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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Augustine of Hippo (354-430) Ausgewählte Briefe (BKV)
Zweites Buch (Jahre 396—410).
XLII. (Nr. 93.) An Vincentius

29.

Die Kirche ist es, die sofort zur Antwort erhält: „Wenn du dich nicht selbst erkennst, o Schönste unter den Frauen, so tritt hinaus in die Fußtapfen der Herden und weide deine Zicklein bei den Zelten der Hirten!“1 O wie freundlich ist diese Antwort des Bräutigams! „Wenn du dich nicht selbst erkennst“, spricht er; denn „es kann ja eine Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen bleiben“2. Und darum bist du nicht verhüllt, damit du eindringest in die Herden meiner Genossen. Denn ich bin „der Berg, der auf dem Gipfel der Berge errichtet ist und zu dem alle Völker kommen werden“3. Wie solltest du dich also nicht selbst erkennen, nicht aus den Reden verleumderischer Zungen, sondern aus den Zeugnissen meiner Bücher? Wie solltest du dich nicht selbst erkennen, da von dir gesagt ist: „Mache länger deine Seile und befestige deine Pflöcke und breite dich immer mehr und mehr nach rechts und links aus! Dein Same wird die Völker erben, und Städte, die verlassen S. 362 waren, wirst du bewohnen. Du hast dich nicht zu fürchten, denn du wirst siegen, und du sollst nicht erröten, weil du verabscheuungswürdig gewesen. Denn auf ewig sollst du deiner Schmach vergessen, sollst nicht mehr eingedenk sein der Schande deiner Witwenschaft. Denn ich bin der Herr, der dich erschafft, der Herr, das ist mein Name. Der dich errettet, er wird der Gott Israels und der ganzen Erde genannt werden. Wie solltest du dich nicht erkennen, Schönste unter den Frauen“4, da von dir gesagt ist: „Der König trug Verlangen nach deiner Schönheit“5, und: „Statt deiner Väter sind dir Söhne geboren; du wirst sie als Fürsten setzen über die Erde“6. „Wenn du dich also nicht erkennst, so tritt du selbst hinaus.“ Ich vertreibe dich nicht, sondern gehe selbst hinaus, damit von dir gesagt sei: „Von uns sind sie ausgegangen, aber sie waren nicht aus uns“7. „Tritt hinaus in die Fußtapfen der Herden“, nicht in meine Fußtapfen, sondern in die Fußtapfen der Herden, nicht der einen Herde, sondern der getrennten und irrenden Herden. „Und weide deine Schafe“8, nicht wie Petrus, zu dem gesagt wurde: „Weide meine Lämmer“, sondern „weide deine Böcke bei den Zelten der Hirten“, nicht bei dem Zelte des Hirten, wo „eine Herde und e i n Hirte“9 ist. Sie erkennt sich nämlich selbst, damit dies ihr nicht begegne; denn dies begegnet jenen, die sich nicht als ihre Glieder erkennen.


  1. Hohes Lied 1, 7. ↩

  2. Matth. 5, 14. ↩

  3. Js. 2, 2. ↩

  4. Is. 54, 2—5 ↩

  5. Ps. 44, 12. ↩

  6. Ebd. 44, 17. ↩

  7. 1 Joh. 2, 19. ↩

  8. Joh. 21, 17. ↩

  9. Ebd. 10, 16. ↩

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