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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Zeno of Verona (300-371) Sermones seu Tractatus Predigten und Ansprachen (BKV)
Buch 1
Traktat XIV. Von der Auferstehung.

14.

Aber vielleicht wendet jemand ein: Wenn das Fleisch zugrunde geht, woran erkennt man denjenigen, der aufersteht? Brüder, das Fleisch ist sozusagen ein Spiegel, der mit der Fülle dessen geschwängert ist, der in ihn hineinblickt, der nicht so fast sein eigenes Bild als vielmehr das Bild dessen an sich trägt, der ihn in Benützung hat. Er zeigt so vielfachen Gesichtsausdruck als jener, dessen Bild er innerlich trägt, traurige oder heitere Bewegungen macht, eine Erscheinung, auf die Paulus hinweist: „Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in rätselhafter Weise, dann aber wird das Angesicht zu Angesicht stehen,"1 Zweifellos wird von unserm Leibe, S. 201 wenn derselbe nach dem Gesetz des Todes gesät wird, nicht das Wesen, nicht die Ebenbildlichkeit (Gottes), sondern nur das, was unnütz ist, vernichtet; das, was gebraucht wird, wird umgestaltet werden, wie geschrieben steht: „Denn dieses Vergängliche muß Unvergänglichkeit annehmen, dieses Sterbliche muß Unsterblichkeit anziehen."2 Das Gewand der Unsterblichkeit wird nicht angezogen, bevor dieses Kleid aus Fleisch, dieses lockende Gift der Seele, nach dem Worte Gottes dahin wieder zurükkehrt, von wo es genommen ist. Denn so spricht Gott zu Adam: „Verflucht sei die Erde in deinen Werken, In Traurigkeit und Seufzen sollst du von ihr essen alle Tage deines Lebens, Dornen und Disteln soll sie dir tragen, und die Frucht des Feldes sollst du essen. Im Schweiße deines Angesichtes sollst du dein Brot essen, bis du zur Erde zurückkehrst,"3 Und der Herr selbst spricht in der Gestalt des Menschen, den er angenommen: „Meine Seele ist betrübt bis in den Tod."4 Dieses Wort ist nicht so fast ein Ausdruck der Furcht, als vielmehr der Freude und der Unterweisung, Denn schlechterdings konnte derjenige nichts fürchten, der die Toten auferweckte, der die Macht hatte, das Leben zu geben und es wieder zu nehmen,5 Nein: er wollte damit lehren, daß der Gerechte, so lang er auf dieser Welt lebt, allezeit in Bedrängnis, allezeit in Strafe sich befindet. Hat er aber den Tod, den man fürchten zu müssen glaubt, gekostet, dann eröffnet sich ihm in den seligen Reichen einer ewigdauernden Herrlichkeit die verheißene Seligkeit, die keine Beschwernisse der Welt mehr kennt. Denn so spricht der heilige David: „Kehre zurück, meine Seele, in deine Ruhe; denn der Herr hat mir wohlgetan. Ich habe gerettet meine Seele vom Tode, meine Augen von den Tränen, meine Füße vom Fall. Ich werde dem Herrn gefallen im Lande der Lebendigen." 6 Das ist die S. 202 Seligkeit, die unser harrt, das die Gnade, die unser wartet, Leben wir so, daß auch wir durch den Schmuck guter Werke Gott dem Vater zu gefallen verdienen, wozu uns helfe unser Herr Christus, der da gelobt ist von Ewigkeit zu Ewigkeit. S. 203


  1. 1 Kor. 13, 12. ↩

  2. 1 Kor. 15, 53. ↩

  3. Gen. 3, 17-19. ↩

  4. Matth. 26, 38. ↩

  5. Vgl. Joh. 10, 18. ↩

  6. Ps. 114, 7. ↩

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Translations of this Work
Predigten und Ansprachen (BKV)

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