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Works Augustine of Hippo (354-430) Vorträge über das Johannes-Evangelium (BKV)
68. Vortrag

3.

Aber was heißt das, daß er, um sie zu bereiten, wegging, da er doch gewiß uns selbst bereiten sollte, S. 854 was er nicht tun wird, wenn er uns verließ? Ich erkenne es, o Herr, wie ich kann; Du deutest nämlich das an, daß, sollen diese Wohnungen bereitet werden, der Gerechte aus dem Glauben leben müsse1. Denn wer fern vom Herrn pilgert, muß aus dem Glauben leben, weil er durch diesen zur Anschauung der Gottheit bereitet wird2. Denn „selig, die ein reines Herz haben, denn sie werden Gott sehen“3, und: „Durch den Glauben reinigt er ihre Herzen“4. Jenes steht im Evangelium, dieses in der Apostelgeschichte. Der Glaube aber, wodurch die Herzen derjenigen, die Gott dereinst sehen werden, in der Zeit ihrer Pilgerschaft gereinigt werden, glaubt, was er nicht sieht; denn wenn man sieht, ist es kein Glaube5. Der Glaubende erwirbt sich Verdienst, der Schauende empfängt Lohn. Es gehe also der Herr und bereite einen Ort; er gehe, damit man ihn nicht sehe; er verberge sich, damit man an ihn glaube. Denn dann wird ein Ort bereitet, wenn man aus dem Glauben lebt. Im Glauben soll man sich nach ihm sehnen, damit man ihn durch die Sehnsucht erlange; die Sehnsucht der Liebe ist die Bereitung der Wohnung. Ja, Herr bereite, was Du bereitest; denn uns bereitest Du Dir, und Dich bereitest Du uns, weil Du einen Ort bereitest sowohl Dir in uns als uns in Dir. Du hast ja gesagt: „Bleibet in mir, und ich in euch“6. Je nachdem einer an Dir teilhat, der eine weniger, der andere mehr, das wird der Unterschied der Belohnungen sein je nach dem Unterschiede der Verdienste, das wird die Vielheit der Wohnungen sein je nach der Verschiedenheit der Bewohner, die jedoch alle gleich sein werden in der Teilnahme am ewigen Leben und einer endlosen Seligkeit. ― Was heißt, Du gehst? Was heißt, Du kommst? Wenn ich Dich recht verstehe, entfernst Du Dich weder von dem Orte, von dem Du weggehst, noch von dem Orte, von dem Du kommst; Du gehst verborgen, Du kommst S. 855 sichtbar. Aber wenn Du nicht bleibst und die Leitung hast, damit wir durch ein gutes Leben vorwärts kommen, wie soll dann ein Ort bereitet werden, wo wir bleiben können im Genusse? Diese Darlegungen über die aus dem Evangelium vorgelesenen Worte dürften genügen, bis dahin, wo der Herr sagt: „Ich komme wieder und werde euch zu mir nehmen“. Wie aber das Folgende zu verstehen sei: „Damit, wo ich bin, auch ihr seid. Und wohin ich gehe, wißt ihr, und den Weg wißt ihr“, werden wir nach der nun folgenden, von einem Jünger gestellten Frage, gleichsam als ob durch ihn auch wir fragen würden, besser später hören und zu gelegener Zeit abhandeln.


  1. Röm. 1, 17. ↩

  2. 2 Kor. 5, 6―8. ↩

  3. Matth. 5, 8. ↩

  4. Apg. 15, 9. ↩

  5. Nam si vides, non est fides. ↩

  6. Joh. 15, 4. ↩

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Vorträge über das Johannes-Evangelium (BKV)

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