Sermo de symbolo ad catechumenos
Vier Bücher über das Symbolum an die Katechumenen (BKV); Buch 2-4 ist von Quodvultdeus
Bibliographic Reference
Vier Bücher über das Symbolum an die Katechumenen (Sermo de Symbolo ad catechumenos) In: Ausgewählte Schriften des heiligen Augustinus, Kirchenlehrers, nach dem Urtexte übersetzt. 4. Band. (Bibliothek der Kirchenväter, 1 Serie, Band 37), Kempten 1877. (Translation, German)
Identifier
CPL 309
Date
5th century
Collaborators
Uwe Holtmann
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Text
Contents
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- Vier Bücher über das Symbolum an die Katechumenen (Sermo de Symbolo; Buch 2-4 ist von Quodvultdeus)
- Erstes Buch.
- Inhalt.
- 1. Bemerkungen über den Empfang des Symbolums; dasselbe lehrt zunächst den Glauben an den allmächtigen Vater, der Himmel und Erde und Alles, was darinnen ist, erschaffen hat. Den Menschen hat er zum Herrn über die Geschöpfe bestimmt, aber dieser ist durch die Sünde unter die Botmäßigkeit des Teufels gerathen, und daher erklären sich die Exorcismen.
- 2. Der Sohn Gottes ist wahrer Gott wie der Vater; er ist ebenso allmächtig wie der Vater, aber Vater und Sohn sind nicht zwei Götter, sondern ein Gott.
- 3. Zum Heile der Menschen wurde Gott der Sohn Mensch aus Maria der Jungfrau. Seine ewige Geburt aus dem Vater. Durch sein Leiden hat er uns einen großen Lohn verdient, wenn wir ihm und dem Dulder Job ähnlich uns bewähren.
- 4. Christus ist im Himmel in der Seligkeit des ewigen Lebens; von dort kommt er, um die noch Lebenden und die Gestorbenen oder auch um die Guten und Bösen zu richten.
- 5. Auch der hl. Geist ist Gott; denn Gott hat ihm unsere Leiber zum Tempel erbaut.
- 6. Die Kirche ist der Tempel Gottes, siegreich im Kampfe gegen die Häresien.
- 7. Durch die Taufe werden alle, auch die größten Sünden nachgelassen. Nach der Taufe soll man sich vor Sünden hüten; denn es werden zwar läßliche durch das Gebet, aber schwere nur auf dem Wege der öffentlichen Kirchenbuße nachgelassen.
- 8. Die Taufe ist die unumgängliche Voraussetzung für jede Sündenvergebung.
- 9. Die Auferstehung des Fleisches und das ewige Leben.
- Zweites Buch.
- Inhalt.
- 1. In der vorausgehenden Nacht ist der Teufel aus den Competenten vertrieben worden, und sie haben ihm, seiner Pracht und seinen Engeln widersagt. Dadurch ist der Teufel noch mehr gereizt worden; aber ein tapferer Soldat Christi hat sich nicht zu fürchten, er setzt den beiden Hauptwaffen des Teufels, der Lust und der Furcht, Gebet und den Beistand Gottes entgegen.
- 2. Dem Vergnügen der Rennbahn, der Amphitheater und schändlicher Schauspiele setzt die Kirche unschädliche, ja heilige Schauspiele aus der biblischen Geschichte entgegen; an diesen erfreue sich der Christ!
- 3. Gott heißt allmächtig, weil er Alles aus Nichts gemacht hat; Menschen können nicht allmächtig genannt werden. Nicht bloß der Vater ist allmächtig, sondern auch der Sohn und der hl. Geist. Der Sohn ist von Ewigkeit aus dem Wesen des Vaters geboren.
- 4. Wie der Vater ist auch der Sohn Schöpfer Himmels und der Erde und wird ausdrücklich allmächtig genannt. Da die göttlichen Personen unzertrennlich verbunden sind, so sind auch die göttlichen Werke, wie die Schöpfung, das Gericht und die Heiligung des Menschen denselben gemeinsam zuzuschreiben.
- 5. Der Sohn Gottes wird aus einer Jungfrau, seinem Geschöpfe, wunderbar geboren. Als Kind wird er wunderbar von der Grausamkeit des Herodes gerettet, besucht später mit seinen Eltern den Tempel in Jerusalem, wo sein Gottesbewußtsein hervortritt. Sein erstes Wunder zu Kana.
- 6. Am Kreuze hat sich der himmlische Bräutigam mit der aus seiner geöffneten Seite gebildeten Braut, mit der Kirche, verbunden. Mit seinem Blute hat er uns gekauft und seine Knechte frei gemacht.
- 7. Durch seine Himmelfahrt hat er uns ein Unterpfand der einstigen Vereinigung mit ihm gegeben. Das Sitzen zur Rechten bedeutet die ihm verliehene Gewalt, welche die Bekehrung einer bei Weitem größern Anzahl bewirkt, während seiner Thätigkeit auf Erden an ihn glaubt hatte.
- 8. Der Gottmensch kommt mit den Wundmalen der Kreuzigung zum Gerichte, um die Ungläubigen zu überweisen. Wir sollen uns auf seine Ankunft vorbereiten.
- 9. Der heilige Geist ist der Geist des Vaters und des Sohnes; er ist dem Vater und dem Sohne gleich. Die verschiedenen Gestalten, unter welchen die göttlichen Personen sichtbar erschienen sind, sprechen nicht für ihre innere Verschiedenheit. Die Theophanieen derselben Personen sind ja verschieden, und sie erfolgten nicht ausschließlich von Einer Person.
- 10. Die Erlösung des Menschengeschlechtes bezweckte Vergebung der Sünden. Der Herr selbst zeigte durch sein Verhalten bei der Heilung des Gichtbrüchigen, daß er vor Allem die Seele heilen wolle.
- 11. Zur Auferstehung sind nur die vernünftigen Geschöpfe bestimmt und daher die Thiere ausgeschlossen. Die Leiber werden unsterblich und unverweslich auferstehen.
- 12. Im ewigen Leben sind die Heiligen von allen Leiden und Müheseligkeiten befreit und schauen die uns jetzt verborgenen Geheimnisse Gottes.
- 13. Die Kirche ist die Braut Christi, unsere Mutter. Wir sollen ihr anhangen und ihre Ehre gegen die Ketzer vertheidigen. Warnung vor den Verlockungsmitteln der Arianer.
- Drittes Buch.
- Inhalt.
- 1. Das Symbolum ist das Fundament des katholischen Glaubens, auf dem sich das Gebäude der Kirche erhebt. Der Kirche, dem Tempel Gottes, sollen wir eingefügt werden; daher müssen wir dem Teufel und seiner Pracht, d. h. der Fleischeslust, der Augenlust und der Hoffart des Lebens widersagen.
- 2. Man muß an Gott glauben, um ihn zu erkennen. Der Götzendienst ist eine Folge der Sünde und der Verführung des Teufels. Weil der Mensch Gott verlassen hatte, wurde er dieser naturwidrigen Verirrung überantwortet, welche die Geschöpfe selbst widerlegen.
- 3. Auch die bekannten Götter der Heiden sind nicht Gott, sondern sterbliche Menschen. Der wahre Gott ist unsterblich und unsichtbar und kann nur mit reinem Herzen geistiger Weise geschaut werden.
- 4. Wir glauben an Jesus Christus, der als Sohn einer Jungfrau geweissagt und wirklich von einer Jungfrau geboren wurde. Obgleich durch wunderbare Erscheinungen den Menschen gezeigt, wurde er doch von Herodes verfolgt, und die Kinder von Bethlehem sind zu ihrem Heile die ersten Blutzeugen. Maria und Eva.
- 5. Der Kreuzestod des Herrn ist Grund unseres Ruhmes. Die Juden wurden deßhalb verworfen, weil sie den Pontius Pilatus zur Verurtheilung nöthigten.
- 6. Christus wird als der Jungfräuliche in ein neues Grab gelegt. Die drei Tage und Nächte seiner Grabesruhe bedeuten die Zeit vor und unter dem Gesetze und unter der Gnade. Das beweisen die Todtenerweckungen, nämlich der Tochter des Jairus, des Jünglings zu Naim und des Lazarus. Für jede Zeit besteht eine besondere Weckstimme zur Buße.
- 7. Christus wurde als Mensch in den Himmel aufgenommen; denn als Gott ist er allgegenwärtig.
- 8. Christus wird im Glanze der Majestät zum Gerichte kommen und nicht nach Menschenart richten.
- 9. Vater, Sohn und der hl. Geist sind nur ein Gott. Ein Gleichnis dieser Wahrheit ist das Feuer, sein Glanz und seine Wärme.
- 10. Alle Sünden ohne Ausnahme werden durch die Taufe vergeben.
- 11. Es werden nicht bloß die Guten, sondern auch die Bösen auferstehen. Die jährliche Aussaat ist ein Bild der Auferstehung.
- 12. Im ewigen Leben gibt es kein Leid, sondern unaussprechliche Freuden. Der Weg zu diesem Ziele ist die Kirche, der wir treu ergeben sein sollen.
- Viertes Buch.
- Inhalt.
- 1. Die Kirche empfängt und gebiert ihre Kinder im Gegensatze zu Eva mit Freudigkeit. Sie erzieht dieselben für Christus und schützt sie gegen die Nachstellungen des Teufels, der durch Verführung in die gereinigten Seelen einzudringen sucht. Nachdem sie dem Teufel widersagt haben, dürfen sie an seiner Pracht keinem Theil mehr nehmen. Wir dürfen nicht der Welt, sondern müssen ganz Gott angehören.
- 2. Wir müssen an Gott glauben, um den Lohn seiner Anschauung zu empfangen. Zur Zeit können wir Gott nur aus seinen Werken erkennen; er ist der unsichtbare König und Lenker der Welt.
- 3. Auch Moyses hat Gott nicht wirklich gesehen, sondern geistiger Weise schaute er den Rücken Gottes, d. h. Christus.
- 4. Christus ist wegen uns Menschen wunderbar von einer Jungfrau geboren worden. Als Kind wurde er vor den Nachstellungen des Herodes und der Juden bewahrt. Lob der Jungfräulichkeit.
- 5. Das Kreuz des Herrn ist für den Christen Zeichen der Ehre; denn am Kreuze hat er den Teufel besiegt und uns gezeigt, wie wir kämpfen und siegen sollen. Der Sieg der Juden war scheinbar und schnell vergänglich, da der Herr auch den Tod besiegte.
- 6. Nach den Weissagungen der Propheten stand Christus am dritten Tage von den Todten auf. Vergleichung zwischen Jonas und Christus.
- 7. Die menschliche Natur Christi wurde in den Himmel aufgenommen; auch wir werden dorthin berufen.
- 8. Der Gottmensch kommt, um die geistig Lebendigen und die geistig Todten oder um die noch Lebenden und die bereits Gestorbenen zu richten.
- 9. Der hl. Geist ist wahrer Gott wie der Vater und Sohn; die drei Personen sind gleich, aber nur ein Gott. Warnung vor der Häresie der Arianer.
- 10. Die Taufe entsündigt und erneuert den Menschen.
- 11. Der Leib, die Wohnung der Seele, zerfällt, wird aber in einem besseren Zustande wiederhergestellt werden.
- 12. Das ewige Leben beseligt den Menschen; Christus ist das ewige Leben.
- 13. Die Kirche ist unsere Mutter, die Braut Christi. Jede Häresie ist Concubine, der nur für eine Zeitlang Gewalt eingeräumt wird.
- Erstes Buch.