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Works Tertullian (160-220) Adversus Hermogenem

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Adversus Hermogenem

XII.

[1] Age nunc malam ac pessimam credamus esse materiam, utique natura, sicut deum bonum et optimum credimus, proinde natura. Porro naturam certam et fixam haberi oportebit, tam in malo perseuerantem apud materiam quam et in bono apud deum, inconuertibilem et indemutabilem scilicet, qua, si demutabitur natura in materia de malo in bonum, demutari poterit et in deo de bono [non] in malum. [2] Hoc loco dicet aliquis: 'Ergo de lapidibus filii Abrahae non suscitabuntur et genimina uiperarum non faciet paenitentiae fructum et filii irae non fient filii pacis, si natura mutabilis non erit?' Temere ad ista exempla respicies, o homo. Non enim competunt ad causam materiae, quae innata est, ea quae nata sunt, lapides et uiperae et homines; horum enim natura habendo institutionem habere poterit et cessationem. [3] Materiam uero tene semel aeternam determinatam ut infectam, ut innatam et ideo indemutabilis et incorruptibilis naturae credendam, ex ipsius etiam sententia Hermogenis quam opponit, cum deum negat ex semetipso facere potuisse, quia non demutetur quod sit aeternum, amissurum scilicet quod fuerat, dum fit ex demutatione quod non erat, si non esset aeternum; dominum uero aeternum aliud esse non posse quam quod est semper. [4] Hac et ego definitione merito illum repercutiam. Materiam aeque reprehendo, cum ex illa mala, pessima etiam, bona atque optima a deo fiunt: Et uidit deus quia bona, et benedixit ea deus, utique quasi optima, non certe quasi mala ac pessima. Demutationem igitur admisit materia, et si ita est, statum aeternitatis amisit; mortua est denique sua forma. Sed aeternitas amitti non potest, quia nisi amitti non possit, aeternitas non est. Ergo nec demutationem potuit admisisse, quia si aeternitas est, demutari nullo modo potest.

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Gegen Hermogenes. (BKV)

12. Cap. Nun aber schuf Gott auch gute Geschöpfe aus der Materie nach Gen. 1, 21. Sie müsste also ihren bösen Charakter abgelegt haben, hätte sich folglich verändert, und wäre darum nicht ewig.

ber gut, nehmen wir jetzt an, die Materie sei schlecht, ja ganz schlecht, weil sie es von Natur aus ist, wie wir Gott für gut und S. 72 zwar für sehr gut halten, weil er es ebenso von Natur aus ist. Die Natur eines Dinges aber muss man für etwas Festes und Unveränderliches halten, was ebensowohl in der Bosheit verharret, bei der Materie, als es im Guten unwandelbar und unveränderlich ist, bei Gott. Wenn sich die Natur der Materie vom Schlechten zum Guten umänderte, so würde sie sich umgekehrt bei Gott auch vom Guten zum Schlechten ändern können. Hier wird man uns einwenden: Folglich werden nicht aus Steinen Söhne Abrahams erweckt werden, das Natterngezücht wird keine Früchte der Busse bringen und aus Söhnen des Zornes werden keine Söhne des Friedens, falls die Natur nicht der Veränderung fähig ist. Vergebens wirst du, o Mensch, auf diese Analogien zurückblicken. Wenn es sich um die Materie handelt, die unentstanden ist, dann sind Vergleiche mit Dingen, die entstanden sind, Steine Nattern und Menschen, nicht am Platze. Denn da ihr Wesen einen Anfang hat, so kann es auch ein Ende haben. In betreff der Materie aber halte ein- für allemal fest, dass sie für ungeworden und unentstanden und damit für ewig erklärt worden ist. Daher muss sie ihrer Natur nach auch für unveränderlich und unverwüstlich gehalten werden, nach der Meinung des Hermogenes selber, die er uns entgegenstellt, indem er leugnet, dass Gott aus sich selbst habe schaffen können, da das Ewige sich nicht verändere. Es würde dann nämlich seines frühern Seins verlustig gehen, wenn es infolge einer Veränderung etwas wird, was es nicht gewesen ist und was nicht ewig wäre; der ewige Herr aber könne nichts anderes werden, als was er immer gewesen ist. — Mit diesem Satze werde auch ich ihn nach Verdienst zurückweisen. Ich erhebe den gleichen Tadel gegen die Materie; denn Gott erschafft aus ihr, die doch schlecht, ja sehr schlecht ist, gute und treffliche Dinge. „Gott sah, dass die Dinge gut waren und segnete sie”,1 natürlich doch nur, weil sie sehr gut, nicht etwa weil sie schlecht oder gar sehr schlecht waren. Danach hatte also die Materie eine Veränderung erlitten, und wenn dem so ist. dann hat sie ihren vorigen Zustand eingebüsst. Denn ihre eigentliche Form ist ihr dadurch verloren gegangen. Aber das Ewige kann nichts einbüssen; denn, wofern es etwas einbüssen könnte, wäre es nicht ewig. Mithin kann es auch keine Veränderung erfahren; denn wenn es ein ewiges Sein hat, so kann es sich in keiner Weise verändern.


  1. Gen. 1, 21. ↩

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Gegen Hermogenes. (BKV)

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