5.
Es ist auch notwendig, hervorzuheben, was in diesem Tempel geschieht« Der Priester ruft, der Glaube öffnet die Pforte, die Einfalt nimmt die Einführung vor, die Einsicht ladet ein, die Wahrheit überzeugt, die Furcht hält Wache, die Zucht richtet Schranken auf, die Enthaltsamkeit legt Zügel an. In der Not steht unentwegt der Glaube, in der Verborgenheit die Schamhaftigkeit, in der Frühzeit die Unschuld, in der Mitte der Gleichmut, am Ende die Geduld. Der Friede führt zusammen, die Liebe knüpft die Bande, die Besorgtheit behütet, die Gerechtigkeit nimmt die Verteilung vor, die Mildtätigkeit reicht die Gaben, die Reinheit legt Fürbitte ein, der Geist bittet um den Lohn, die Hoffnung stellt ihn in Aussicht, die Weisheit als die Herrin des Hauses bestimmt ihn schon voraus. Freuet euch, ihr Greise: ihr seid die Grundfesten dieses Hauses! Freuet euch, ihr Jünglinge: ihr seid dessen Steine, besser als solche von Diamant! Freuet euch, ihr Kinder: ihr seid die süßen und unbezahlbaren Perlen an dem heiligen Turm! Freuet euch, ihr mit Kindern gesegnete Ehegatten: ihr schneidet Edelsteine, besser als ihr selbst es seid! Freuet euch, ihr Witwen: durch die Vollkommenheit eurer Tugend seid ihr in geistigem Eheband mit dem Eckstein verknüpft! S. 175 Freuet euch, ihr Jungfrauen: alle diese Herrlichkeit kleidet ihr in Schmuck durch die Ehre eurer Jugendblüte! Freuet euch, ihr Reichen, die ihr durch oftmalige und gerechte Spenden in Wahrheit reich geworden seid: der erwähnte immerwährende Lobpreis des göttlichen Werkes gebührt der durch euch erfolgten Förderung der Ehre des Himmels! Freuet euch, ihr Armen: durch euch und in euch ist das Haus Gottes größer geworden! Denn ihr seid einerseits allen gleich; andrerseits übertrefft ihr alle Maße durch die Größe eurer Schar; denn heilige Reiche gibt es wenig, ihr stellt die größere Zahl!