• Home
  • Works
  • Introduction Guide Collaboration Sponsors / Collaborators Copyrights Contact Imprint
Bibliothek der Kirchenväter
Search
DE EN FR
Works Augustine of Hippo (354-430) Ausgewählte Briefe (BKV)
Drittes Buch (Jahre 411—430).
II. (Nr. 130.) An Proba

IX. 18.

Wenn also unser Verlangen fortdauert, so beten wir immer in diesem Glauben, in dieser Hoffnung und in dieser Liebe. Darum aber bitten wir Gott nach Ablauf bestimmter Stunden und Zeiten auch mit Worten, damit wir durch die Bezeichnung der Dinge uns selbst ermahnen, damit wir uns vergewissern, wie weit wir in dem erwähnten Verlangen vorwärts gekommen sind, und damit wir um so lebhafter angeregt werden, es in uns zu vermehren. Denn um so schöner wird der Erfolg sein, je glühender der Eifer ist, der ihm vorausgegangen. Und was will darum auch das Wort des Apostels: „Betet S. 510 ohne Unterlaß“1 anderes besagen, als daß man das glückselige Leben, das kein anderes als das ewige ist, ohne Unterlaß von dem, der es allein zu geben vermag, mit Sehnsucht erwarten müsse? Immer also wollen wir dieses von Gott erwarten, immer darum bitten. Aber eben deshalb sollen wir auch das Gemüt von anderen Sorgen und Geschäften, durch die jene Sehnsucht sich gewissermaßen abkühlt, zu gewissen Stunden zum Geschäfte des Betens wieder zurücklenken, indem wir uns durch die Worte des Gebetes selbst ermahnen, auf das zu achten, was wir ersehnen; sonst könnte ganz erkalten, was schon lau zu werden begonnen hatte, und vollends erlöschen, was öfter hätte angefacht werden sollen. Darum ist auch das Wort desselben Apostels: „Eure Bitten mögen kund werden vor Gott“2 nicht so zu fassen, als ob sie Gott kund werden sollten — denn er kannte sie ja, noch ehe sie vorhanden waren —, sondern sie sollen uns kund werden durch unsere Geduld vor Gott, nicht durch unsere Prahlerei vor den Menschen. Vielleicht aber sollen sie auch den Engeln kund werden, die bei Gott sind, damit sie gewisser Weise sie Gott aufopfern, in betreff ihrer anfragen und erfahren, was nach Gottes Befehl zu vollbringen sei, und damit sie schließlich uns heimlich oder offenbar überbringen, was, wie sie bei Gott erfahren haben, geschehen soll. Denn es sprach ,ein Engel zu einem Menschen: „Und jetzt, als du mit Sara betetest, habe ich euer Gebet vor das Angesicht der Herrlichkeit Gottes gebracht“3.


  1. 1Thess. 5, 17. ↩

  2. Phil. 4, 6: ↩

  3. Tob. 12, 12 (naoh der Septuaginta). ↩

pattern
  Print   Report an error
  • Show the text
  • Bibliographic Reference
  • Scans for this version
Download
  • docxDOCX (410.22 kB)
  • epubEPUB (386.96 kB)
  • pdfPDF (1.41 MB)
  • rtfRTF (1.18 MB)
Translations of this Work
Ausgewählte Briefe (BKV)
Commentaries for this Work
Vorrede

Contents

Faculty of Theology, Patristics and History of the Early Church
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Imprint
Privacy policy