26.
Offenbar jedoch muß man sich, ob man nun am Sabbate ißt oder fastet, an nichts mit größerer Sicherheit und mit friedlicherem Erfolge halten als an das Wort: „Wer ißt, verachte nicht den, der nicht ißt, und wer nicht ißt, richte nicht den, der ißt“1, da „wir weder S. 130 Überfluß haben werden, wenn wir essen, noch Mangel leiden werden, wenn wir nicht essen“2; wir sollen also mit denen, unter denen wir leben und mit denen wir Gott leben, ohne Bedenken Gemeinschaft halten. Denn wie es wahr ist, wenn der Apostel sagt, daß „es dem Menschen verderblich sei, wenn er zum Anstoß anderer ißt“3, ebenso ist es ihm auch verderblich, wenn er zum Anstoße anderer fastet. Deshalb sollen wir nicht jenen ähnlich sein, die sahen, daß Johannes nicht aß und nicht trank und deshalb sagten: „Er hat den Teufel“4, aber auch nicht jenen, die sahen, daß Christus aß und trank und deshalb sagten: „Sehet, ein Esser und Weintrinker, ein Freund der Zöllner und Sünder!“5 Eine sehr wichtige Bemerkung hat der Herr selbst jenen Worten hinzugefügt, als er sprach: „Und gerechtfertigt worden ist die Weisheit in ihren Söhnen“6. Wenn du aber wissen willst, wer diese sind, so lies, was geschrieben steht: „Die Söhne der Weisheit sind eine Versammlung von Gerechten“7; diese sind es, die, wenn sie essen, die nicht verachten, die nicht essen, und wenn sie nicht essen, die nicht richten, die essen, sondern nur die, die zum Anstoße anderer essen oder nicht essen, verachten oder verurteilen.