26.
Und doch fürchtest du, es möchte, weil ihr durch kaiserliche Gesetze zur Wiedervereinigung gezwungen werdet, der Name Gottes noch länger von Juden und Heiden gelästert werden. Also ob es den Juden unbekannt wäre, wie das alte Volk Israel jene zwei Stämme und jenen halben Stamm, die sich jenseits des Jordans niedergelassen hatten, selbst durch Krieg vertilgen wollte, als man glaubte, sie hätten sich von der Einheit mit ihrem Volke losgesagt1.Die Heiden aber könnten uns vielmehr lästern wegen der Gesetze, die die christlichen Kaiser gegen die Götzenanbeter erlassen haben. Und doch haben sich viele von ihnen gebessert und sich zum lebendigen und wahren Gott bekehrt, und jeden Tag kann man solche Bekehrungen sehen. Sähen aber Juden und Heiden, daß die Zahl der Christen so gering ist, wie eure Anzahl es ist, die ihr euch allein als Christen ausgebt, so würden sie es gewiß nicht für der Mühe wert halten, uns zu lästern, sondern würden gar nicht aufhören zu lachen. Fürchtet ihr denn nicht, daß die Juden zu euch sagen: „Wie kann euer Paulus meinen, dass auf eure Kirche sich bezieht das Wort der Schrift: „Freue dich, Unfruchtbare, die du nicht gebärest; frohlocke und jauchze, die du nicht schwanger warst; denn viele Kinder hat die Verlassene, mehr als die, die einen Mann besitzt“2 — Worte, die doch offensichtlich besagen, dass die Menge der Christen die der Juden übersteigt, wenn eure geringe Anzahl die Kirche Christi ist?“ Werdet ihr ihnen etwa sagen: „Dafür sind wir um so gerechter, weil wir so wenige sind?“ Bedenket ihr nicht, daß sie euch antworten werden: „Wie groß ihr auch eure Anzahl angeben möget, jedenfalls seid ihr diejenigen nicht, die die Heilige Schrift ‚viele Kinder der Verlassenen’ nennt, da ihr nur noch in so geringer Zahl vorhanden seid?“