Ὥστε ὁ θεῖος νοῦς πάντα συνέχει τῇ πάντων ἐξῃρημένῃ γνώσει κατὰ τὴν πάντων αἰτίαν ἐν ἑαυτῷ τὴν πάντων εἴδησιν προειληφώς, πρὶν ἀγγέλους γενέσθαι εἰδὼς καὶ παράγων ἀγγέλους καὶ πάντα τὰ ἄλλα ἔνδοθεν καὶ ἀπ᾿ αὐτῆς, ἵν᾿ οὕτως εἴπω, τῆς ἀρχῆς εἰδὼς καὶ εἰς οὐσίαν ἄγων. Καὶ τοῦτο οἶμαι παραδιδόναι τὸ λόγιον, ὁπόταν φησίν· Ὁ εἰδὼς τὰ πάντα πρὶν γενέσεως αὐτῶν. Οὐ γὰρ ἐκ τῶν ὄντων τὰ ὄντα μανθάνων οἶδεν ὁ θεῖος νοῦς, ἀλλ᾿ ἐξ ἑαυτοῦ καὶ ἐν ἑαυτῷ κατ᾿ αἰτίαν τὴν πάντων εἴδησιν καὶ γνῶσιν καὶ οὐσίαν προέχει καὶ προσυνείληφεν οὐ κατ᾿ ἰδίαν ἑκάστοις ἐπιβάλλων, ἀλλὰ κατὰ μίαν τῆς αἰτίας περιοχὴν τὰ πάντα εἰδὼς καὶ συνέχων ὥσπερ καὶ τὸ φῶς κατ᾿ αἰτίαν ἐν ἑαυτῷ τὴν εἴδησιν τοῦ σκότους προείληφεν οὐκ ἄλλοθεν εἰδὼς τὸ σκότος ἢ ἀπὸ τοῦ φωτός. Ἑαυτὴν οὖν ἡ θεία σοφία γινώσκουσα γνώσεται πάντα ἀΰλως τὰ ὑλικὰ καὶ ἀμερίστως τὰ μεριστὰ καὶ τὰ πολλὰ ἑνιαίως αὐτῷ τῷ ἑνὶ τὰ πάντα καὶ γινώσκουσα καὶ παράγουσα. Καὶ γὰρ εἰ κατὰ μίαν αἰτίαν ὁ θεὸς πᾶσι τοῖς οὖσι τοῦ εἶναι μεταδίδωσι, κατὰ τὴν αὐτὴν ἑνικὴν αἰτίαν εἴσεται πάντα ὡς ἐξ αὐτοῦ ὄντα καὶ ἐν αὐτῷ προϋφεστηκότα καὶ οὐκ ἐκ τῶν ὄντων λήψεται τὴν αὐτῶν γνῶσιν, ἀλλὰ καὶ αὐτοῖς ἑκάστοις τῆς αὑτῶν καὶ ἄλλοις τῆς ἄλλων γνώσεως ἔσται χορηγός. Οὐκ ἄρα ὁ θεὸς ἰδίαν ἔχει τὴν ἑαυτοῦ γνῶσιν, ἑτέραν δὲ τὴν κοινῇ τὰ ὄντα πάντα συλλαμβάνουσαν. Αὐτὴ γὰρ ἑαυτὴν ἡ πάντων αἰτία γινώσκουσα σχολῇ που τὰ ἀφ᾿ αὑτῆς καὶ ὧν ἐστιν αἰτία ἀγνοήσει. Ταύτῃ γοῦν ὁ θεὸς τὰ ὄντα γινώσκει οὐ τῇ ἐπιστήμῃ τῶν ὄντων, ἀλλὰ τῇ ἑαυτοῦ. Καὶ γὰρ καὶ τοὺς ἀγγέλους εἰδέναι φησὶ τὰ λόγια τὰ ἐπὶ τῆς γῆς οὐ κατ᾿ αἰσθήσεις αὐτὰ γινώσκοντας αἰσθητά γε ὄντα, κατ᾿ οἰκείαν δὲ τοῦ θεοειδοῦς νοῦ δύναμιν καὶ φύσιν.

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