1.
Die Weisen Griechenlands, als die sie gelten wollen, sind mehr als die andern Grübler und haben in ihrem müßigen Streben ihr Herz mehr, als recht ist, ob ihrer überkühnen Beweisführungen erhoben. Wenn dieselben in ihren Worten bis zum Himmel hinaufsteigen;1 wenn sie die Welt davon überzeugen wollen, daß Gott das ist, was sie ihn sein lassen wollen; wenn sie derselben weismachen, daß sie die Geheimnisse der Natur kennen; wenn sie den Sternen Namen beilegen, der Sonne ihre Aufgaben vorschreiben; wenn sie dem Lauf des Mondes seine Wege anweisen; wenn sie ganz besonders verlangen, daß der Ausspruch ihres Geistes gläubig auf- S. 123 genommen wird: so haben sie damit sich und andere ins Verderben gestürzt. Denn sie haben ihre aus ihren Schulen stammenden falschen Anschauungen, allerdings unter Änderung der Bezeichnung und der Religion, auch bis in die Kreise der Kirche gebracht, gleich als ob dieselbe durch Träumereien je eine Förderung erfahren hätte, so daß jetzt auch in ihr jeder, der solch wahnwitzige Einfälle, hat, Gott nicht anbeten, sondern ergründen will. Das tun jetzt die Ungläubigen. Aber wir wollen hören, was die göttliche Schrift über sie sagt: Ihre Worte lauten: „Sie haben die Wahrheit unter den Menschenkindern zum Schwinden gebracht. Sie reden Lügen, ein jeder zu seinem Nächsten; ihre Lippen sind voll Trug; sie reden mit doppeltem Herzen. Möge der Herr alle Lippen voll Trug vertilgen und die großspecherische Zunge von denen, die da sagen: Laßt uns unserer Zungen Macht zeigen; unsere Lippen stehen uns bei; wer ist unser Herr?“ 2