47.
"Was nun will es bedeuten, wenn die Rede ist von "zwei in einem Bett", von "zwei beim Mahlen", von "zwei auf dem Felde: der eine wird angenommen, der andere zurückgelassen"?1
Ist etwa Gott ungerecht, daß er bei der Vergeltung der Verdienste zwischen zweien unterscheidet, welche die gleiche Strebsamkeit und Lebensgemeinschaft verbunden, dieselbe unterschiedliche Beschaffenheit des Handelns geeint hat? Nicht also ist's, sondern die Art der Vergeltung richtet sich nach den menschlichen Handlungen. Die tatsächliche Lebensgemeinschaft schafft noch nicht gleiche Verdienste; denn es wird sowohl der Vater wider den Sohn, wie der Sohn wider den Vater aus religiösem Eifer sich erheben2 . Nicht alle nämlich führen zu Ende, was sie beginnen; wer vielmehr "bis ans Ende ausharrt, der wird selig werden"3 . Ferner sodann sieht der Herr nicht auf den äußeren Dienst, sondern auf die innere Gesinnung; denn wenn du recht opfern und nicht recht austeilen würdest, wäre das Opfer dem Herrn nicht genehm. So wird denn von dem einen Lager weg - es bedeutet das Lager die menschliche Schwachheit; denn geschrieben steht: "Sein ganzes Lager wandelst du in seiner Schwachheit"4 - der eine zurückgelassen, der andere aufgenommen. Wer aufgenommen wird, wird "Christo entgegen in die Luft entrückt"5 , wer aber zurückbleibt, wird verworfen.