5.
Ferner billige ich sehr deine Ansicht, man müsse den Stand dieses Lebens, der jedoch viel mehr ein Lauf als ein Stand ist, ins Auge fassen. Ich füge noch etwas anderes bei: daß man nämlich dieses früher untersuchen und festhalten müsse als jenes Zukünftige, zu dem dieser Lauf führt. So habe ich dich also um deine Meinung gefragt, gleich als wären wir schon durch die richtige S. 390 und treue Beobachtung der Regel dieses Lebens in Sicherheit, während ich doch fühle, daß ich mich wegen vieler Dinge, besonders wegen der in aller Kürze erwähnten, in sehr großer Gefahr befinde. Da aber all diese Ungewißheit und Unsicherheit offenbar daher rührt, daß wir bei großer Verschiedenheit der Charaktere, deren Neigungen und Schwachheiten oft sehr verborgen sind, die Sache des Volkes führen, und zwar nicht eines Volkes, wie etwa des römischen, sondern die Sache des Volkes vom himmlischen Jerusalem, so hat es mir größeres Vergnügen gemacht, mit dir über das zu reden, was wir sein werden, als über das, was wir sind. Denn wenn wir auch nicht wissen, welche Güter sich dort befinden werden, so wissen wir doch eine Tatsache von großer Wichtigkeit gewiß: daß nämlich die Leiden dieses Lebens dort nicht sein werden.