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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Augustine of Hippo (354-430) Ausgewählte Briefe (BKV)
Zweites Buch (Jahre 396—410).
XXXIII. (Nr. 55.) Antwort auf die Fragen des Januarius. Zweites Buch.

28.

Die vierzigtägige Faste aber hat ihre Begründung in den Büchern des Alten Bundes durch das Fasten des Moses und des Elias und aus dem Evangelium; hat doch der Herr ebenso viele Tage gefastet und so gezeigt, daß das Evangelium nicht im Widerspruche zum Gesetz und zu den Propheten steht. In der Person des Moses erkennt man das Gesetz, in der Person des Elias die Propheten. Zwischen beiden hat sich der Herr auf dem Berge in seiner Herrlichkeit gezeigt, damit um so deutlicher hervortrete, was der Apostel von ihm sagt: „Er hat das Zeugnis des Gesetzes und der Propheten“1. In welchen Teil des Jahres könnte man aber passender die Beobachtung des vierzigtägigen Fastens verlegen als ganz nahe in die Zeit des Leidens unseres Herrn, so daß sie ihm unmittelbar vorausgeht? Sie bedeutet ja dieses mühselige Leben, für das die Enthaltsamkeit notwendig ist, damit man sich von der Freundschaft mit dieser Welt frei erhalte, die nicht aufhört, trügerisch zu schmeicheln und ihre geschminkten Reize auszustellen und anzupreisen. Daß aber die Zahl „vierzig“ dieses Leben bedeute, glaube ich deshalb, weil in ihr die Zahl „zehn“ enthalten ist, die ebenso wie die auf eins zurückkehrende Zahl acht die Vollkommenheit unserer Seligkeit ausdrückt. Denn S. 243 die Schöpfung, die durch die Siebenzahl bezeichnet wird, ist mit dem Schöpfer verbunden, und in ihm ist die Einheit der Dreifaltigkeit ausgesprochen, die auf der ganzen Welt in dieser Zeit verkündet werden muß. Die Welt aber wird von vier Winden durchstrichen, besteht aus vier Elementen und ändert sich nach den sogenannten vier Jahreszeiten. Viermal zehn aber gibt vierzig. Zerlegt man vierzig in seine Teile und zählt noch zehn hinzu, so erhält man die Zahl fünfzig, die sozusagen den Lohn der Mühe und Enthaltsamkeit bedeutet2. Nicht ohne Grund ist nämlich der Herr nach seiner Auferstehung vierzig Tage auf dieser Erde und in diesem Leben mit seinen Jüngern gewandelt und hat zehn Tage nach seiner Himmelfahrt, als der Pfingsttag gekommen war, den verheißenen Heiligen Geist gesandt. Dieser fünfzigste Tag hat aber noch eine andere geheimnisvolle Bedeutung. Siebenmal sieben ist neunundvierzig, und wenn man zum Anfange zurückkehrt und einen achten Tag, der ja auch der erste ist, hinzuzählt, so wird die Zahl fünfzig voll. Diese fünfzig Tage nach der Auferstehung des Herrn werden nicht mehr als Sinnbild der Mühseligkeit, sondern als Sinnbild der Ruhe und Freude begangen. Deshalb unterbleibt das Fasten, deshalb beten wir stehend, was eine Erinnerung an die Auferstehung ist, wie es ja auch alle Sonntage am Altare geschieht. Auch singt man das Alleluja, das andeutet, daß unsere künftige Tätigkeit im Himmel nur im Lobe Gottes besteht, wie geschrieben steht: „Selig, die wohnen in Deinem Hause; von Ewigkeit zu Ewigkeit werden sie Dich preisen“3.


  1. Röm. 3, 21. ↩

  2. Ich setze den ganzen Text dieser nicht ganz klaren Stelle her: Numero autem quadragenario vitam istam propterea figurari arbitror, quia denarius, in quo est perfectio beatitudinis nostrae — sicut in octonario, quia redit ad primum, ita in hoc, quia creatura, quae septenario figuratur, adhaeret creatori, in quo declaratur unitas trinitatis —. per universum mundum temporaliter adnuntiatus est, quia mundus et a quattuor ventis deliniatur et quattuor elementis erigitur et a quattuor annuis temporum vicibus variatur, decem autem quater in quadraginta consummantur, quadragenarius autem partibus suis computatus addit ipsum denarium et fiunt quinquaginta tamquam merces laboris et continentiae. ↩

  3. Ps. 83, 5. ↩

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