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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Augustine of Hippo (354-430) Confessiones Bekenntnisse
Fünftes Buch

12. Wie in Rom die Lehrer von ihren Schülern hintergangen werden.

Mit Eifer begann ich nun auszuführen, weshalb ich nach Rom gekommen war; ich lehrte die Redekunst und sammelte zunächst in meiner Wohnung einige um mich, mit denen und durch die ich allmählich bekannt wurde. Und siehe, ich mache die Erfahrung, daß in Rom gar manches geschieht, was ich in Afrika nicht zu erdulden hatte. S. 101 Zwar jene Roheiten verdorbener Studenten kamen hier nicht vor; das bestätigte sich bald. "Aber unversehens", sagte man mir, "verabreden sich viele Studenten, dem Lehrer kein Honorar zu zahlen; sie gehen zu einem anderen Lehrer, Wortbrüchige, denen aus Liebe zum Gelde die Gerechtigkeit feil ist". Auch diese haßte mein Herz, wenn auch nicht „in vollkommenem Hasse“1. Denn ich haßte sie mehr wegen des Unrechtes, das ich von ihnen erleiden sollte, als darum, weil sie überhaupt frevelten. Sicher sind solche Leute ehrlos und „dir untreu“2, weil sie flüchtigen Zeitvertreib und schmutzigen Gewinn, dessen Berührung jede Hand besudelt, lieben, und weil sie sich der vergänglichen Welt hingeben, dich aber, den Unvergänglichen, verachten, obwohl du die buhlende Menschenseele zurückrufst und ihr, wenn sie nur zurückkehrt, verzeihst. Und auch jetzt hasse ich solche Menschen in ihrer Bosheit und Verkehrtheit; und doch liebe ich sie auch, um sie zu bessern, damit sie in Zukunft dem Gelde die Wissenschaft, die sie erlernen, dieser aber dich, o Gott, die Wahrheit und die Fülle sicherer Güter und des reinsten Friedens vorziehen. Damals aber wollte ich diese Schlechten meinetwillen nicht dulden, geschweige denn, daß ich deinethalben ihre Besserung wollte.


  1. Ps. 138,22. ↩

  2. Ps. 72,27. ↩

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The Opinion of St. Augustin Concerning His Confessions, as Embodied in His Retractations, II. 6
Translator's Preface - Confessions

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