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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Augustine of Hippo (354-430) Ausgewählte Briefe (BKV)
Drittes Buch (Jahre 411—430).
II. (Nr. 130.) An Proba

XVI. 29.

Erwäge dies alles und auch was dich sonst noch der Herr in dieser Beziehung erkennen läßt und was mir entweder nicht einfiel oder mir zu weitführend schien, um mich darüber zu verbreiten; kämpfe im Gebete, um die Welt zu besiegen, bete in der Hoffnung, bete mit Treue und Liebe, bete inständig und geduldig, bete als eine Witwe Christi. Denn obwohl es allen seinen Gliedern, das heißt allen, die an ihn glauben und mit seinem Leibe vereinigt sind, zukommt, so zu beten, wie er es gelehrt hat, so ist doch in der Heiligen Schrift den Witfrauen ganz besonders eingeschärft, große Sorgfalt auf das Gebet zu verwenden. Zwei Frauen mit dem Namen Anna werden in ihr ehrenvoll erwähnt, die eine war eine Verheiratete, die den heiligen Samuel gebar, die andere Witfrau, die den Heiligen der Heiligen erkannte, als er noch Kind war. Auch die Verheiratete hat im Schmerz ihrer Seele und in der Trübsal ihres Herzens gebetet, weil sie keine Kinder hatte; hierauf erlangte sie den Samuel und weihte ihn Goü, wie sie es zur Zeit ihres Gebetes gelobt hatte1. Aber man findet S. 520 nicht leicht in ihrem Gebete eine Beziehung auf das Gebet des Herrn außer auf die Bitte: „Erlöse uns von dem Übel“; denn es erschien als kein geringes Übel, verheiratet zu sein, aber keine Frucht der Ehe zu besitzen, da doch die Ehe nur um der Kindererzeugung willen zu rechtfertigen ist. Beachte aber, was von jener Witfrau Anna geschrieben steht: „Sie kam nicht vom Tempel und diente Gott mit Fasten und Beten Tag und Nacht“2. Aus demselben Grunde sagt auch der Apostel, was ich bereits angeführt habe: „Die aber wahrhaft Witwe ist und verlassen, hat auf den Herrn gehofft und verharrt im Gebete Tag und Nacht“3. Und da der Herr uns ermahnte, allzeit zu beten und nicht davon abzulassen, führte er eine Witwe an, die einen Richter, obwohl er ungerecht und gottlos war und Gott und Menschen verachtete, dennoch durch ihr beständiges Drängen vermochte, sich ihrer Sache anzunehmen. Daß also die Witwen mehr als andere sich dem Gebete hingeben sollen, geht hinreichend daraus hervor, daß allen Menschen 'das Beispiel einer Witwe vor Augen gestellt ist, um sie zum Eifer im Gebete zu ermahnen.


  1. 1 Kon. 1, 28. ↩

  2. Lut. 2, 87.  ↩

  3. 1Tim. 5, ß. ↩

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