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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Gregory of Tours (538-593) Zehn Bücher fränkischer Geschichte
Siebentes Buch.

33. Wie Childebert zu seinem Oheim Gunthramn kam

Als sie gegeißelt und in den Kerker geworfen waren, ließ' der König seinen Neffen Childebert zu sich bescheiden, auf daß sie zusammen diese Menschen vernähmen. Und als sie gemeinsam die Männer befragten, wiederholten sie in Gegen- S. 230 wart beider Könige alles, was früher König Gunthramn allem gehört hatte. Sie blieben auch beharrlich dabei, die Sache sei, wie wir eben erzählt haben, dem gesamten Adel im Reiche König Childeberts bekannt gewesen. Deshalb fürchteten sich auch manche von den Großen König Childeberts, von denen man glaubte, sie hätten an der Sache teil gehabt, bei dieser Zusammenkunft zu erscheinen. Danach legte König Gunthramn seine Lanze(1) in die Hand König Childeberts und sprach: „Dies zum Zeichen, daß ich dir mein ganzes Reich übergebe. Kraft dessen ziehe nun aus und Mache alle meine Lande, gleichwie deine eigenen, deiner Herrschaft und deinem Gebot untertan. Denn durch unsrer Sünden Schuld blieb nichts von meinem Stamm übrig, als allein du, meines Bruders Kind. Du also sollst mir als Erbe in meinem ganzen Reiche folgen und kein andrer(2)." Darauf entließ er das Gefolge, den Knaben(3) aber nahm er beiseite und sprach mit ihm im geheimen, nachdvn er ihn zuvor heilig beschworen hatte, niemandem ihr vertrautes Gespräch zu verraten. Er sagte ihm dann, wen er zu Rate ziehen und wessen Umgang er meiden, wem er trauen und vor wem er sich hüten, wen er mit Gunst beehren und wen er vom Amte entsetzen solle, besonders aber untersagte er chm, dem Bischof Egidius(4), der immer sein Feind gewesen war, Vertrauen zu schenken oder ihn in seiner Nähe zu dulden, denn er habe ihm selbst und Childeberts Vater öfters die Treue gebrochen(5). Alsdann redete König Gunthramn, als sie zum S. 231 Mahle miteinander erschienen, das ganze Heer(1) an und sprach also: „Sehet euch vor, Männer, denn mein Sohn Childebert ist schon zum Mgnne erwachsen; sehet euch vor und hütet euch, ihn für ein Kind zu halten. Lasset jetzt eure Verschwörungen und Empörungen! Er ist euer König, dem ihr zu dienen schuldig seid." Solches und anderes der Art sprach er, und sie schmausten drei Tage, waren guter Dinge, beschenkten einander mit vielen Gaben und trennten sich alsdann in Frieden. Dazumal gab König Gunthramn ihm alles zurück, was sein Vater Sigibert gehabt Hatte, und beschwor ihn, nicht mit seiner Mutter zusammenAekommen, damit sie nicht auf diese Weise Gelegenheit fände, an Gundovald zu schreiben oder ein Schreiben von ihm zu empfangen.

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