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The City of God
Chapter 6.--Concerning Twins of Different Sexes.
But even in the very conception of twins, which certainly occurs at the same moment in the case of both, it often happens that the one is conceived a male, and the other a female. I know two of different sexes who are twins. Both of them are alive, and in the flower of their age; and though they resemble each other in body, as far as difference of sex will permit, still they are very different in the whole scope and purpose of their lives (consideration being had of those differences which necessarily exist between the lives of males and females),--the one holding the office of a count, and being almost constantly away from home with the army in foreign service, the other never leaving her country's soil, or her native district. Still more,--and this is more incredible, if the destinies of the stars are to be believed in, though it is not wonderful if we consider the wills of men, and the free gifts of God,--he is married; she is a sacred virgin: he has begotten a numerous offspring; she has never even married. But is not the virtue of the horoscope very great? I think I have said enough to show the absurdity of that. But, say those astrologers, whatever be the virtue of the horoscope in other respects, it is certainly of significance with respect to birth. But why not also with respect to conception, which takes place undoubtedly with one act of copulation? And, indeed, so great is the force of nature, that after a woman has once conceived, she ceases to be liable to conception. Or were they, perhaps, changed at birth, either he into a male, or she into a female, because of the difference in their horoscopes? But, whilst it is not altogether absurd to say that certain sidereal influences have some power to cause differences in bodies alone,--as, for instance, we see that the seasons of the year come round by the approaching and receding of the sun, and that certain kinds of things are increased in size or diminished by the waxings and wanings of the moon, such as sea-urchins, oysters, and the wonderful tides of the ocean,--it does not follow that the wills of men are to be made subject to the position of the stars. The astrologers, however, when they wish to bind our actions also to the constellations, only set us on investigating whether, even in these bodies, the changes may not be attributable to some other than a sidereal cause. For what is there which more intimately concerns a body than its sex? And yet, under the same position of the stars, twins of different sexes may be conceived. Wherefore, what greater absurdity can be affirmed or believed than that the position of the stars, which was the same for both of them at the time of conception, could not cause that the one child should not have been of a different sex from her brother, with whom she had a common constellation, whilst the position of the stars which existed at the hour of their birth could cause that she should be separated from him by the great distance between marriage and holy virginity?
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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
6. Zwillinge verschiedenen Geschlechtes.
Indes auch schon bei der Empfängnis von Zwillingen, die für beide sicher im gleichen Augenblick erfolgt, ist merkwürdiger Weise trotz der gleichen Konstellation des Fatums oft das eine Kind männlichen, das andere weiblichen Geschlechtes. Ich kenne ein Zwillingspaar verschiedenen Geschlechtes, beide leben noch, beide stehen noch in guten Jahren; sie sehen sich zwar so ähnlich, als es bei der Verschiedenheit des Geschlechtes sein kann, aber nach ihrem Beruf und der Einrichtung ihres Lebens sind sie einander so ungleich, daß, abgesehen von der Verschiedenheit, die notwendig zwischen männlichem und weiblichem Tun besteht (er versieht das Band 1, S. 246Amt eines Kommandanten und ist fast immer von seinem Wohnsitz fern, sie hält sich ständig in dem ererbten Besitztum und auf dem eigenen Landgut auf), überdies noch (und das ist erst recht unglaublich, wenn man an ein Sternenfatum glaubt, dagegen gar nicht auffällig, wenn man Freiheit des menschlichen Willens und Gnadengaben Gottes gelten läßt) er verheiratet, sie eine gottgeweihte Jungfrau ist, er eine zahlreiche Nachkommenschaft erzeugt hat, sie nicht einmal zur Ehe geschritten ist. „Aber der Einfluß des Horoskops ist doch sehr groß“. Ich habe ausgiebig erörtert, daß gar nichts daran ist. Aber was es immer damit für eine Bewandtnis hat, so wird ein solcher Einfluß an das Horoskop der Geburt geknüpft; macht er sich etwa auch bei der Empfängnis geltend (Das Fatum von Zwillingen verschiedenen Geschlechtes ist so verschieden, dass man ein verschiedenes Horoskop voraussetzen muss, das aber nicht das der Geburtsstunde, sondern das der Empfängnisstunde wäre.)? Ihr liegt doch offenbar nur eine einmalige Beiwohnung zugrunde und so groß ist die Kraft der Natur, daß das Weib, wenn es einmal empfangen hat, daneben nicht noch ein zweitesmal empfangen kann; deshalb können Zwillinge nur gleichzeitig gezeugt werden. Oder hat sich etwa bei der Geburt, weil sie unter ungleichem Horoskop zur Welt kamen, das eine Kind in ein männliches oder das andere in ein weibliches verwandelt? Es wäre freilich vielleicht nicht ganz absurd anzunehmen, daß gewisse Ausstrahlungen der Gestirne Einfluß hätten lediglich auf körperliche Verschiedenheiten, wie wir ja auch sehen, daß durch Sonnennähe und Sonnenferne der Wechsel der Jahreszeiten bewirkt wird und daß mit dem Zunehmen und Abnehmen des Mondes manche Dinge wachsen und sich verringern, wie die Meerigel, Muscheln und das Meer selbst in seinem wunderbaren Ebben und Fluten, während die Willensbetätigung der Seele den Konstellationen der Gestirne nicht unterworfen ist; weil aber die Astrologen auch unsere eigensten Handlungen damit in ursächlichen Zusammenhang bringen, so legen sie uns nahe zu untersuchen, weshalb auch nur hinsichtlich des Körperlichen jene ihre Meinung durchaus nicht für ausgemacht gelten Band 1, S. 247könne. Denn was hängt inniger mit dem Leibe zusammen als das leibliche Geschlecht? und doch konnte, unter der gleichen Konstellation der Gestirne Zwillinge verschiedenen Geschlechtes gezeugt werden. Es ist daher eine ganz einfältige Behauptung und Annahme, es habe die Konstellation der Gestirne, die für beide zur Zeit der Empfängnis die gleiche war, zwar nicht hindern können, daß das Mädchen ein anderes Geschlecht erhielt als ihr Bruder, mit dem es die Konstellation teilte, wohl aber habe die Konstellation der Gestirne, wie sie zur Zeit der Geburt war, bewirken können, daß das Mädchen von ihrem Bruder sich durch jungfräuliche Heiligkeit so sehr unterschied.