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Works Tertullian (160-220) Adversus Hermogenem

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Adversus Hermogenem

XXXI.

[1] Sed et illud utique captabitur, de caelo solo et de terra ista scripturam significasse, quod ea[m] in principio deus fecerit, de speciebus autem supra dictis nihil tale, et ideo eas quae factae non significentur ad infectam materiam pertinere. Respondebimus huic quoque scrupulo. [2] Scriptura diuina satis dissereret, si summas ipsas rerum a deo factas commendasset caelum et terram, habentes utique suggestus suos proprios qui in ipsis summis intellegi possent. [3] Suggestus autem caeli et terrae primo tunc fuerunt tenebrae et abyssus et spiritus et aquae. Nam terrae quidem suberat abyssus et tenebrae; si enim abyssus infra terram, tenebrae autem super abyssum, sine dubio et tenebrae et abyssus infra terram. Caelo uero spiritus et aquae subiacebant; nam si aquae super terram, qua[l]e eam texerant, spiritus autem super aquas, pariter et spiritus et aquae super terram; quae uero super terram, ea utique infra caelum. Et sicut terra abysso et tenebris, ita et caelum spiritui et aquis incubabat et complectebatur. [4] Et ita nouum non est ut id solum quod continet nominetur, qua summale, in isto autem intellegatur et quod continetur, qua portionale. Ecce, si dicam: 'ciuitas extruxit theatrum et circum, scena autem erat talis et talis, et statuae super euripum, et obeliscus super omnia ferebatur', quia non et has species edixerim factas a ciuitate, non erunt ab ea cum circo et theatro? An ideo non adieci factas has quoque species, qua inerant eis quae facta praedixeram, et inesse quibus inerant intellegi poterant? Sed uacet hoc exemplum ut humanum; aliud de auctoritate scripturae ipsius arripiam. Fecit, inquit, deus hominem de terra et adflauit in faciem eius flatum uitae et factus est homo in animam uiuam. Faciem quidem eius hic nominat, sed nec ipsam factam a deo dixit, cutem uero et ossa et carnem et oculos et sudorem et sanguinem postea loquitur, quae nec tunc facta a deo significauit. Quid respondebit Hermogenes? Numquid et membra hominis ad materiam pertinebunt, quia non nominatim facta referuntur? An et haec in hominis factitatione censetur? [5] Proinde membra erunt caeli et terrae abyssus et tenebrae, spiritus e aquae. In corporibus enim membra sunt facta, in corporibus et membra sunt nominata. Nullum elementum non membrum est eius elementi quo continetur; omnia autem elementa caelo aut terra continentur.

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Gegen Hermogenes. (BKV)

31. Cap. Diese Dinge sind nicht Beweise für das Dasein einer solchen Materie, sondern dienen zur Charakterisierung der ursprünglichen Beschaffenheit des Himmels und der Erde.

Doch man wird auch noch zu der Ausflucht greifen, die hl. Schrift habe in betreff des Himmels und der Erde allein gemeldet, dass Gott sie von Anfang gemacht habe, von den oben genannten Besonderheiten aber nichts der Art gesagt; darum gehören sie, da von ihrer Erschaffung nichts gemeldet werde, zu der unerschaffenen Materie. Auch auf dieses Bedenken wollen wir antworten. Die hl. Schrift würde genug gesagt haben, wenn sie uns mit den hervorragendsten Schöpfungen Gottes bekannt gemacht hätte, mit Himmel und Erde; diese haben natürlich ihre besonderen Auszeichnungen, welche man aus den hervorragendsten Dingen hätte entnehmen können. Auszeichnungen derselben aber waren damals zuerst die Finsternis, der Abgrund, der Geist und die Gewässer. Unter der Erde befand sich nämlich der Abgrund und die Finsternis. Denn wenn sich der Abgrund unter der Erde, die Finsternis aber über dem Abgrunde befand, so lagen die Finsternis und der Abgrund ohne Zweifel unter der Erde. Unter dem Himmel aber waren der Geist und die Gewässer. Denn wenn sich die Gewässer über der Erde befanden, indem sie S. 89 letztere bedeckten, der Geist hingegen über den Gewässern, so lagen in gleicher Weise der Geist und die Gewässer über der Erde. Was sich aber über der Erde befand, das lag jedenfalls unter dem Himmel, und wie die Erde auf dem Abgrund und der Finsternis, so lagerte sich der Himmel auf dem Geiste und über den Gewässern und umspannte sie.

Es ist auch so ungewöhnlich nicht, bloss das Enthaltende namhaft zu machen, als die Summe des Ganzen, das Enthaltene aber als Teil davon mit darunter zu verstehen. Man sehe z. B., wenn ich sage, die Stadt erbaute ein Theater und einen Circus, die Bühne aber sah so und so aus, die Bildsäulen standen über dem Euripus und der Obelisk ragte über das Ganze empor, sollten dann nicht auch diese Teile samt dem Circus und dem Theater von der Stadt errichtet worden sein, trotzdem, dass ich es nicht gesagt habe? Oder habe ich die Angabe, auch diese Teile seien von ihr errichtet worden, nicht vielmehr deshalb unterlassen, weil sie in dem von ihr, wie gesagt, Errichteten stecken, und man entnehmen konnte, dass sie in ihnen stecken.

Doch mag dieses Beispiel als bloss menschlichem Treiben entnommen fortbleiben, ich will ein anderes aus der hl. Schrift selbst herausgreifen. „Gott schuf”, heisst es, „den Menschen aus Erde und hauchte ihm ins Antlitz den Odem des Lebens und der Mensch wurde zur lebenden Seele.” Hier erwähnt sie zwar seines Antlitzes, sagt aber nicht, dass es von Gott gemacht worden sei; nachher aber redet sie von seiner Haut, seinen Knochen, Fleisch, Augen, Schweiss und Blut, ohne damals gemeldet zu haben, diese Dinge seien von Gott gemacht. — Was wird Hermogenes darauf erwidern? Werden die Gliedmassen des Menschen vielleicht auch zur Materie gehören, da ihre Erschaffung nicht ausdrücklich berichtet wird? Oder gehören auch sie zur Hervorbringung des Menschen? In derselben Weise nun waren Abgrund, Finsternis, Geist und Gewässer gleichsam Gliedmassen des Himmels und der Erde. In den Körpern sind auch die Gliedmassen mit geschaffen, in den Körpern die Gliedmassen mit genannt. Jedes Element ist ein Glied des Elementes, worin es enthalten ist. Im Himmel und der Erde aber sind alle Elemente mitenthalten.

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Contre Hermogène Compare
Gegen Hermogenes. (BKV)

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