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On the Pallium
Chapter I.--Time Changes Nations' Dresses--and Fortunes.
Men of Carthage, ever princes of Africa, ennobled by ancient memories, blest with modern felicities, I rejoice that times are so prosperous with you that you have leisure to spend and pleasure to find in criticising dress. These are the "piping times of peace" and plenty. Blessings rain from the empire and from the sky. Still, you too of old time wore your garments--your tunics--of another shape; and indeed they were in repute for the skill of the weft, and the harmony of the hue, and the due proportion of the size, in that they were neither prodigally long across the shins, nor immodestly scanty between the knees, nor niggardly to the arms, nor tight to the hands, but, without being shadowed by even a girdle arranged to divide the folds, they stood on men's backs with quadrate symmetry. The garment of the mantle extrinsically--itself too quadrangular--thrown back on either shoulder, and meeting closely round the neck in the gripe of the buckle, used to repose on the shoulders. 1 Its counterpart is now the priestly dress, sacred to AEsculapius, whom you now call your own. So, too, in your immediate vicinity, the sister State 2 used to clothe (her citizens); and wherever else in Africa Tyre (has settled). 3 But when the urn of worldly 4 lots varied, and God favoured the Romans, the sister State, indeed, of her own choice hastened to effect a change; in order that when Scipio put in at her ports she might already beforehand have greeted him in the way of dress, precocious in her Romanizing. To you, however, after the benefit in which your injury resulted, as exempting you from the infinity of age, not (deposing you) from your height of eminence,--after Gracchus and his foul omens, after Lepidus and his rough jests, after Pompeius and his triple altars, and Caesar and his long delays, when Statilius Taurus reared your ramparts, and Sentius Saturninus pronounced the solemn form of your inauguration,--while concord lends her aid, the gown is offered. Well! what a circuit has it taken! from Pelasgians to Lydians; 5 from Lydians to Romans: in order that from the shoulders of the sublimer people it should descend to embrace Carthaginians! Henceforth, finding your tunic too long, you suspend it on a dividing cincture; and the redundancy of your now smooth toga 6 you support by gathering it together fold upon fold; and, with whatever other garment social condition or dignity or season clothes you, the mantle, at any rate, which used to be worn by all ranks and conditions among you, you not only are unmindful of, but even deride. For my own part, I wonder not (thereat), in the face of a more ancient evidence (of your forgetfulness). For the ram withal--not that which Laberius 7 (calls)
"Back-twisted-horned, wool-skinned, stones-dragging,"
but a beam-like engine it is, which does military service in battering walls--never before poised by any, the redoubted Carthage,
"Keenest in pursuits of war," 8
is said to have been the first of all to have equipped for the oscillatory work of pendulous impetus; 9 modelling the power of her engine after the choleric fury of the head-avenging beast. 10 When, however, their country's fortunes are at the last gasp, and the ram, now turned Roman, is doing his deeds of daring against the ramparts which erst were his own, forthwith the Carthaginians stood dumbfounded as at a "novel" and "strange" ingenuity: "so much doth Time's long age avail to change!" 11 Thus, in short, it is that the mantle, too, is not recognised.
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[See Elucidation I.] ↩
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Utica (Oehler). ↩
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i.e., in Adrumetum (Oehler). ↩
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Saecularium. ↩
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i.e., Etruscans, who were supposed to be of Lydian origin. ↩
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i.e., your gown. ↩
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A Roman knight and mime-writer. ↩
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Virg., AEn., i. 14. ↩
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Or, "attack." ↩
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Caput vindicantis. But some read capite: "which avenges itself with its head." ↩
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See Virg., AEn., iii. 415 (Oehler). ↩
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Über das Pallium oder den Philosophenmantel (BKV)
1. Das Pallium ist von Haus aus ein altkarthagisches Kleidungsstück. Darum sollten die Einwohner von Karthago gewiß am allerwenigsten diese Tracht auffallend finden.
S. 11Ihr Männer von Karthago, allzeit die Ersten in Afrika, geadelt durch Altertum, von der Neuzeit begünstigt, ich freue mich, dass Ihr so glückliche Zeiten habt, wo Ihr Muße und Vergnügen daran findet, über Kleidertrachten zu spotten. Infolge des Friedens und der Wohlfeilheit habt Ihr gut Zeit dazu. Was die Politik und das Wetter anlangt, so gehts Euch ja auch gut.
Allein Eure Kleidung war früher auch eine andere: die Tunika, berühmt wegen der Sorgfalt ihres Gewebes, S. 12der Gleichmäßigkeit ihrer Farben und der Richtigkeit ihrer Maßverhältnisse, indem sie weder in verschwenderischer Fülle über die Knöchel, noch in den Anstand verletzender Weise nur bis an die Knie reichte und weder an den Armen zu knapp, noch für die Hände zu eng saß. Auch war es nicht leicht, mit dem Gürtel ein bauschiges Bruststück abzuteilen1, sondern in Viereckform saß sie dem Manne gerade recht. Der Mantel, der die Aussenkleidung bildete, war ebenfalls viereckig auf beiden Seiten zurückgeschlagen; mittels einer Spange um den Nacken befestigt, ruhte er auf den Schultern. In dieser Weise erscheint gegenwärtig die Priesterschaft vor Äskulap, der nunmehr der Eurige ist. So kleidete sich auch in unmittelbarer Nähe die Schwesterstadt2, und wo es noch sonst in Afrika ein Tyrus gab3. Als in der Schicksalsurne aber die Zeitenlose wechselten und Gott mehr den Römern hold war, da beeilte sich die Schwesterstadt, frühreif für römisches Wesen, auf eigene Faust eine Änderung zu machen, um den landenden Scipio zum voraus durch ihre Kleiderpracht zu begrüßen. Euch hingegen wurde erst nach Wiedergutmachung des Unrechtes, wie Leuten, die nur von ihrer Altersschwäche befreit, nicht ihres Vorranges enthoben sind, die Toga angeboten, und erst nach den unheilvollen Bestrebungen der Gracchen und dem gewalttätig-komischen Ausgange des Lepidus4, nach dem dreimaligen Triumphe des Pompeius und dem langen Zögern des Cäsar, da man sich der gegenseitigen Eintracht erfreute, nachdem Statilius Taurus die Stadtmauer aufgebaut und Sentius Saturninus die feierlichen Gründungsworte ausgesprochen hatte.
O was für Wanderungen hat doch die Toga durchgemacht! Von den Pelasgern kam sie zu den Lydern, S. 13von den Lydern zu den Römern, um, den Schultern des erhabeneren Volkes entlehnt, die Karthager zu umhüllen. Von der Zeit an schürzt Ihr die Tunika, die nun länger ist, mittels eines Gürtels auf, legt die Fülle des nunmehr halbkreisförmigen Palliums in feste Faltenreihen zusammen der Länge nach herunter5, und was Euch sonst noch etwa der Stand, die Würde und die Jahreszeit an Kleidungsstücken umhängt. Über das Pallium6 aber macht Ihr, des Eurigen gänzlich vergessend, tadelnde Bemerkungen. Ich für meine Person finde das nicht auffallend im Hinblick auf ein älteres Beispiel. Denn Karthago, voll rauhen, kriegerischen Strebens7, soll auch zuerst den Widder -- nicht den Widder meine ich, welchen Laberius8 den „gewundene Hörner tragenden, wollhäutigen, den Hoden mühsam schleppenden“ nennt, sondern den Balken, die Maschine, welche zum Zerbrechen von Mauern dient -- diesen Widder also, den vorher noch niemand aufgehängt hatte, soll Karthago zuerst als Kriegsgerät gebraucht haben, um ihn als wuchtiges Pendel in Schwung zu setzen, indem man sich die Kraft der Kriegsmaschine vorstellte wie die jenes Viehes, welches im Zorne sich seines Kopfes bedient. Und doch, als die letzten Zeiten unserer Vaterstadt herankamen und der Widder, der nun schon römisch war, gegen die einst ihm gehörenden Mauern anstürmte, da staunten ihn plötzlich die Karthager an als eine neue, fremde Erfindung. So sehr vermag das ferne Altertum die Verhältnisse umzukehren9. Daher kennt man denn jetzt auch das Pallium nicht wieder.
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Ich folge der Lesart: dividere expeditum (sc. erat) quadrate etc. ↩
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Utica. Dio Cass. 49,10. ↩
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D.h. eine Kolonie von Tyriern. ↩
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In Sizilien verließ ichn 32 v. Chr. sein Heer, als Octavian ohne alle Begleitung in dessen Lager ging. Sentius Saturnius ward Konsul 19 v. Chr. 735 nach Gründung Roms. T. Statilius Taurus besetzte Lybien 36 v. Chr. ↩
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Tabulatio sind die Längsfalten, im Unterschied zu den Querfalten des sinus. ↩
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Verstehe: das Pallium wie es Tertullian trug, welches viereckig war. ↩
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Studiis asperrima belli. Worte Vergils, Aen. I. 14. ↩
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Mimendichter zur Zeit Cäsars. ↩
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Vers Vergils, Aen. III. 415. ↩