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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Zeno of Verona (300-371) Sermones seu Tractatus Predigten und Ansprachen (BKV)
Buch 1
Traktat XII. Über Geist und Körper.

7.

Aber da wendet jemand ein: Wenn das mit dem Geist so ist, wie kommt es, daß er trotzdem meist gerade in sich selbst besiegt wird? Vor allem deshalb, weil die Menschheit sich mehr zur Lust als zur Tugend hingezogen fühlt. Dann weil sie mehr den Genuß als die harte Arbeit liebt. Dazu kommt, daß sie die Güter des Fleisches ohne weiteres vorfindet, sie nicht zu suchen braucht; und sie liebt es mehr, Güter, die ihr sofort zur Verfügung stehen, zu genießen, und wenn sie noch so geringfügig sind, als solche, die zwar groß sind, aber erst spät zu erwarten sind. Dagegen die Güter des Geistes sind nicht nur unsichtbarer Art, sind erst in späterer Zeit zu erwarten und liegen außerhalb des Gesichtskreises, sondern befinden sich auch in nur allzusteiler Höhe, so daß niemand sie zu erreichen vermag außer mit höchster Schwierigkeit, großen Mühen und Gefahren. Und weiter: Das Fleisch bewegt sich auf dem Boden, dem auch der Mensch entstammt; der Geist ist diesem fremd. Das Fleisch zieht nicht Verdienste in Berücksichtigung, sondern verteilt seine Gaben allenthalben an den Nächstbesten, besonders an Unwürdige, um die Massen an sich zu ziehen, Der Lohn des Geistes wird nie jemand zuteil, S. 153 der nicht vorher siegreich die Rechte des Todes hinter sich hat. Das hat zur Folge, daß, sei es aus Furcht, sei es aus Mangel an Glauben, das Gegenwärtige dem Zukünftigen, das Schlechte dem Guten, das Vergängliche dem Beständigen, das Falsche dem Wahren, das Zeitliche dem Ewigen vorgezogen wird.

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Predigten und Ansprachen (BKV)

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