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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Augustine of Hippo (354-430) Ausgewählte Briefe (BKV)
Erstes Buch (Jahre 386-395).
XVII. (Nr. 29.) An Bischof Alypius von Tagaste

10.

Sodann legte ich ihnen nahe, wir wollten die Kirchen jenseits des Meeres nachahmen, in denen ein solcher Mißbrauch entweder nie aufgekommen oder durch gute Vorsteher und den Gehorsam des Volkes abgeschafft worden sei. Zwar sage man der Basilika des heiligen Petrus nach, daß in ihr täglich Beispiele von Trunksucht vorkämen; doch konnte ich zuerst darauf hinweisen, daß, wie ich gehört, dort schon öfters ein Verbot erlassen worden sei. Aber da diese Kirche weit vom Aufenthalte des Bischofs entfernt sei und sich in einer so großen Stadt viele fleischlich gesinnte Menschen befänden, da ferner die Pilger in immer neuen Scharen an jener Gewohnheit mit ebenso großer Hartnäckigkeit als Unwissenheit festhielten, so habe dieser abscheuliche Mißbrauch noch nicht abgeschafft und ausgerottet werden können. Wenn wir indessen den Apostel Petrus ehren wollten, so müßten wir auf seine Vorschriften merken und uns mehr um seinen Brief kümmern, in dem sich sein Wille kundgibt, als um die Basilika, in der er sich nicht kundgibt. Sogleich nahm ich die Rolle zur Hand und las die Stelle vor, an der er sagt: „Da nun Christus für uns dem Fleische nach gelitten hat, so wappnet euch mit diesem Gedanken: Wer gelitten hat S. 84 nach dem Fleische, der hat dem Fleische abgesagt, so daß er nicht mehr nach den Gelüsten der Menschen, sondern nach dem Willen Gottes die übrige Zeit im Fleische lebt. Denn es ist genug für euch, die vergangene Zeit nach dem Willen der Menschen zugebracht zu haben, indem ihr in Wollust, in Lüsternheit, in Trunkenheit, in Völlerei und in schändlichem Götzendienst gewandelt seid“1. Als ich hierauf sah, daß alle einmütig die böse Gewohnheit verabscheuten und guten Willen angenommen hatten, so sprach ich den Wunsch aus, sie möchten zur Mittagszeit der Lesung des göttlichen Wortes und dem Psalmengesange beiwohnen; auf diese Weise würden sie den Tag viel reiner und echter feiern, und man könne so auch leicht von der versammelten Menge unterscheiden, wer es mit dem Geiste und wer es mit der Sinnlichkeit halte. Damit schloß ich, nachdem alles vorgelesen war, die Predigt.


  1. 1 Petr. 4, 1-3. ↩

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