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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Augustine of Hippo (354-430) Vorträge über das Johannes-Evangelium (BKV)
23. Vortrag.

15.

Mit der Auferstehung der Seelen ist er zu Ende; es bleibt noch übrig, deutlicher zu reden von der Auferstehung der Leiber. „Und er gab ihm die Macht, auch Gericht zu halten“, nicht bloß die Seelen durch Glaube und Weisheit zu erwecken, sondern auch Gericht zu halten. Warum aber das? „Weil er der Menschensohn ist.“ Es bewirkt also der Vater etwas durch den Menschensohn, was er nicht durch seine, mit dem Sohne gemeinsame Wesenheit vollbringt, z. B. die Geburt, die Kreuzigung, den Tod, die Auferstehung ― denn nichts von dem trifft beim Vater zu ―, so auch die Auferweckung der Leiber. Denn die Auferweckung der Seelen bewirkt der Vater aus seiner Wesenheit durch die Wesenheit des Sohnes, in welcher er ihm gleich ist; werden ja die Seelen teilhaft jenes unwandelbaren Lichtes, nicht die Leiber; die Auferweckung der Leiber aber vollbringt er durch den Menschensohn. Denn „er gab ihm die Macht, auch Gericht zu halten, weil er der Menschensohn ist“, gemäß dem, was er oben sagte: „Denn der Vater richtet niemand“. Und um zu zeigen, daß er dies von der Auferstehung der Leiber meinte, sagt er: „Wundert euch nicht darüber, denn es kommt die Stunde“. Sie ist nicht jetzt, sondern „es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind (das habt ihr schon gestern zur Genüge gehört), seine Stimme hören und hervorgehen werden“. Und wohin? Ins Gericht: „Die Gutes getan, zur Auferstehung des Lebens; die Böses getan, zur Auferstehung des Gerichtes“. Und Du tust das allein, weil der Vater alles Gericht dem Sohne gegeben hat und niemanden richtet? Ich, erwidert er, tue es. Aber wie tust Du es? „Ich kann nichts von mir selbst tun; wie ich höre, richte ich, und mein Gericht ist gerecht.“ Als es sich um die Auferstehung der Seelen handelte, sagte er nicht: „Ich höre“, sondern: „Ich sehe“. Ich höre nämlich gleichsam das Gebot des S. 408 befehlenden Vaters; also schon als Mensch, als derjenige, der kleiner ist als der Vater; schon nach der Gestalt des Knechtes, nicht nach der Gestalt Gottes; „wie ich höre, richte ich, und mein Gericht ist gerecht“. Inwiefern ist das Gericht des Menschen gerecht? Meine Brüder, habt acht: „Denn ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat“.

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Vorträge über das Johannes-Evangelium (BKV)

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