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Antonini Placentini itinerarium
15.
Exeuntes de civitate venientes contra Hierosolimam. Non longe a civitate lericho est illa arbor, ubi ascendit Zachaeus videre dominum, quae arbor, inclosa intra oratorium S. 12 ipsius per tectum foris dimissa est, sicca quidem. Exeuntes porta de lericho, ab oriente contra occidentem veniens, in sinistra manu intras in favillas Sodomae et Gomorrae, super quam provinciam semper nubes obscura descendit; odor sulphureus. 5 Nam quod fallunt homines de uxore Loth, eo quod minuatur ab animalibus lingendo, non est verum, sed stat in ipso statu, in quo fuit.
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Antonini Placentini itinerarium
15.
S. 44 Wir gehen aus der Stadt; kommen gegen Jerusalem zu. Nicht weit von Jericho ist der Baum, auf den Zacbaeus hinaufstieg, den Herrn zu sehen, und der, in eine Kapelle eingeschlossen, durch ihr Dach nach aussen gelassen ist, obschon verdorrt. Wenn man durch das Thor aus Jericho kommt, so betrittst du, von Osten nach Westen kommend, zur linken Hand die Asche von Sodom und Gomorra,1 über welche Gegend stets eine dunkle Wolke sich senkt; der Geruch ist schwefelig. Was die Leute von dem Weibe Loths erdichten, dass sie von den Thieren durch Lecken verkleinert werde, ist nicht wahr, sondern sie steht noch in der Beschaffenheit, in der sie war.
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Merkwürdige Orte, besonders wenn sie unzugänglich waren oder Umwege erfordert hatten, wurden bekanntlich an die Pilgerstrassen gelegt. Wo Trieb zur Täuschung und Drang getäuscht zu werden sich so entgegenkamen, war nichts leichter. So erscheint Cap. 9, 21, 24 und hier Sodom und Gomorra auf der viel begangenen Strasse nach Jerusalem an der nordwestlichen Ecke des todten Meeres, in dem Winkel, den See und Gebirge bilden, mit der dazu gehörigen Salzsäule. In gleicher Weise ward die Localitat z. B. 1160 dem Johann von Würzburg (c. 22 p. 179 Tobl.), 1283 dem Burkhard (VII, 45 p. 59 Laur.) fünf Leucae südlich von Jericho unter dem Berg Engaddi (wofür man Nabî Mûsâ ausgab Fabri II, 167. 175), ja noch 1696 Maundrell (Paulus Sammlung I, 108) gezeigt. CONDER, Statements 18.85 p. 20 findet die angebliche Säule in einem einigermassen menschenförmigen, hervorspringenden Felshorn Sahsul hameid (zahzûl humaid?), das auch auf der Map of western Pal. angegeben ist. Bemerkenswerth ist, dass im vierten Jahrhundert die gallische Pilgerin (Gamurrini p. 55) leidenschaftlich gegen die Meinung kämpft, dass die Säule noch existire. ↩