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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Gregory of Tours (538-593) Zehn Bücher fränkischer Geschichte
Achtes Buch.

18. Wie Childebert das heer nach Italien sandte usw.

König Childebert sandte auf Andringen der Gesandten des Kaisers, der das Gold zurückverlangte, das er ihm im vorigen Jahre gegeben hatte(2), sein Heer nach Italien. Es ging damals auch das Gerücht, seine Schwester Jngunde(3) sei bereits nach Konstantinopel gebracht worden. Da aber die Heerführer untereinander uneins waren, kehrte das Heer aus Italien zurück, ohne irgendeinen Vorteil errungen zu haben(4)

Herzog Wintrio(5) wurde von seinen Gaugenossen ver- S. 276 trieben und verlor sein Amt, auch das Leben würde er eingebüßt haben, wenn er sich nicht durch die Flucht gerettet hätte. Nachher aber beruhigte sich das Volk, und er erhielt sein Amt zurück.

Nicetius, der auf Anstiften des Eulalius(1) die Grafschaft von Arvern verloren hatte, bat den König um die Herzogswürde. Er gab dafür unermeßliche Geschenke. So wurde er zum Herzog für die Städte Arvern, Rhodez und Uzes bestellt. Er war noch sehr jung an Jahren, aber scharfsinnig und voll Verstand, und schaffte Ruhe in dem Gebiet von Arvern und den ändern Orten, die unter ihm standen(2).

Childerich, der Sachse(3), war bei König Gunthramn aus demselben Grunde in Ungnade gefallen, weshalb, wie wir oben erzählt haben, auch andre eine Zuflucht suchten(4), und hatte sich in die Kirche des heiligen Martinus geflüchtet; sein Weib aber war in dem Reiche des Königs zurückgeblieben. Und der König hatte ihr geboten, sie solle sich nicht unterstehen, ihren Gatten zu sehen, ehe dieser sich nicht die Gunst des Königs wiedergewonnen hätte. Wir aber schickten um dieses Mannes willen wiederholt Boten zum Könige und erwirkten endlich, daß er sein Weib zurückerhielt und sich diesseits der Loire(5) niederlassen durfte; doch sollte er sich nicht unterstehen, zu König Childebert überzutreten. Aber dennoch ging er, als er die Erlaubnis erlangt hatte, daß sein Weib zu ihm zurückkehren durfte, heimlich zu diesem über, wurde in den Bezirken jenseits der Garonne, die unter König Childeberts Botmäßigkeit standen, zum Herzog bestellt und begab sich dorthin(6).

S. 277 König Gunthramn wollte aber in dem Reiche seines Neffen Chlothar, Chilperichs Sohn, selbst die Regierung führen und setzte deshalb Theodulf zum Grafen von Angers ein. Dieser wurde in die Stadt eingeführt, jedoch von den Bürgern und besonders von Domigisil(1) mit Schimpf und Schande verjagt. Darauf kehrte er zum Könige zurück, erhielt jedoch, abermals die Bestallung, wurde von Herzog Sigulf(2) eingeführt und verwaltete darauf die Grafschaft der Stadt. Gundovald wurde statt Werpin zum Grafen von Meaux eingesetzt, begab sich in die Stadt und fing seine Verwaltung daselbst an. Als er den Gau der Stadt nach seinem Amt umritt, wurde er auf einem Hofe von Werpin ermordet. Da scharten sich seine Verwandten zusammen, griffen Werpin an, schlossen ihn in den Baderaum seines Hauses ein und brachten ihn so zu Tode(3). So verloren beide die Grafschaft durch den Tod.

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