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Works Augustine of Hippo (354-430) Confessiones

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Bekenntnisse

28. Das Zeitmaß ist der Geist.

Aber wie kann sich die Zukunft, die doch noch nicht ist, verzehren oder erschöpfen, wie kann die Vergangenheit, die nicht mehr ist, zunehmen, wenn nicht der Geist, in dem dieses vorgeht, eine dreifache Tätigkeit ausübt? Denn er erwartet, nimmt wahr und erinnert sich, so daß das von ihm Erwartete durch seine Wahrnehmung hindurch in Erinnerung übergeht. Wer leugnet nun, daß das Zukünftige noch nicht ist? Allein die Erwartung des Zukünftigen ist bereits im Geiste. Wer leugnet, daß S. 298 das Vergangene nicht mehr ist? Aber die Erinnerung an die Vergangenheit ist noch im Geiste, Wer leugnet, daß die Gegenwart der Dauer entbehrt, da sie in einem Augenblicke vorübergeht? Allein es dauert doch die Wahrnehmung; durch sie soll das, was vorläufig erst herankommen soll, Dauer in der Vergangenheit erhalten. Also ist nicht die Zukunft lang, die ja nicht ist, sondern eine lange Zukunft ist nur eine lange Erwartung der Zukunft; ebenso ist nicht die Vergangenheit lang, die nicht mehr ist, sondern eine lange Vergangenheit ist nur eine lange Erinnerung an die Vergangenheit.

Ich will ein Lied vortragen, das ich auswendig kann; bevor ich anfange, richtet sich meine Erwartung auf das Ganze, habe ich aber angefangen, so erstreckt sich das, was ich von der Erwartung bereits der Vergangenheit zugeführt habe, innerhalb meines Gedächtnisses. So also ist diese meine Tätigkeit in ihrer Dauer geteilt in die Erinnerung, soweit ich es gesagt habe, und in Erwartung, soweit ich es sagen will; gegenwärtig dagegen ist meine Aufmerksamkeit, durch die das, was zukünftig war, hindurchgeht, um Vergangenheit zu werden. Je mehr nun dieses geschieht, um so mehr nimmt die Erwartung ab und die Erinnerung zu, bis die ganze Erwartung sich erschöpft, weil die ganze Handlung beendet und in Erinnerung übergegangen ist. Und was bei dem ganzen Liede geschieht, das geschieht auch bei seinen einzelnen Abschnitten und in seinen einzelnen Silben, dasselbe auch in einer längeren Handlung, von der das Lied vielleicht nur ein Teil ist, dasselbe im ganzen Leben des Menschen, dessen Teile alle einzelnen Handlungen des Menschen sind, dasselbe schließlich mit dem Sein des ganzen Menschengeschlechtes, das sich aus den Lebenszeiten der einzelnen Menschen zusammensetzt.

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Confessiones (PL)

CAPUT XXVIII. Animo metimur tempora.

37. Sed quomodo minuitur aut consumitur futurum, quod nondum est? aut quomodo crescit praeteritum quod jam non est, nisi quia in animo qui illud agit tria sunt? Nam et exspectat et attendit et meminit, ut id quod exspectat, per id quod attendit, transeat in id quod meminerit. Quis igitur negat futura nondum esse? Sed tamen jam est in animo exspectatio futurorum. Et quis negat praeterita jam non esse? Sed tamen adhuc est in animo memoria praeteritorum. Et quis negat praesens tempus carere spatio, quia in puncto praeterit? Sed tamen perdurat attentio per quam pergat abesse quod aderit. Non igitur longum tempus futurum quod non est, sed longum futurum longa exspectatio futuri est; neque longum praeteritum tempus quod non est, sed longum praeteritum longa memoria praeteriti est.

38. Dicturus sum canticum quod novi: antequam incipiam, in totum exspectatio mea tenditur; cum autem coepero, quantum ex illa in praeteritum decerpsero, tenditur in memoria mea: atque distenditur vita hujus actionis meae in memoriam, propter quod dixi; et in exspectationem, propter quod dicturus sum: praesens tamen adest attentio mea, per quam trajiciatur quod erat futurum ut fiat praeteritum. Quod quanto magis agitur et agitur, tanto breviata exspectatione prolongatur memoria; donec tota exspectatio consumatur, cum tota illa actio finita transierit in memoriam. Et quod in toto cantico, hoc in singulis particulis ejus fit, atque in singulis syllabis ejus; hoc in actione longiore, cujus forte particula est illud canticum; hoc in tota vita hominis, cujus partes sunt [Col. 0825] omnes actiones hominis; hoc in toto saeculo filiorum hominum, cujus partes sunt omnes vitae hominum.

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Bekenntnisse
Les confessions de Saint Augustin Compare
The Confessions of St. Augustin In Thirteen Books Compare
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Einleitung in die Confessiones
Prolegomena
The Opinion of St. Augustin Concerning His Confessions, as Embodied in His Retractations, II. 6
Translator's Preface - Confessions

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