17.
Warum er uns hierzu antreibt, obwohl er, noch ehe wir ihn darum bitten, weiß, was wir bedürfen, dies könnte uns auffallen, wenn wir es nicht so verständen, daß unser Herr und Gott nicht unseren Willen kennen lernen will, da er ihm nicht unbekannt sein kann, sondern daß durch unser Gebet immer Verlangen gestärkt werden soll, damit wir imstande seien zu erfassen, was Gott zu geben beabsichtigt. Denn dieses ist sehr groß, wir aber sind klein und schwach zum Erfassen. Darum wird uns gesagt: „Erweitert euch, damit ihr nicht an demselben Joche wie die Ungläubigen ziehet“1. Denn um so fähiger werden wir sein zum Genüsse jenes erhabenen Gutes, „das kein Auge gesehen hat — da es keine Farbe hat —, kein Ohr gehört — da es kein Schall ist—r das in keines Menschen Herz gedrungen ist“2 — da des Menschen Herz sich zu ihm emporschwingen muß, um so fähiger also, je treuer wir daran glauben, je zuversichtlicher wir darauf hoffen, je glühender wir nach ihm Verlangen tragen.