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Works Leo I, pope (400-461) Epistulae Die (echten) Briefe v. J. 440–450 (BKV)
Erste Abteilung. Die (echten) Briefe v. J. 440-450.
14. Brief des P. Leo an den Bischof Anastasius von Thessalonich

Cap. 11. Wenn die übrigen Bischöfe mit dem Bischof von Thessalonich nicht übereinstimmen, so ist der römische (Bischof) zu Rate zu ziehen.

Wenn aber in dem, was du mit den Brüdern handeln oder entscheiden zu müssen glaubtest, ihre Ansicht von deinem Gutachten abweicht, so soll über alles untere Beilegung der Akten an uns berichtet werden, damit nach Beseitigung der Zweifel eine gottgefällige Entscheidung getroffen werde. Denn auf dieses Ziel richten wir all' unsere Sinn und unsere Sorge, dass, was die Einheit der Eintracht und die Beobachtung der Disziplin angeht, durch keine Zwietracht beschädigt, durch keine Fahrlässigkeit verabsäumt werde. Dich also, teuerster Bruder, sowohl wie auch diejenigen unserer Brüder, welche sich durch deine Ausschreitungen verletzt fühlen, wenn auch nicht bei allen der Gegenstand ihrer Klagen ein ähnlicher ist, ermahne und erinnere ich, dass, was gottselig angeordnet und heilsam festgesetzt ist, durch keinem Streit verwirrt werden möge. Niemand suche seinen Vorteil, sondern den des Andern,1 wie der Apostel sagt:2 „Ein jeder von euch seinem Nächsten gefällig zum Guten zur Erbauung.“ Es wird nämlich unsere Einheit nicht anders fest verbunden sein, wenn uns nicht das Band der Liebe zu unzertrennlicher Festigkeit verbindet, weil „gleichwie wir an einem Leibe viele Glieder haben, alle Glieder aber nicht dieselbe Verrichttung haben, ebenso wir Viele ein Leib sind in Christus, einzeln aber unter einander Glieder.“3 Die Verbindung des ganzen Körpers bildet eine Gesundheit, eine Schönheit; diese Verbindung aber fordert wohl die Einmütigkeit des ganzen Körpers, vorzüglich aber erheischt sie die Eintracht der Bischöfe. Diese haben, wenn auch eine gemeinsame Würde, doch nicht eine allgemeine Rangstufe; denn auch unter den seligsten Aposteln war bei der Ähnlichkeit ihrer Würde dennoch eine gewisse Verschiedenheit der Gewalt S. 119 und war es, obwohl alle in gleicher Weise gewählt worden, doch nur einem gegeben, dass er über die Übrigen hervorragte. Nach diesem Bilde entstand auch die Unterscheidung der Bischöfe und wurde durch eine bedeutungsvolle Regel vorgesehen, dass nicht alle alles für sich beanspruchen, sondern dass es in den einzelnen Provinzen Einzelne gäbe, deren Ausspruch unter den Brüdern als erster zu gelten habe, und wiederum, dass die in größeren Städten Eingesetzten eine ausgedehntere Sorge übernehmen sollten, durch welche die Sorge für die gesammte Kirche zu dem Stuhle Stuhle Petri zusammenfließen und nirgends etwas vom Haupte entfernt sein sollte. „Wer demnach weiß, dass er anderen vorgesetzt ist, nehme es nicht übel. dass jemand ihm vorgesetzt ist, sondern leiste den Gehorsam, welchen er Beansprucht, auch selbst; und gleichwie er eine schwere Last nicht tragen will, so wage er es nicht, einem andern eine unerträgliche Bürde aufzulegen. Denn wir sind Schüler eines demütigen und sanftmütigen Meisters, welcher sagt:4 Lernet von mir, denn ich bin sanftmütig und demütig vom Herzen;“5 und ihr werdet Ruhe finden für euere Seelen; denn mein Joch ist süß und meine Bürde ist leicht.“ Wie aber werden wir das erfahren, wenn wir nicht auchm beobachten, was derselbe Herr sagt:6 “Wer unter euch größer ist, der sei euer Diener“ und: „Wer sich aber erhöht, der wird erniedrigt werden, und wer sich erniedrigt, der wird erhöht werden“ ?


  1. Phil 2:4. ↩

  2. Rö 15:2. ↩

  3. Rö 12:4-5. ↩

  4. mt 11:29. ↩

  5. 34. Decret. cf. C. II. qu. 6, c. 14. ↩

  6. mt 23:11-12 ↩

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Die (echten) Briefe v. J. 440–450 (BKV)

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