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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Augustine of Hippo (354-430) Ausgewählte Briefe (BKV)
Drittes Buch (Jahre 411—430).
XVII. (Nr. 194.) An Sixtus

5.

„Aber“, sagen sie, „es ist ungerecht, daß bei der gleichen Schuld der eine leer ausgeht, der andere bestraft wird.“ Also ist es gerecht, daß beide bestraft werden. Wer möchte dies leugnen? Wir wollen also dem Erlöser Dank sagen, wenn wir sehen, daß uns nicht zuteil geworden, was, wie wir aus der Verdammung unserer Schuldgenossen ersehen, auch uns gebührt hätte. Würden alle Menschen gerettet, so bliebe verborgen, was von Gerechtigkeit wegen der Sünde gebührt; würde niemand gerettet, so würde nicht offenbar werden, was die Gnade verleiht. Wir wollen bei dieser höchst schwierigen Frage die Worte des Apostels gebrauchen: „Da Gott seinen Zorn kundtun und seine Macht erweisen wollte, ertrug er mit vieler Langmut die Gefäße des Zornes, die zum Verderben bereitet sind, auf daß er kundmache den Reichtum seiner Herrlichkeit gegen die Gefäße der Barmherzigkeit“1. Zu ihm kann das Gebilde nicht sprechen: „Warum hast du mich so gemacht?“ Denn „er besitzt die Macht, aus demselben Stoffe das eine Gefäß zur Ehre, das andere zur Schmach zu bilden“2. Weil aber dieser ganze Stoff mit Recht verdammt ist, so erteilt die Gerechtigkeit die verdiente Schmach, die Gnade aber die unverdiente Ehre, nicht nach dem Vorrechte des Verdienstes, nicht nach der Unbeugsamkeit des Schicksals, nicht nach der Laune des Glückes, sondern nach der „Tiefe des Reichtums der Weisheit und Wissenschaft Gottes“. Der Apostel enthüllt diese Tiefe nicht, sondern bewundert sie in ihrer Verhüllung, indem er ruft: „0 Tiefe des Reichtums, der Weisheit und Wissenschaft Gottes! Wie unerforschlich sind seine Ratschlüsse, wie unbegreiflich seine Wege! Denn wer hat den Sinn des Herrn erkannt, oder wer ist S. 683 sein Ratgeber gewesen? Oder wer hat ihm zuerst gegeben, auf daß es ihm wiederum vergolten werde? Denn aus ihm und durch ihn und in ihm ist alles. Ihm sei Ehre in Ewigkeit! Amen“3.


  1. Röm. 9, 22 und 23.  ↩

  2. Röm. 9, 20 und 21. ↩

  3. Röm. 11, 33-36.  ↩

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