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Works Augustine of Hippo (354-430) Confessiones

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Bekenntnisse

24. Warum hat Gott den Menschen, die Fische und die Vögel gesegnet und nicht auch die übrigen Tiere?

Aber wie verhält es sich mit dem Folgenden, und was für ein Geheimnis liegt darin? Sieh, du segnest die Menschen, o Herr, daß „sie wachsen und sich mehren und die Erde erfüllen“1. Vermittelst du uns durch S. 365 diese Worte nicht noch weitere Erkenntnis? Warum hast du nicht auch das Licht gesegnet, das du den Tag genannt, das Firmament des Himmels, seine Lichter, noch auch die Gestirne, die Erde und das Meer? Hättest du nicht ebenso die Fische und die Ungeheuer des Meeres gesegnet: sie sollten wachsen und sich mehren und die Gewässer des Meeres erfüllen, sowie die Vögel, daß sie sich auf der Erde mehren sollten, so würde ich sagen, daß du, unser Gott, der du uns nach deinem Ebenbilde erschaffen, mit diesem reichen Segen eigens den Menschen auszeichnen wolltest. Ebenso würde ich sagen, daß dieser Segen für alle Arten gelte, die sich durch Fortpflanzung aus sich selbst vermehren, wenn ich ihn auch bei Bäumen und Sträuchern und bei den Tieren der Erde fände. Nun aber ist weder zu den Kräutern und Bäumen, noch zu den Vierfüßlern und Schlangen gesagt worden: „Wachset und mehret euch“, obgleich doch alles dieses gleich Fischen, Vögeln und Menschen sich durch Zeugung vermehrt und seine Gattung erhält.

Was also soll ich sagen, mein Licht und meine Wahrheit? Es sei ein leeres Wort, ohne bestimmte Absicht gesagt? Keineswegs, o Vater der Frömmigkeit; fern sei es, daß der Knecht deines Wortes solches behaupte! Und wenn ich auch nicht die tiefere Bedeutung dieses Wortes verstehe, so mögen Bessere, das ist Einsichtsvollere als ich, nach dem Maße der ihnen von dir verliehenen Weisheit es besser deuten. Möge dir aber mein Bekenntnis gefallen, in dem ich dir meinen Glauben bekenne, daß du, o Herr, sicher mit tiefer Absicht so gesprochen; deshalb will ich auch nicht verschweigen, welche Gedanken das Lesen dieser Worte in mir erweckt hat. Sie sind ja wahr, und ich sehe nicht ein, was mich hindern sollte, die Aussprüche so allegorisch zu verstehen. Ich weiß ja auch, daß etwas, was der Geist nur auf eine Weise erkennt, sinnlich gar vielfach ausgedrückt werden kann. Sieh, wie einfach ist die Liebe Gottes und des Nächsten, und wird sie nicht in sehr vielen Geheimnissen, in unzählig vielen Sprachen und in unzählig vielen Ausdrücken jeder einzelnen Sprache sinnlich ausgedrückt? So wachsen und mehren sich, die den Wassern entstammen. Merke weiter auf, der du dieses liest! S. 366 Werden nicht die Worte, die die Schrift nur auf eine Weise ausdrückt und die Stimme nur auf eine Weise ausspricht, die Worte: „Im Anfange schuf Gott Himmel und Erde“2, auch auf gar vielfache Weise verstanden, nicht infolge von Täuschung und Irrtum, sondern weil tatsächlich verschiedenfache, wahre Ansichten möglich sind?

Wenn wir also das Wesen der Dinge nicht allegorisch, sondern wirklich fassen, so paßt das Wort: „Wachset und mehret euch“ auf alle Arten, die sich durch Samen fortpflanzen; fassen wir es aber bildlich auf, wie die Schrift offenbar will, die sicher mit gutem Grunde den Segen auf die Wassertiere und Menschen beschränkt, so finden wir die Erfüllung dieses Wortes bei den geistigen und körperlichen Geschöpfen, d. h. gleichsam im Himmel und auf der Erde, bei den gerechten und ungerechten Seelen, d. h. gleichsam im Lichte und in der Finsternis, bei den heiligen Schriftstellern, die uns dein Gesetz übermittelt haben, d. h. gleichsam am Firmamente, das zwischen Gewässer und Gewässer begründet ward, bei der Gemeinschaft der die Bitterkeit liebenden Völker, d. h. gleichsam im Meere, bei den Bestrebungen frommer Seelen, d. h. gleichsam auf der trockenen Erde, in den Werken der Barmherzigkeit, die den Bedürfnissen des gegenwärtigen Lebens Sorge trägt, d. h. gleichsam bei den samenreichen Gräsern und den fruchtbaren Bäumen, bei den zu Nutz und Frommen gespendeten Geistesgaben, d. h. gleichsam bei den Lichtern des Himmels und bei den bis zur Selbstüberwindung gezügelten Affekten, d. h. gleichsam bei den lebenden Seelen. Bei all diesen Dingen finden wir Vermehrung und Fruchtbarkeit und Wachstum; jenes Wachstum aber und jene Vermehrung, die darin bestehen, daß eine Sache auf vielfache Weise ausgedrückt wird und ein Ausdruck auf vielfache Weise verstanden wird, finden wir nur bei sinnlichen Zeichen und bei den Dingen die der Geist sich darunter denkt. Die sinnlichen Zeichen finden wir in der Vermehrung der Tiere, die aus den Gewässern hervorgingen, da die Tiefe des fleischlichen S. 367 Abgrundes sie notwendig machte; jene Dinge dagegen, die sich der Geist darunter denkt, in der Vermehrung des Menschengeschlechtes wegen der Fruchtbarkeit des menschlichen Denkvermögens. Und deshalb glauben wir, ist nur zu diesen beiden Arten von Geschöpfen gesagt worden von dir, o Herr: „Wachset und mehret euch“. Kraft dieses Segensspruches hast du uns offenbar die Macht und das Vermögen verliehen, in vielfacher Weise auszudrücken, was wir bloß auf eine Weise erfassen, und in vielfacher Weise zu erfassen, was wir nur dunkel und auf eine Weise ausgedrückt lesen. So füllen sich die Gewässer des Meeres, das nur durch die verschiedenen Auslegungen bewegt wird, so füllt sich auch mit menschlichen Wesen die Erde, deren Trockenheit im Streben nach der Wahrheit zutage tritt und über die die Vernunft herrscht.


  1. Gen. 1,28. ↩

  2. Gen. 1,1. ↩

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Les confessions de Saint Augustin

CHAPITRE XXIV. POURQUOI DIEU A BÉNI L’HOMME, LES POISSONS ET LES OISEAUX?

35. Qu’ai-je lu? Quel est ce mystère? Voilà, Seigneur, que vous bénissez les hommes, afin qu’ils croissent, qu’ils multiplient, qu’ils remplissent la terre ( Gen. I, 27). N’y a-t-il point là un secret dont vous voulez nous insinuer quelque connaissance? Pourquoi n’avez-vous pas également béni la lumière que vous avez nommée jour, et le firmament du ciel, et les flambeaux célestes, et les étoiles, et la terre et la mer? Je dirais, ô Dieu! qui avez créé l’homme à votre image, je dirais que vous avez voulu accorder à l’homme la faveur singulière de votre bénédiction, si vous n’eussiez béni de même les poissons pour qu’ils croissent, multiplient et peuplent les eaux de la mer; si vous n’eussiez béni les oiseaux pour qu’ils multiplient sur la terre ( Gen I, 22).

Je dirais encore que votre bénédiction repose sur tous les êtres qui perpétuent leur espèce par la génération, si je voyais que votre divine main se fût étendue sur les plantes, les arbres et les animaux de la terre. Mais il n’a été dit ni aux végétaux, ni aux bêtes, ni aux serpents: Croissez et multipliez, quoiqu’ils s’accroissent par génération et se conservent dans leur espèce, comme les poissons, les oiseaux et les hommes.

36. Dirai-je donc, ô vérité! ma lumière, qu’il n’y a là que vaines paroles tombées sans dessein? Non, non, loin de moi, ô Père de toute piété! loin de l’esclave de votre Verbe une semblable pensée! Et si je ne puis pénétrer le sens de votre parole, qu’il l’entende mieux que moi, qu’il y puise selon la (512) contenance intellectuelle qu’il a reçue de vous, celui de mes frères qui est meilleur, qui est plus intelligent que moi. Mais agréez, Seigneur, cet humble aveu, qu’il monte en votre présence. Oui, je crois que ce n’est pas en vain que vous avez parlé, et je ne tairai pas les pensées que votre parole me suggère. Je les sens vraies, et je ne vois rien qui m’empêche d’interpréter ainsi les expressions figurées de vos livres saints; car, multiplicité de signes, simplicité de sens: multiplicité de sens, simplicité de signes; l’amour de Dieu et du prochain n’est-il pas une notion simple? Quelle multiplicité de formules mystiques, de langues et de locutions sans nombre pour le traduire par une expression sensible? Et c’est ainsi que les vivantes productions des eaux croissent et multiplient. Attention, lecteur; qui que tu sois! l’Ecriture n’énonce qu’un mot, elle ne fait entendre qu’une parole: « Dans le principe, Dieu créa le ciel et la terre (Gen I, 1). » Eh bien! qu’est-ce qui en multiplie l’interprétation? Est-ce l’erreur? non, mais la variété des espèces intellectuelles. Et c’est ainsi que la postérité humaine croît et multiplie.

37. Car, à considérer la nature même des choses dans le sens propre et non dans le sens allégorique, cette parole, « croissez et multipliez, » convient à tout ce qui se reproduit par semence. Si nous nous attachons au sens figuré, interprétation conforme, suivant moi, à l’esprit de l’Ecriture, qui certes n’attribue pas en vain cette bénédiction aux seules générations des hommes, aux seules productions des eaux, nous voyons bien, il est vrai, multitude dans le ciel et la terre, ou le monde des esprits et le monde des corps; dans la lumière et les ténèbres, ou les âmes des justes et des impies; dans le firmament étendu entre les eaux, ou les saints dispensateurs de la loi divine; dans la mer, ou l’océan d’amertume des sociétés humaines; dans la terre séparée des ondes, ou les âmes purifiées au feu de l’amour; dans les plantes séminales et les arbres fruitiers, ou les oeuvres de miséricorde pratiquées en cette vie; dans les flambeaux suspendus à la voûte céleste, ou les dons spirituels qui brillent pour édifier; dans l’âme vivante, ou les affections soumises à la règle: dans cet ensemble de la création, nous découvrons multitude, fécondité, accroissement. Mais quant à ce mode de multiplication et de développement, qui fait qu’une seule vérité s’exprime par plusieurs énonciations, et qu’une seule énonciation s’entend en plusieurs sens vrais, c’est ce que nous ne trouvons que dans les signes sensibles de la pensée, et les conceptions de l’intelligence. Les signes sensibles, ce sont les générations de la mer, multipliées dans l’abîme de notre indigence; les conceptions de l’intelligence, ce sont les générations humaines, c’est la fécondité de notre raison. Et voilà pourquoi, Seigneur, je crois que vous n’avez dit qu’aux seules généra-fions des hommes et des eaux: « Croissez et « multipliez. » Et je crois que par cette bénédiction vous nous avez conféré la puissance de donner plusieurs expressions à une conception simple, et la faculté d’attacher plusieurs sens à une énonciation simple, mais obscure.

Ainsi se remplissent les eaux de la mer, dont les différents souffles de l’esprit remuent les courants; ainsi la postérité humaine peuple la terre, séparée des eaux par l’amour de la vérité, et soumise à l’empire de la raison.

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Bekenntnisse
Les confessions de Saint Augustin
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Einleitung in die Confessiones
Prolegomena
The Opinion of St. Augustin Concerning His Confessions, as Embodied in His Retractations, II. 6
Translator's Preface - Confessions

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