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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Zeno of Verona (300-371) Sermones seu Tractatus Predigten und Ansprachen (BKV)
Buch 1
Traktat XIII. Die Beschneidung.

9.

Aber vielleicht könnte jemand sagen, warum hat er denn selbst das Zeichen des Fleisches empfangen, wenn es ihm nicht notwendig war? Höret, Brüder, den Grund für dieses Tun! Derjenige, der da gekommen war, um dem Menschen wieder das Leben zu bringen, mußte, damit man ihn nicht für eine Scheingestalt hielte, in seiner Menschengestalt alle Forderungen des Gesetzes erfüllen. Er hätte nicht „das Ende des Gesetzes",1 nicht der wahre Christus sein können, wenn er irgend etwas unterlassen hätte, was von einem andern für das Heil der Menschen hätte geleistet werden können. Dazu kommt noch, daß er verkündet war als der Sohn Davids nach dem Fleisch;2 trug er nicht das Zeichen des väterlichen Geschlechtes an sich, so wäre er weder der Sohn Davids gewesen, noch hätte er als Christus anders denn als der Sohn Davids erscheinen können;3 er wurde beschnitten, weil er den Juden verheißen war; und er wurde mit der Vorhaut geboren, weil er für alle Zeit den unbeschnittenen Heiden das Heil bringen sollte.


  1. 1 Röm. 10, 4. ↩

  2. Vgl. Ps. 2, 7; 109, 1; Is. 11, 1; Jer. 23, 5. 6; Matth. 1, 1; Mark. 12, 35. 36; Rom. 1, 3. ↩

  3. Nach der Lesart der Ballerini: neque David filius esset, neque nisi in filium David Christus venire potuisset, qui ideo circumeisus est... Die Lesart Giuliaris: neque David filius esset, neque in filium David Christus venire potuisset ist nicht handschriftlich begründet und kaum dem Sinne entsprechend. ↩

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Predigten und Ansprachen (BKV)

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