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Über das Fasten, gegen die Psychiker (BKV)
8. Kap. Im Neuen Testament haben wir gleich an der Schwelle das Beispiel der Prophetin Anna und das Fasten Christi.
Wir werden auf das Weitere noch zurückkommen1. Denn jetzt beeilen wir uns, zu den Beweisen aus dem Neuen Bunde überzugehen. An der Schwelle des Evangeliums steht die Prophetin Anna, die Tochter Phanuels, welche den Knaben Jesus erkannte und vieles über ihn weissagte zum Nutzen derer, die das Heil Israels erwarteten. Nach dem herrlichen Lobestitel einer langjährigen Witwenschaft nach einmaliger Ehe wird sie durch das Zeugnis geschmückt, daß sie fastete2. Sie zeigt uns, mit welchen Werken man in der Kirche ausharren müsse, und daß niemand leichter Christum erkenne, als die einmal Verheirateten und die öfters Fastenden. Sodann leitete der Herr selbst seine S. 536Taufe, und in seiner Taufe die Taufe aller, mit Fasten ein, obwohl er imstande war, zu bewirken, daß Steine Brot würden, ja sogar, daß die Fluten des Jordan eventuell Wein seien, wenn er nämlich wirklich ein Fresser und Säufer gewesen wäre. Im Gegenteil, er ließ den neuen Menschen zur Beschämung des alten auftreten mit der Fähigkeit, Speisen zu verschmähen, um dadurch dem Teufel, der ihn aufs neue durch die Eßlust zu versuchen strebte, zu zeigen, daß er jedem Appetit überlegen sei. Er schrieb sodann für das Fasten als Gesetz vor, daß man es ohne Traurigkeit verrichte. Denn warum sollte ein Heilsmittel etwas Trauriges sein? Auch lehrte er, daß die schlimmsten Dämonen durch Fasten zu bekämpfen seien3. Wie sollte es auch auffallend sein, daß der böse Geist durch dasselbe Mittel verjagt wird, durch das der Hl. Geist zur Einkehr bewogen wird?! So lesen wir auch in Betreff des Hauptmannes Cornelius, sein Fasten habe Erhörung gefunden, so daß die Gnade des Hl. Geistes mit der Gabe der Prophetie über ihn zu kommen sich beeilte, bevor er getauft war4. Soviel ich weiß, zählt auch der Apostel im zweiten Briefe an die Korinther unter seinen Mühen, Gefahren und Beschwerden neben Hunger und Durst häufiges Fasten auf5.
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Die überlieferte Lesart lautet: reddimus et cetera, die im Zusammenhang wenig befriedigt. Hartel schlug vor reddemus et cetera = wir werden das übrige noch vorbringen. Später, Kap. 9, kommt T. auf Daniel zurück, redeo ad Danielem, und wahrscheinlich ist zu lesen: redibimus ad cetera. ↩
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Vgl. Luk. 2,36 ff. ↩
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Mark. 9,28. ↩
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Vgl. Apg. 10,4. ↩
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2 Kor. 11,27. ↩
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On Fasting
Chapter VIII.--Examples of a Similar Kind from the New.
We produce, too, our remaining (evidences). For we now hasten to modern proofs. On the threshold of the Gospel, 1 Anna the prophetess, daughter of Phanuel, "who both recognised the infant Lord, and preached many things about Him to such as were expecting the redemption of Israel," after the pre-eminent distinction of long-continued and single-husbanded widowhood, is additionally graced with the testimony of "fastings" also; pointing out, as she does, what the duties are which should characterize attendants of the Church, and (pointing out, too, the fact) that Christ is understood by none more than by the once married and often fasting.
By and by the Lord Himself consecrated His own baptism (and, in His own, that of all) by fasts; 2 having (the power) to make "loaves out of stones," 3 say, to make Jordan flow with wine perchance, if He had been such a "glutton and toper." 4 Nay, rather, by the virtue of contemning food He was initiating "the new man" into "a severe handling" of "the old," 5 that He might show that (new man) to the devil, again seeking to tempt him by means of food, (to be) too strong for the whole power of hunger.
Thereafter He prescribed to fasts a law--that they are to be performed "without sadness:" 6 for why should what is salutary be sad? He taught likewise that fasts are to be the weapons for battling with the more direful demons: 7 for what wonder if the same operation is the instrument of the iniquitous spirit's egress as of the Holy Spirit's ingress? Finally, granting that upon the centurion Cornelius, even before baptism, the honourable gift of the Holy Spirit, together with the gift of prophecy besides, had hastened to descend, we see that his fasts had been heard, 8 I think, moreover, that the apostle too, in the Second of Corinthians, among his labours, and perils, and hardships, after "hunger and thirst," enumerates "fasts" also "very many." 9
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See Luke ii. 36-38. See de Monog., c. viii. ↩
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Matt. iv. 12; Luke iv. 1, 2; comp. de Bapt., c. xx. ↩
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See Matt. iv. 3; Luke iv. 3. ↩
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See c. ii. ↩
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Comp. Eph. iv. 22, 23; and, for the meaning of sugillationem ("severe handling"), comp. 1 Cor. ix. 27, where St. Paul's word hupopiazo (="I smite under the eye," Eng. ver. "I keep under") is perhaps exactly equivalent in meaning. ↩
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Matt. vi. 16-18. ↩
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See Matt. xvii. 21; Mark ix. 29. ↩
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See Acts x. 44-46, 1-4, 30. ↩
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2 Cor. xi. 27. ↩