1.
Liebste Brüder! Bei jeder Sache ist es so: wer nicht ihre äußere Erscheinung und ihre innere Begründung kennt, vermag ihre Wahrheit nicht zu erfassen. Und das war und ist auch der Grund, warum die Juden und Christen, die noch schlechter sind als Juden, nicht glauben, daß der Sohn Gottes Gott ist. Ich wünschte nur, daß solche auf kurze Zeit anwesend wären und ihr Ohr der gegenwärtigen Lesung liehen. Sie sollten uns sagen, wer denn der Gott ist, der da spricht: „Höre, mein Volk, und ich will reden, Israel, und es dir bezeugen: Gott, dein Gott, bin ich."1 Und weiter unten: „Mein ist der Erdkreis und was ihn erfüllt. Soll ich das Fleisch von Stieren essen oder das Blut von Böcken trinken? Opfere Gott ein Opfer des Lobes und bringe ihm deine Gelübde dar! Und rufe mich an am Tage der Trübsal, und ich werde dich retten, und du wirst mich preisen“2 Wenn hier der Vater spricht, Brüder, wer ist dann derjenige, dem er so viel Ehre bezeugt? Wer ist derjenige, den er den Allerhöchsten nennt, nachdem doch er allein ist, über dem kein anderer Höherer steht? Wenn es aber Worte des Sohnes sind, der sie seinem Vater gegenüber mit aller Ehrfurcht ausspricht, so müßt ihr erkennen, wie schwer die Ketten der Finsternis sind, in denen der Geist der Ungläubigen gefesselt ringt. S. 178