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Apologeticum
XXIX.
[1] Constet igitur prius, si isti, quibus sacrificatur, salutem imperatoribus vel cuilibet homini inpertire possunt, et ita nos crimini maiestatis addicite, si angeli aut daemones substantia pessimi spiritus beneficium aliquod operantur, si perditi conservant, si damnati liberant, si denique, quod in conscientia vestra est, mortui vivos tuentur. [2] Nam utique suas primo statuas et imagines et aedes tuerentur, quae, ut opinor, Caesarum milites excubiis salva praestant. Puto autem, eae ipsae materiae de metallis Caesarum veniunt, et tota templa de nutu Caesaris constant. [3] Multi denique dei habuerunt Caesarem iratum. Facit ad causam, si et propitium, cum illis aliquid liberalitatis aut privilegii confert. Ita qui sunt in Caesaris potestate, cuius et toti sunt, quomodo habebunt salutem Caesaris in potestate, ut eam praestare posse videantur, quam facilius ipsi a Caesare consequantur? [4] Ideo ergo committimus in maiestatem imperatoris, quia illos non subicimus rebus suis, quia non ludimus de officio salutis ipsorum qui eam non putamus in manibus esse plumbatis. [5] Sed vos religiosi, qui eam quaeritis ubi non est, petitis a quibus dari non potest, praeterito eo in cuius est potestate. Insuper eos debellatis qui eam sciunt petere, qui etiam possunt impetrare, dum sciunt petere.
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Apologetikum (BKV)
29. Kap. Die vermeintlichen Götter sind nicht imstande, den Kaisern etwas zu nützen; sie sind ganz ohnmächtig.
Es möge also erst festgesetellt werden, ob die, denen man opfert, dem Kaiser oder irgendeinem beliebigen Menschen Heil und Wohlergehen zu verschaffen imstande sind; und dann erklärt uns der Majestätsbeleidigung schuldig, wenn Engel oder Dämonen, ihrer Substanz nach böse Geister, irgend etwas Wohltätiges bewirken, wenn Verworfene Erhaltung, wenn Verurteilte Befreiung, wenn endlich Tote, und ihr wißt ja wohl, daß sie das sind, Lebenden Schutz gewähren. Sicher würden sie vorerst ihre Statuen, Bilder und Tempel schützen, welche, meine ich, nur durch die Wachtposten der kaiserlichen Soldaten unversehrt bewahrt werden. Ich glaube aber, daß selbst das Material dazu erst aus den Bergwerken der Kaiser kommt und die Tempel alle nur durch die Zustimmung der Kaiser bestehen. Viele Götter endlich haben sich den Zorn des Kaisers zugezogen. Besitzen sie aber seine Gewogenheit, so stimmt das ebenso zu unserer Behauptung, indem er es ist, der ihnen eine Schenkung oder ein Privilegium erteilt. Wie können mithin Wesen, welche in der Gewalt des Kaisers sind und ihm gänzlich angehören, über die Wohlfahrt des Kaisers Macht haben, und imstande sein, sie ihm zu verleihen, während sie selbst eher die ihrige vom Kaiser S. 126/472 erlangen. Deshalb also begehen wir ein Verbrechen gegen die kaiserliche Majestät, weil wir sie nicht von ihrem Eigentum abhängig sein lassen, weil wir mit der pflichtmäßigen Sorge für ihre Wohlfahrt kein Spiel treiben, da wir nicht glauben, sie sei in Hände gelegt, die mit Blei verlötet sindl Ihr dagegen seid religiös1, ihr, die ihr diese Wohlfahrt da suchet, wo sie nicht ist, sie von denen erbittet, die sie nicht verleihen können, denjenigen übergehet, der sie wirklich in seiner Hand hat, und überdies noch diejenigen niederkämpft, welche um dieselbe zu bitten verstehen und sie auch erlangen können, eben weil sie zu bitten verstehen!
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Nach, der richtigen Lesart religiosi; P hat inreligiosi. Auch im folgenden wird mit F besser gelesen praeteritis eum statt praeterito eo. ↩