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Works Augustine of Hippo (354-430) Vorträge über das Johannes-Evangelium (BKV)
37. Vortrag

5.

Der weiß also alles, durch den alles gemacht wurde, und dennoch tadelt er in Weise eines Zweifels: „Wenn ihr mich erkennen würdet, so würdet ihr vielleicht auch meinen Vater erkennen“. Er tadelt die Ungläubigen. Einen solchen Ausspruch tat er auch gegenüber den Jüngern, aber da ist kein Wort des Zweifels, weil dort kein Grund vorhanden war, den Unglauben zu tadeln. Denn was er jetzt zu den Juden sagte: „Wenn ihr mich kennen würdet, so würdet ihr vielleicht auch meinen Vater erkennen“, sagt er auch zu den Jüngern, als ihn Philippus fragte oder vielmehr aufforderte, sprechend: „Herr, zeige uns den Vater, und es genügt uns“, als wollte er sagen: Dich kennen wir schon, Du bist uns erschienen, wir haben Dich gesehen, Du hast Dich gewürdigt uns zu erwählen, wir sind Dir gefolgt, haben Deine Wunder gesehen, die Worte des Heils vernommen, die Gebote empfangen, wir erhoffen Deine Verheißungen, Du hast uns durch Deine Gegenwart viel in Gnade verliehen, aber dennoch, obwohl wir Dich sahen, sind wir, weil wir den Vater noch nicht kennen, von heißem Verlangen erfüllt, den zu sehen, den wir noch nicht kennen; und darum, weil wir Dich kennen, aber dies uns nicht genügt, bis wir auch den Vater S. 563 kennen, zeige uns den Vater, und es genügt uns. Und der Herr sprach, damit sie wüßten, daß sie noch nicht kennen, was sie bereits zu kennen meinten: „Solange bin ich bei euch, und ihr kennt mich nicht? Philippus, wer mich gesehen hat, hat auch den Vater gesehen“1. Enthält etwa dieser Ausspruch ein Wort des Zweifels? Hat er etwa gesagt: Wer mich gesehen hat, hat vielleicht auch den Vater gesehen? Warum? Weil ein Gläubiger ihn hörte, kein Verfolger des Glaubens, darum war der Herr kein Tadler, sondern ein Lehrer: „Wer mich gesehen hat, hat auch den Vater gesehen“, und hier: „Wenn ihr mich erkennen würdet, so würdet ihr auch meinen Vater erkennen“; lassen wir das Wort weg, wodurch der Unglaube der Hörer gerügt wird, so ist es derselbe Ausspruch.


  1. Joh. 14, 8. 9. ↩

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