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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Augustine of Hippo (354-430) Vorträge über das Johannes-Evangelium (BKV)
15. Vortrag.

32.

„Saget ihr nicht, daß noch vier Monate sind und die Ernte kommt?“ Er erglühte für das Werk und ging daran, Arbeiter zu senden. Ihr berechnet vier Monate bis zur Ernte; ich zeige euch eine andere weiße und reife Ernte. „Siehe, ich sage euch, erhebet eure Augen und sehet, die Länder sind schon weiß zur Ernte.“ Er will also Schnitter senden. Darin nämlich ist der Spruch wahr: Ein anderer ist, der erntet, ein anderer, der sät, damit sowohl der sich freue, der sät, wie der, der erntet. Ich habe euch gesandt, zu ernten, was ihr nicht bearbeitet habt; andere haben gearbeitet, und ihr seid in ihre Arbeit eingetreten“. Wie also? Schnitter hat er gesandt, nicht Sämänner? Wohin Schnitter? Wo andere schon gearbeitet haben. Denn wo schon gearbeitet war, da war selbstverständlich gesät; und was gesät war, war schon reif geworden; es wartete nur noch auf Sichel und Dreschen. Wohin also waren die Schnitter zu senden? Wo schon die Propheten gepredigt hatten, sie waren nämlich die Sämänner. Denn wenn diese nicht Sämänner waren, wie wäre dann zu jenem Weibe die Kunde gelangt: „Ich weiß, daß der Messias kommen wird“? Dieses Weib war schon eine reife Frucht, die Saaten waren reif und verlangten nach der Sichel. Also „ich habe euch gesandt“. Wohin? „Zu ernten, was ihr nicht gesät habt; andere haben gesät, und ihr seid in ihre Arbeit eingetreten.“ Welche haben gearbeitet? Abraham, Isaak und Jakob. Leset ihre Arbeiten; in all ihren Arbeiten ist eine Prophetie auf Christus, und deshalb waren sie Sämänner. Moses und die übrigen Patriarchen und alle Propheten, wieviel haben sie ertragen bei jener Kälte, da sie säten? Also in Judäa war die Ernte schon bereit. Mit Recht war da die Saat gleichsam reif, da so viele Tausende von Menschen den Erlös ihrer Habseligkeiten brachten und zu den Füßen der Apostel niederlegten und so, ihre Schultern freimachend von weltlicher Last, Christus dem Herrn nachfolgten; wahrlich eine reife Ernte! Was ist dann geschehen? Von eben dieser Ernte sind einige Körner ausgestreut worden, und S. 273 sie haben den Erdkreis besät, und es entsteht eine andere Ernte, welche am Ende der Welt abgemäht werden soll. Von dieser Ernte heißt es: „Die in Tränen säen, werden in Freude ernten“1. Zu dieser Ernte also werden nicht die Apostel, sondern die Engel gesandt werden. „Die Schnitter, heißt es, sind die Engel“2. Diese Ernte nun wächst unter dem Unkraut und erwartet ihre Reinigung am Ende. Jene Ernte aber war schon reif, wohin früher die Jünger gesandt wurden, wo die Propheten gearbeitet haben. Aber doch, Brüder, sehet, was gesagt ist: „Es soll zugleich sich freuen der, welcher sät, und der, welcher erntet“. Ungleich waren ihre Arbeiten in der Zeit, aber die Freude werden sie zugleich genießen, als Lohn werden sie miteinander das ewige Leben empfangen.


  1. Ps. 125, 5 [hebr. Ps. 126, 5]. ↩

  2. Matth. 13, 39. ↩

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Vorträge über das Johannes-Evangelium (BKV)

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