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Von den göttlichen Namen (Edith Stein)
1. In welchem Sinn Gott vollkommen genannt wird
Soviel darüber. Nun aber wollen wir, wenn's beliebt, auf das Gewaltigste zu sprechen kommen: Indem die Theologie dem Urheber aller Dinge alles – und alles zugleich – zuspricht, rühmt sie Ihn auch als den Vollkommenen und den Einen. Vollkommen nun ist Er nicht nur als in sich selbst vollkommen und als sich selbst gemäß von sich selbst einförmig umgrenzt und durch und durch ganz vollkommen, sondern auch als über-vollkommen, weil alles übersteigend; und als alle Unbegrenztheit begrenzend, über jede Grenze ausgedehnt, von keinem umfaßt oder umschlossen, sondern zu allem hin sich erstreckend und über alles in nie versagenden Ausspendungen und nie endendem Wirken. Vollkommen wird Er ferner genannt als unvermehrbar, immer vollkommen und unverminderbar, als alles in sich voraushabend und als überströmend in der einen und selben, unaufhörlichen, überreichen und unverminderbaren Ausstattung, durch die Er alles Vollkommene vollkommen macht und jedes mit der ihm angemessenen Vollkommenheit erfüllt.
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Schriften über "Göttliche Namen" (BKV)
§ 1.
Soviel also hierüber! Laßt uns aber nun, wenn es beliebt, direkt zum Schlusse, dem wichtigsten Punkte in unserer Darlegung, übergehen! Denn die göttliche Offenbarung sagt einerseits von dem Urheber des Weltganzen alles und alles zumal genommen aus und feiert ihn anderseits als das Eine. Vollkommen nun ist das Göttliche nicht bloß, insofern es vollkommen an sich ist und für sich von sich selbst eingestaltig bestimmt wird und in jeder Hinsicht ganz und gar das Vollkommenste ist, sondern auch insofern, als es gemäß seiner alles übertreffenden Vollkommenheit übervollkommen ist. Es umgrenzt alle Unbegrenztheit, ist über jede Grenze hin ausgebreitet und wird von keinem Wesen umfaßt oder festgehalten, sondern erstreckt sich in seinen unversiegbaren Zuerteilungen und unendlichen Einwirkungen auf alles und über alles hin. Vollkommen aber wird es genannt, sowohl weil es keines Wachstums fähig und immerdar vollkommen ist, als auch deswegen, weil es keine Verminderung erleidet, da es alles ehevor in sich enthält und überwallt in der einen unerschöpflichen und zugleich übervollen und nie abnehmenden Spendung, vermöge deren sie alles Vollkommene vollkommen macht und mit der eigenen Vollkommenheit erfüllt.1 S. 153
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(τὸ ἕν) ὑπερβλύζον κατὰ μίαν τὴν ἄπαυστον … ὑπερπλήρη καὶ ἀνελάττωτον χορηγίαν. ↩